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Die
vorliegende Erfindung betrifft nicht psychotrope Cannabinoide, die
spezifische Agonisten des peripheren Cannabinoid-Rezeptors CB2 sind.
Insbesondere betrifft die Erfindung pharmazeutische Zusammensetzungen,
die 4-Phenylpinen-Derivate umfassen, die spezifische CB2-Agonisten
sind, die bei der Vorbeugung, Behandlung und Regelung von Bluthochdruck,
Entzündungen,
Schmerzen, gastrointestinalen Störungen,
Autoimmunerkrankungen und Tumoren geeignet sind.
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Mechoulam
et al. berichten, dass bisher zwei Cannabinoid-Rezeptoren identifiziert
wurden: CB1, der im Zentralnervensystem (ZNS) und zu einem geringeren
Ausmaß in
anderen Geweben vorhanden ist, und CB2, der außerhalb des ZNS, in den peripheren
Organen einschließlich
der peripheren Nervenendigungen vorhanden ist [Mechoulam et al.,
Proc. Nat. Acad. Sci., U.S., 1999, 96, 14228–14233]. Cannabis sativa-Präparationen
sind seit Jahrtausenden als therapeutische Mittel gegen verschiedene
Krankheiten bekannt. Der native aktive Bestandteil delta-9-Tetrahydrocannabinol
(delta-9-THC) wird heutzutage unter dem generischen Namen Dronabinol
zur Behandlung von Erbrechen und zur Appetit-Verbesserung hauptsächlich bei AIDS-Patienten verschrieben.
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Die
Trennung zwischen therapeutisch unerwünschten psychotropen und klinisch
erwünschten
Wirkungen wurde allerdings bisher noch nicht für Agonisten, die an Cannabinoid-Rezeptoren
binden, beschrieben. THC sowie die beiden bisher identifizierten
endogenen Hauptverbindungen, die an die Cannabinoid-Rezeptoren binden,
Anandamid und 2-Arachidonylglycerin (2-AG), rufen den größten Teil
ihrer Wirkungen durch Binden sowohl des CB1- als auch des CB2-Cannabinoid-Rezeptors
hervor. Der CB1-Rezeptor ist im ZNS und zu einem geringeren Ausmaß in anderen
Geweben vorhanden. Der CB2-Rezeptor
ist nicht im ZNS, sondern meistens im peripheren Gewebe, das mit
den Immunfunktionen zusammenhängt,
einschließlich
Macrophagen und B-Zellen, sowie in den peripheren Nervenendigungen,
vorhanden. Obgleich die durch CB1-vermittelten Wirkungen, meistens
im ZNS, bereits intensiv erforscht wurden, sind die durch CB2-vermittelten nicht
gut definiert.
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Die
Hemmung der gastrointestinalen Aktivität wurde nach Verabreichung
von delta-9-THC oder Anandamid festgestellt. Die Wirkung wurde als
CB1-vermittelt vermutet, da der spezifische CB1-Antagonist SR 141716A
die Wirkung blockiert. Ein weiterer Bericht legt allerdings nahe,
dass die Hemmung der Darmmotilität ebenfalls
eine CB2-vermittelte Komponente aufweisen kann.
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Cannabinoide
sind für
ihre kardiovaskuläre
Aktivität
hinreichend bekannt. Die Aktivierung der peripheren CB1-Rezeptoren
trägt zur
hämorrhagischen
und Endotoxin-induzierten Blutdrucksenkung bei. Anandamid und 2-AG,
die von Macrophagen bzw. Plättchen
produziert werden, können
diese Wirkung vermitteln.
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Die
Blutdrucksenkung in hämorrhagierten
Ratten wurde durch den CB1-Antagonisten SR 141716A verhindert. Neuerdings
stellte die gleiche Gruppe fest, dass die Anandamidvermittelte mesenterische
Vasodilatation durch einen endothelial gelegenen SR-141716A-empfindlichen "Anandamid-Rezeptor", der sich von dem
CB1-Cannabinoid-Rezeptor unterscheidet, vermittelt wird, und dass
die Aktivierung eines solchen Rezeptors durch ein Endocannabinoid,
möglicherweise
Anandamid, zur Endotoxin-induzierten mesenterischen Vasodilatation
in vivo beiträgt.
Das hoch potente synthetische Cannabinoid HU-210 sowie 2-AG besaßen keine mesenterische
Vasodilatator-Aktivität.
Außerdem
wurde gezeigt, dass die mesenterische Vasodilatation durch Anandamid
anscheinend zwei Komponenten besitzt, eine, die über einen SR-141716-empfindlichen Nicht-CB1-Rezeptor
(auf dem Endothel gelegen) vermittelt wird, und die andere, die über eine SR-141716A-resistente
direkte Wirkung auf die vaskuläre
glatte Muskulatur vermittelt wird.
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Die
Produktion von 2-AG wird in der normalen, allerdings nicht in der
vom Endothelbefreiten Rattenaorta bei Stimulierung mit Carbachol,
einem Acetylcholin-Rezeptor-Agonisten,
verstärkt.
2-AG senkt den Blutdruck in Ratten potent und kann einen aus dem
Endothel stammenden butdrucksenkenden Faktor darstellen.
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Anandamid
dämpft
die frühe
oder die späte
Phase des Schmerzverhaltens, die durch eine Formalin-induzierte
chemische Beschädigung
hervorgerufen wird. Diese Wirkung wird durch Wechselwirkung mit
CB1- (oder CB1-artigen) Rezeptoren hervorgerufen, die auf den peripheren
Endigungen der sensorischen Neuronen, die an der Schmerztransmission
beteiligt sind, liegen. Palmitylethanolamid, das wie Anandamid in
der Haut vorhanden ist, zeigt ebenfalls eine periphere antinozizeptive
Aktivität
während
der späten
Phase des Schmerzverhaltens. Palmitylethanolamid bindet allerdings
weder an CB1 noch an CB2. Seine analgetische Aktivität wird durch
den CB2-spezifischen Antagonisten SR-144528, obwohl nicht durch
den CB1-spezifischen Antagonisten SR-141716A blockiert. Daher wurde
ein CB2-artiger Rezeptor postuliert.
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Gareau
Y. et al. beschreiben in "Bioorganic & Medicinal Chemistry
Letters", Bd. 6,
n= 2, 1996, Seiten 189–194,
die Struktur-Aktivitäts-Beziehungen
von Tetrahydrocannabinol-Analogen
auf die menschlichen Cannabinoid-Rezeptoren.
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Die
U.S.-Patentschrift Nr. 5,434,295 offenbart eine Familie von neuen
4-Phenylpinen-Derivaten
und lehrt, wie diese Verbindungen in pharmazeutischen Zusammensetzungen
verwendet werden, die zur Behandlung verschiedener pathologischer
Zustände,
die mit einer Schädigung
des Zentralnervensystems einhergehen, geeignet sind. Die U.S.-Patentschrift Nr.
4,282,248 offenbart weitere Pinen-Derivate. Die Patentschriften erwähnen nicht,
dass eine der hier offenbarten Verbindungen für periphere Cannabinoid-Rezeptoren
selektiv ist.
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Es
wurde gezeigt, dass mehrere synthetische Cannabinoide mit höherer Affinität an den
CB2-Rezeptor als an den CB1-Rezeptor binden. Der größte Teil
dieser Verbindungen zeigt eine nur mäßige Selektivität. Eine
der beschriebenen Verbindungen, ein klassisches THC-Typ Cannabinoid L-759,656,
in dem die Phenolgruppe als Methylether blockiert ist, besitzt ein
CB1/CB2-Bindungsverhältnis
von > 1000. Die Pharmakologie
dieser bekannten Agonisten ist noch zu beschreiben.
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Bestimmte
Tumore, insbesondere Gliome, exprimieren CB2-Rezeptoren. Guzman
und Mitarbeiter haben gezeigt, dass delta-9-Tetrahydrocannabinol
und WIN-55,212-2, zwei nicht selektive Cannabinoid-Agonisten, die
Regression oder Abheilung maligner Gehirntumore in Ratten und Mäusen auslöst [Guzman,
et al., Nature Medicine 6, 313–319,
(2000)]. Das Rattengliom C6 exprimiert den CB2-Rezeptor, und auf
der Grundlage von Studien mit CB1- und CB2-selektiven Antagonisten,
wurde vorgeschlagen, dass die Aktivierung von einem der beiden Rezeptoren
die Apoptose auslösen
kann.
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Somit
besteht Bedarf an selektiven peripheren Cannabinoid-Rezeptoren und
insbesondere an spezifischen Agonisten des peripheren Cannabinoid-Rezeptors
CB2. Die vorliegende Erfindung erfüllt nun diesen Bedarf.
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Die
vorliegende Erfindung lehrt, wie die durch die peripheren Cannabinoid-Rezeptoren
CB2 vermittelten Wirkungen durch Bereitstellung spezifischer CB2-Agonisten
isoliert werden. Die vorliegende Erfindung offenbart auch einen
bestimmten CB2-spezifischen Agonisten, der in der Lage ist, seine
CB2-spezifischen Wirkungen in vivo auszuüben. Somit ermöglicht es
die Erfindung auch, dass neue therapeutische Gebilde formuliert
werden, die diese spezifischen CB2-Agonisten umfassen. Die vorliegende
Erfindung stellt außerdem
eine pharmazeutische Zusammensetzung bereit, die als Wirkstoff eine
therapeutisch wirksame Menge eines CB2-spezifischen Agonisten enthält.
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Der
Wirkstoff der pharmazeutischen erfindungsgemäßen Zusammensetzungen ist eine
Verbindung der allgemeinen Formel 1
mit der (3S,4S)-Konfiguration,
die im Wesentlichen frei von dem (3R,4R)-Enantiomer ist, wobei A--B
eine optionale Doppelbindung bedeutet; R
1 eine
Vielzahl von organischen Einheiten bedeutet; G Wasserstoff, Halogen oder
verschiedene Etherreste bedeutet; und R
3 verschiedene
Alkylreste, Etherreste oder Kombinationen davon bedeutet.
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Bei
einer Ausführungsform
verwendet die vorliegende Erfindung Verbindungen der Formel 1, wie
in der U.S.-Patentschrift 5,434,295 offenbart, deren Lehren hiermit
in ihrer Gesamtheit durch Bezugnahme ausdrücklich eingeschlossen sind,
zur Herstellung einer pharmazeutischen Zusammensetzung. Sämtliche
erfindungsgemäßen Verbindungen
besitzen die (3S,4S)-Konfiguration und sind im Wesentlichen frei
von dem (3R,4R)-Enantiomer.
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Zusätzlich sind
bestimmte hier offenbarte Verbindungen neu und stellen an sich eine
Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung dar. Die Verbindungen umfassen diejenigen,
wobei G Wasserstoff oder eine Methoxygruppe ist.
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Nach
einer stärker
bevorzugten Ausführungsform
werden Synthese und Anwendbarkeit eines spezifischen Liganden, der
hier als HU-308 bezeichnet wird, zusammen mit seinem differentiellen
Binden an CB-1 und CB-2 und seine Wirkung bei mehreren in vivo Tests,
die bekanntlich durch Cannabinoide beeinflusst werden, offenbart.
HU-308 ist eine Verbindung der allgemeinen Formel 1, wobei R1 CH2OH ist, G Methoxy
ist und R3 1,1-Dimethylheptyl ist. HU-308
senkt allerdings den Blutdruck, blockiert die Defäkation und
löst eine
entzündungshemmende
und periphere analgetische Aktivität aus. Die blutdrucksenkende
entzündungshemmende periphere
analgetische Aktivität
und die gastrointestinalen Wirkungen, die von HU-308 hervorgerufen
werden, werden durch den CB2-Antagonisten SR 144528, allerdings
nicht durch den CB1-Antagonisten SR 141716A blockiert.
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Demnach
stellt die vorliegende Erfindung neue nicht psychotrope Cannabinoide
und eine neue Verwendung der Verbindungen der Formel 1 zur Herstellung
einer pharmazeutischen Zusammensetzung zur Behandlung, Vorbeugung
oder Regelung von Bluthochdruck, Entzündungen, Schmerzen, gastrointestinalen Krankheiten,
Autoimmunerkrankungen und Tumoren bereit.
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Die
bevorzugten erfindungsgemäßen Merkmale
können
beim Durchlesen der folgenden ausführlichen Beschreibung und Zeichnung
verstanden werden. Es zeigen:
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1 ein
Reaktionsschema zur Synthese von HU-308;
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2 das
Binden von HU-308 an den CB2-Cannabinoid-Rezeptor, gemessen durch
kompetitive Hemmung von [3H]HU-243 in COS-7-Zellen,
die mit Plasmiden, die das CB2-Rezeptor-Gen
enthalten, transfiziert wurden;
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3 die
Wirkung von HU-308 auf weibliche C57/BL6-Mäuse, getestet 2,5 h nach i.p.
Injektion von HU-308 (40 mg/kg) auf (a) Umherlaufen; (b) Aufrichten
im offenen Feld; (c) Immobilität;
(d) Hypothermie; und (e) Analgesie auf einer Heizplatte. Die offenen
Balken stellen Mäuse
dar, die mit dem Vehikel behandelt wurden, und die gefüllten Balken
stellen Mäuse
dar, die mit HU-308 (50 mg/kg) behandelt wurden;
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4 die
Darmimmotilität
in weiblichen Sabra-Mäusen,
wie gemessen durch die Anzahl von fäkalen Pellets, die in einem
Zeitraum von 2 h nach HU-308-Verabreichung nach i.p. Injektion von
Vehikel oder HU-308 mit 20, 50 oder 100 mg/kg ausgeschieden wurden;
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5 die
blutdrucksenkenden Wirkungen von HU-308, HU-308 und SR 141716 (3
mg/kg) und HU 308 und SR 144528 (1 mg/kg) in anästhesierten Ratten;
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6a einen
zeitlichen Graph, der die Wirkung von HU-308 (50 mg/kg) und Indomethacin
(20 mg/kg) auf das Arachidonsäure
(A'A)-induzierte
Anschwellen des Ohrs bei weiblichen Sabra-Mäusen beschreibt, die mit 4,5
mg A'A (in 5 ml
EtOH) behandelt wurden, die auf der inneren Oberfläche von
einem der Ohren verteilt wurde, wie gemessen als Unterschied zwischen
dem A'A-behandelten
Ohr und dem EtOH-behandelten Ohr alle 15 min nach A'A-Anwendung für 90 min;
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6b ein
Balkendiagramm, das die Wirkungen des CB1-Rezeptor-Antagonisten
(SR141716A, 5 mg/kg) und des CB2-Rezeptor-Antagonisten (SR144528,
1 mg/kg) auf die entzündungshemmende
Wirkung von HU-308 auf das Arachidonsäure (A'A)-induzierte Anschwellen des Ohrs bei
weiblichen Sabra-Mäusen
beschreibt, die mit 4,5 mg A'A
(in 5 ml EtOH) behandelt wurden, die auf der inneren Oberfläche des
einen Ohrs verteilt wurden, wie gemessen als Unterschied zwischen
A'A-behandeltem
Ohr und EtOH-behandeltem Ohr;
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7 ein
Balkendiagramm, das die Wirkung von HU-308 und HU-308 plus SR144528
auf Formalin-induzierte periphere Schmerzen in Mäusen 30 min nach Injektion
von Formalin in die Hinterpfote beschreibt, wie gemessen als Gesamtanzahl
von Leckungen der injizierten Hinterpfote, die für den Zeitraum von 1 h aufgezeichnet
wurden;
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8 einen
Graph der Krankheitsaktivitätindexbewertung
vs. Behandlungstag für
Mäuse mit
einer Säure-induzierten
entzündlichen
Darmerkrankung, die mit 10 oder 20 mg/kg HU-308 oder Vehikel behandelt wurden; und
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9 ein
Balkendiagramm der offensichtlichen Pathologie-Bewertung für unbehandelte
Mäuse,
Vehikel-behandelte Mäuse
und Mäuse,
die mit 10 mg/kg HU-308 behandelt wurden, und Mäuse, die nach Induktion einer
Säure-induzierten
entzündlichen
Darmerkrankung mit 20 mg/kg HU-308 behandelt wurden.
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Die
selektiven Agonisten für
spezifische Rezeptoren sind von Interesse und Bedeutung, da biochemische
und pharmakologische Erforschungen der individuellen Rezeptoren
zu der Entwicklung neuer Arzneimittel oder zu Arzneiableitungen
führen
können.
Die vorliegende Erfindung stellt die neue Verwendung der Pinen-Derivate
der allgemeinen Formel 1 bereit (diese Verbindungen haben unerwartet
gezeigt, dass sie CB2-spezifische Agonisten sind): Formel
1
wobei die gestrichelte Linie A--B eine optionale
Bindung bedeutet;
R
1 (a) -R'N(R")
2,
wobei R' geradkettiges
oder verzweigtes C
1-C
5-Alkyl
ist und jedes R",
die gleich oder verschieden sein können, Wasserstoff oder geradkettiges
oder verzweigtes C
1-C
5-Alkyl
ist, das gegebenenfalls eine terminale -OR'''- oder -OC(O)R'''-Einheit
enthält,
wobei R''' Wasserstoff oder geradkettiges oder
verzweigtes C
1-C
5-Alkyl
ist, (b) -Q, wobei Q eine heterocyclische Einheit mit einem labilen
Wasserstoffatom ist, so dass die Einheit als ein Carbonsäureanalog
wirkt, (c) -R'X,
wobei R' geradkettiges
oder verzweigtes C
1-C
5-Alkyl
ist und X Halogen ist, (d) -R'C(O)N(R")
2,
wobei R' eine direkte
Bindung oder geradkettiges oder verzweigtes C
1-C
5-Alkyl ist und jedes R", die gleich oder verschieden sein können, Wasserstoff
oder geradkettiges oder verzweigtes C
1-C
5-Alkyl ist, das gegebenenfalls eine terminale
-OR'''- oder -OC(O)R'''-Einheit enthält, wobei
R''' Wasserstoff oder geradkettiges oder
verzweigtes C
1-C
5-Alkyl
ist, (e) -R'C(O)OR", wobei R' eine direkte Bindung
oder geradkettiges oder verzweigtes C
1-C
5-Alkyl ist und R" Wasserstoff oder geradkettiges oder
verzweigtes C
1-C
5-Alkyl
ist, das gegebenenfalls eine terminale -OR'''- oder -OC(O)R'''-Einheit
enthält,
wobei R''' Wasserstoff oder geradkettiges oder
verzweigtes C
1-C
5-Alkyl
ist, (f) -R', wobei
R' geradkettiges
oder verzweigtes C
1-C
5-Alkyl
ist, oder (g) -R'OR''',
wobei R' geradkettiges
oder verzweigtes C
1-C
5-Alkyl
ist und R''' Wasserstoff oder geradkettiges oder
verzweigtes C
1-C
5-Alkyl
ist, ist,
G Wasserstoff, Halogen oder -OR
2 ist,
wobei R
2 Wasserstoff oder C
1-C
5-Alkyl ist, das gegebenenfalls eine terminale
Einheit -OR''', -OC(O)R''', -C(O)OR''' oder
-C(O)R''' enthält, wobei R''' Wasserstoff oder
C
1-C
5-Alkyl ist; und
R
3 (a) geradkettiges oder verzweigtes C
1-C
12-Alkyl, (b)
-OR'''',
wobei R'''' geradkettiges
oder verzweigtes C
2-C
9-Alkyl
ist, das am terminalen Kohlenstoffatom mit einer Phenylgruppe substituiert
sein kann, oder (c) -(CH
2)
nOR''',
wobei n eine ganze Zahl von 1 bis 7 ist und R''' Wasserstoff oder
geradkettiges oder verzweigtes C
1-C
5-Alkyl ist, ist,
zur Herstellung eines
Arzneimittels zur Behandlung, Vorbeugung oder Regelung von Bluthochdruck,
Entzündungen,
peripheren Schmerzen, gastrointestinalen Störungen, Autoimmunerkrankungen
und Tumoren, die CB2-Rezeptoren exprimieren.
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Die
Verbindungen der Formel 1 besitzen die (3S,4S)-Konfiguration und
sind im Wesentlichen von dem (3R,4R)-Enantiomer frei.
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Wie
vorstehend angemerkt, sind bestimmte Verbindungen der obigen Formel
neu und stellen an sich eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung dar
und sind folgende:
- 1. Eine Verbindung der allgemeinen
Formel 1 mit der (3S,4S)-Konfiguration, die im Wesentlichen frei
von dem (3R,4R)-Enantiomer ist, wobei R1 -CH2OH ist, G -OCH3 ist,
R3 1,1-Dimethylheptyl ist, die gestrichelte Linie
A---B eine optionale Doppelbindung bedeutet; und
- 2. Eine Verbindung der allgemeinen Formel 1 mit der (3S,4S)-Konfiguration
und die im Wesentlichen frei von dem (3R,4R)-Enantiomer ist, wobei
die gestrichelte Linie A---B eine optionale Doppelbindung bedeutet,
R1 (a) -R'N(R")2,
wobei R' geradkettiges
oder verzweigtes C1-C5-Alkyl
ist und jedes R",
die gleich oder verschieden sein können, Wasserstoff oder geradkettiges
oder verzweigtes C1-C5-Alkyl
ist, das gegebenenfalls eine terminale -OR'''- oder -OC(O)R'''-Einheit
enthält,
wobei R''' Wasserstoff oder geradkettiges oder
verzweigtes C1-C5-Alkyl
ist, (b) -Q, wobei Q eine heterocyclische Einheit mit einem labilen
Wasserstoffatom ist, so dass die Einheit als ein Carbonsäureanalog
wirkt, (c) -R'X,
wobei R' geradkettiges
oder verzweigtes C1-C5-Alkyl
ist und X Halogen ist, (d) -R'C(O)N(R")2,
wobei R' eine direkte
Bindung oder geradkettiges oder verzweigtes C1-C5-Alkyl ist und jedes R", die gleich oder verschieden sein können, Wasserstoff
oder geradkettiges oder verzweigtes C1-C5-Alkyl ist, das gegebenenfalls eine terminale
-OR'''- oder -OC(O)R'''-Einheit enthält, wobei
R''' Wasserstoff oder geradkettiges oder
verzweigtes C1-C5-Alkyl
ist, (e) -R'C(O)OR", wobei R' eine direkte Bindung
oder geradkettiges oder verzweigtes C1-C5-Alkyl ist und R" Wasserstoff oder geradkettiges oder
verzweigtes C1-C5-Alkyl
ist, das gegebenenfalls eine terminale -OR'''- oder -OC(O)R'''-Einheit enthält, wobei
R''' Wasserstoff oder geradkettiges oder
verzweigtes C1-C5-Alkyl
ist, (f) -R', wobei
R' geradkettiges
oder verzweigtes C1-C5-Alkyl
ist, oder (g) -R'OR''',
wobei R' geradkettiges
oder verzweigtes C1-C5-Alkyl
ist und R''' Wasserstoff oder geradkettiges oder
verzweigtes C1-C5-Alkyl
ist, ist;
G Wasserstoff ist; und
R3 (a)
geradkettiges oder verzweigtes C1-C12-Alkyl, (b) -OR'''', wobei R'''' geradkettiges oder verzweigtes C2-C9-Alkyl ist, das
am terminalen Kohlenstoffatom mit einer Phenylgruppe substituiert
sein kann, oder (c) -(CH2)nOR''',
wobei n eine ganze Zahl von 1 bis 7 ist und R''' Wasserstoff oder
geradkettiges oder verzweigtes C1-C5-Alkyl ist, ist.
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Die
Synthese und Verwendung eines neuen Typs von CB2-spezifischem Agonisten
mit der allgemeinen Formel 1, wie vorstehend definiert, wird nun
beschrieben. Die Prinzipien der Erfindung sind hier durch die derzeit
bevorzugte Verbindung der Formel 1, HU-308, beispielhaft erläutert, die
wie in 1 beschrieben synthetisiert werden kann.
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2 zeigt,
dass HU-308 an den CB2-Cannabinoid-Rezeptor bindet. HU-308 bindet
mit Ki=22,7 ± 3,9 nM
an den CB2-Cannabinoid-Rezeptor, wie gemessen durch kompetitive
Hemmung von [3H]HU-243 in COS-7-Zellen,
die mit Plasmiden transfiziert wurden, die das CB2-Rezeptor-Gen
enthalten, wie beschrieben bei Mechoulam, R., Ben-Shabat, S., Hanus,
L., Ligumsky, M., Kaminski, N.E., Schatz, A.R., Gopher, A., Almog, S.,
Martin, B.R., Compton, D.R., Pertwee, R.G., Griffin, G., Bayewitch,
M., Barg, J. & Vogel,
Z. (1995) Biochem. Parmacol. 50, 83–90. HU-308 bindet allerdings
nicht an CB1 (Ki > 10
mM). Dieser Unterschied im Binden wird in den Ergebnissen der pharmakologischen
Tests widergespiegelt. 3 zeigt, dass, wenn weiblichen C57/BL6-Mäusen eine
hohe Dosis von HU-308 (40 mg/kg) durch i.p. Injektion verabreicht
wird, keine Abnahme in ihrer Aktivität in einem offenen Feldversuch,
keine Katalepsie, keine Herabsetzung der Körpertemperatur und keine Analgesie
auf einer Heizplatte (hier als Tetrade von Tests bezeichnet) beim
Testen von 10 min (Daten nicht gezeigt), 30 min (Daten nicht gezeigt),
oder 150 min nach i.p. Verabreichung besteht. Solche Wirkungen werden
als durch den CB1-Rezeptor vermittelt betrachtet.
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HU-308
verursachte auch eine vollständige
Hemmung der Darmmotilität
in Mäusen
bei einer Dosis von 20 mg/kg. 4 zeigt
die Wirkung der Anzahl von fäkalen
Pellets, die während
2 h nach i.p. Verabreichung von HU-308 (20, 50 oder 100 mg/kg) an
weibliche Sabra-Mäuse
ausgeschieden wurden. Die Darmmotilität wurde alle 15 min (über einen
2 h Zeitraum) durch die kumulierte Anzahl der fäkalen Pellets bewertet, die
in einem 2-stündigen Zeitraum
nach Separation der Mäuse
in einzelne Käfige
ausgeschieden wurden. Nach 75 min hatten die Mäuse, die 100 mg/kg erhielten,
wesentlich weniger Boli ausgeschieden als die Kontrollen. Nach 90
min unterschieden sich sämtliche
behandelten Gruppen von den Kontrollen. Daher kann diese gastrointestinale
Wirkung zumindest teilweise durch den peripheren CB2-Rezeptor vermittelt
sein. In der Tat blockierte die Verabreichung des CB2-Antagonisten
SR144528 teilweise diese Wirkung.
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Es
wurde festgestellt, dass HU-308 bei Verabreichung an Ratten den
Blutdruck senkt. 5 zeigt, dass HU-308 den Blutdruck
in anästhesierten
kanülierten
Ratten senkt. Der Grundlinien-Blutdruck wurde vor Verabreichung
von HU-308 aufgezeichnet. HU-308 wurde i.v. mit 30 mg/kg (niedrigere
Dosen besaßen
keine signifikante Wirkung) verabreicht. Die kardiovaskuläre Wirkung
wird durch den CB2-Antagonisten SR144528, allerdings nicht durch
den CB1-Antagonisten SR141716A blockiert. Die Antagonisten SR141716A
(3 mg/kg) oder SR144528 (1 mg/kg) wurden 5 min vor HU-308 injiziert.
Ein (*) in 5 bedeutet einen Wert, der vom Grundlinienwert
der Kontrollen deutlich verschieden ist (p<0,05).
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Die
blutdrucksenkende, durch HU-308 verursachte Wirkung wird offensichtlich
durch einen Mechanismus hervorgerufen, der sich von dem zuvor beschriebenen
CB1-vermittelten (oder dem "Anandamid-Rezeptor"-vermittelten) Blutunterdruck,
der durch Endocannabinoide hervorgerufen wird, unterscheidet. Diese
unerwartete Feststellung dient als Ausgangspunkt für die Entwicklung
von neuen blutdrucksenkenden Arzneimitteln, da HU-308 keine psychotropen
Wirkungen hervorruft, wie durch die fehlende Wirkung bei der Tetrade
der vorstehend beschriebenen Tests festgestellt, und sollte darum
keine größeren unerwünschten
Wirkungen in Menschen hervorrufen, da die meisten Cannabinoide,
außer
den psychotropen, keine wesentlichen Nebenwirkungen hervorrufen.
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HU-308
und Indomethacin bewirkten bei Injektion 30 bis 90 min vor Anwendung
der Arachidonsäure eine
merkliche Verminderung des Arachidonsäure-induzierten Ohren-Anschwellens bei
Dosen von 50 bzw. 20 mg/kg. 6 zeigt
die Wirkung von HU-308 und Indomethacin auf das Arachidonsäure (A'A)-induzierte Anschwellen
des Ohrs bei weiblichen Sabra-Mäusen,
die mit 4,5 mg A'A
(in 5 ml EtOH) behandelt wurden, die auf der inneren Oberfläche eines
Ohrs verteilt wurden. Das andere Ohr wurde mit 5 ml EtOH behandelt
und diente als Kontrolle. Das Ohren-Anschwellen wurde durch Messen
der Ohrdicke mit einer Dickemessskala (Mitutoyo, Japan) unmittelbar
vor der Behandlung und alle 15 min nach der A'A-Anwendung für 90 min bewertet. Vehikel,
HU-308 (50 mg/kg) oder Indomethacin (20 mg/kg) wurden 60 min vor
der A'A-Anwendung
i.p. (Injektion von HU-308 30 oder 90 min bevor A'A ähnliche
Ergebnisse ergab) injiziert. Kurve "a" ist
eine Zeitkurve und erläutert,
dass die maximale Schwellung des Ohrs etwa 30 min nach A'A-Anwendung erreicht ist. Kurve "b" zeigt die Wirkung der CB1- und CB-2-Rezeptor-Antagonisten auf
die entzündungshemmende
Wirkung von HU-308. Der CB1-Antagonist (SR141716A, 5 mg/kg) oder
der CB2-Rezeptor-Antagonist (SR144528, 1 mg/kg) wurden i.p. injiziert.
Sodann wurde 60 min später
HU-308 verabreicht (50 mg/kg i.p.), und A'A wurde 50 min nach HU-308 verabreicht.
Die Ergebnisse sind als Unterschied zwischen dem A'A-behandelten Ohr
und dem EtOH-behandelten Ohr dargestellt. N=5 für jede Behandlungsgruppe. (*)
bedeutet einen Wert, der sich von den Vehikel-behandelten Mäusen wesentlich
(p<0,05) unterscheidet,
(**) bedeutet einen Wert, der sich von den Vehikelbehandelten Mäusen wesentlich
(p<0,01) unterscheidet,
und (***) bedeutet einen Wert, der sich von den Vehikel-behandelten
Mäusen
wesentlich (p<0,001)
unterscheidet.
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Die
Ergebnisse in 6 zeigen, dass die von Indomethacin
hervorgerufene entzündungshemmende Wirkung
größer war
als diejenige, die von HU-308 hervorgerufen wurde. Der CB1-Antagonist
SR141716A (5 mg/kg), der 15 min vor HU-308 verabreicht wurde, verhinderte
die entzündungshemmende
Wirkung von HU-308 nicht. Stattdessen verminderte SR141716A selbst
das Arachidonsäure-induzierte
Ohren-Anschwellen. 6 zeigt auch, dass der CB2-Rezeptor-Antagonist
SR144528 (0,5 mg/kg) an sich keine entzündungshemmende Wirkung hervorrief,
sondern die entzündungshemmende
Wirkung von HU-308 verminderte.
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HU-308
verminderte auch die peripheren Schmerzen während der späten Phase
des Schmerzverhaltens. 7 zeigt die Wirkungen von HU-308
ohne SR144528 auf Formalin-induzierte periphere Schmerzen. Vehikel
oder SR144528 wurde 15 min vor einer Injektion von Vehikel oder
HU-308 (50 mg/kg) i.p. injiziert. 90 min nach der Injektion von
HU-308 wurde Formalin subkutan in den Fuß injiziert. Die Schmerzen
wurden als Gesamtanzahl der Leckungen an der injizierten Hinterpfote,
die für
die Dauer von 1 h aufgezeichnet wurden, bewertet. Der frühe (5 min)
und der späte
(25–60
min) Phasenschmerz wurden festgestellt, wie bei Calignano, A., La
Rana, G., Giuffrida, A. & Piomelli,
D. (1998) Nature (London) 394, 277–280 beschrieben. Die HU-308-induzierten
Wirkungen wurden nur während
der späten
Phase festgestellt. Darum sind die einzigen Daten, die dargestellt
sind, die Daten, die 30 min nach der Formalin-Injektion gesammelt
wurden. Die Ergebnisse zeigen, dass HU-308 die peripheren Schmerzen
während
der späten
Phase des Schmerzverhaltens verminderte und dass diese Wirkung durch
SR144528, den CB2-Antagonisten, allerdings nicht durch SR141716A,
den CB1-Antagonisten, verhindert wurde. HU-308 wirkt anscheinend über den
CB2-Rezeptor, da es an CB2, allerdings nicht an CB1 bindet. Diese
Feststellung steht in Übereinstimmung
mit der neuen Entdeckung von Griffin et al. der CB2-Rezeptoren an
den peripheren Nervenendigungen [Griffin, G., Fernando, S.R., Ross,
R.A., McKay, N.G., Ashford, M.L.J., Shire, D., Huffman, J.W., Yu,
S., Lainton, J.A.H. & Pertwee,
R.G. (1997) Eur. J. Pharmacol. 339, 53–61]. Was auch immer der exakte
Mechanismus für
die Aktivität
von HU-308 auf die Schmerz-Transmission
ist, zeigen unsere Ergebnisse, dass Cannabinoide als periphere Analgetika,
die keine zentralen Wirkungen besitzen, dienen können.
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Zusammenfassend
bindet HU-308 nicht an CB1 (Ki > 10
mM), sondern bindet wirksam an CB2 (Ki = 22,7 ± 3,9 nM). Es zeigt keine
Aktivität
bei einer Tetrade von Verhaltenstests in Mäusen, die zusammen eine Spezifität auf die
THC-Typ-Aktivität
im ZNS gezeigt haben. HU-308 senkt den Blutdruck, blockiert die
Defäkation
und löst
eine entzündungshemmende
und peripher analgetische Aktivität aus. Blutunterdruck, entzündungshemmende,
periphe analgetische Aktivität
und Hemmung der Magen-Darm-Motilität, die durch HU-308 hervorgerufen
werden, werden durch den CB2-Antagonisten SR144528, allerdings nicht
durch den CB1-Antagonisten SR141716A blockiert.
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Diese
beispielhaften Ergebnisse, die in keiner Weise einschränkend sein
sollen, zeigen die Brauchbarkeit der neuen nicht psychotropen Cannabinoide,
die zur Behandlung von Bluthochdruck, Entzündungen, Schmerzen und gastrointestinalen
Störungen
verwendet werden können.
Tatsächlich
sind die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
bei der Behandlung, Vorbeugung oder Regelung von Bluthochdruck,
Entzündungen,
peripheren Schmerzen und gastrointestinalen Störungen von speziellem Wert.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen
und die Arzneimittel davon besitzen bei der Behandlung von Autoimmunerkrankungen,
einschließlich
jedoch nicht begrenzt auf, multipler Sklerose und Arthritis, und
bei der Behandlung von Tumoren, die CB2-Rezeptoren exprimieren,
insbesondere Gliome, die CB2-Rezeptoren exprimieren, Brauchbarkeit.
Das Abtöten
von Gehirntumorzellen mit einem CB2-selektiven Agonisten könnte die
Tumor-Regelung ohne Auslösung
unerwünschter
psychotroper Nebenwirkungen ermöglichen.
Somit stellt die vorliegende Erfindung Verbindungen bereit, die
zur Herstellung von Arzneimitteln zur Behandlung, Verhinderung und
Regelung verschiedener pathologischer Zustände, einschließlich Bluthochdruck,
Entzündungen,
peripherer Schmerzen, gastrointestinaler Störungen, Autoimmunerkrankungen
und Tumoren, verwendet werden können.
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Die
Verbindungen werden für
die oben definierten Zwecke in herkömmlichen pharmazeutischen Formen
mit den erforderlichen Lösungsmitteln,
Verdünnungsmitteln,
Exzipienten etc. verabreicht, um eine physiologisch verträgliche Formulierung
herzustellen. Sie können
durch jeden der herkömmlichen
Verabreichungswege verabreicht werden.
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Die
Arzneimittel, in denen die Verbindungen der obigen Formel der Wirkstoff
sind, können
durch eine Vielzahl von Formen und Dosierungen hergestellt werden.
Die Verfahren zur Herstellung solcher Zusammensetzungen sind der
Fachwelt gut bekannt. Somit können
die Verbindungen mit einem pharmazeutisch verträglichen Verdünnungsmittel
oder Träger
nach den Standardverfahren formuliert werden. Beispielsweise kann
ein Verdünnungsmittel,
das eine wässrige
Co-Solvenslösung
ist, das ein pharmazeutisch verträgliches Co-Lösungsmittel,
eine mizellare oder Emulsionslösung,
hergestellt mit natürlichen
oder synthetischen ionischen oder nicht-ionischen grenzfächenaktiven
Substanzen, oder eine Kombination von einem solchen Co-Lösungsmittel
und mizellaren oder Emulsionslösungen
umfasst, gewählt
werden. Ein Träger,
bestehend im Wesentlichen aus einer Lösung von Ethanol, einem oberflächenaktiven
Mittel und Wasser, kann verwendet werden, oder es kann ein Träger gewählt werden,
der im Wesentlichen aus einer Emulsion besteht, die Triglyceride, Lecithin,
Glycerin, einen Emulgator, ein Antioxidans und Wasser umfasst. Vor
ihrer Verwendung als Medikamente werden die Arzneimittel im Allgemeinen
in Dosierungseinheitsformen formuliert. Die Tagesdosen der Verbindung
reichen für
Menschen typischerweise von etwa 0,1 bis 50 mg/kg und vorzugsweise
von etwa 1 bis 20 mg/kg.
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Es
wird davon ausgegangen, dass die besonders geeignete Verabreichung
der erfindungsgemäßen Arzneimittel
vom Typ der Verletzung oder Krankheit, die behandelt wird, abhängt.
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BEISPIELE
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Die
Prinzipien der vorliegenden Erfindung werden durch die folgenden
Beispiele besser verstanden, die nicht einschränkend sein sollen.
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Beispiel
1: Synthese von (+)-(1-α-H,
4-β-H, 5-α-H)-4-[2,6-Dihydroxy-4-(1,1-dimethylheptyl)phenyl]-6,6-dimethylbicyclo[3.1.1]hept-2-en-2-carbinolpivalat
(III)
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Einer
gut gerührten
Lösung
von 4-Hydroxymyrtenylpivalat (14,75 g, 40 mmol) und Dimethylheptylresorcin
(9,52 g, 40,3 mmol) in wasserfreiem Dichlormethan (200 ml) wurde
auf einmal wasserfreie p-Toluolsulfonsäure (1,5 g) zugesetzt. Das
Reaktionsgemisch wurde 1 h bei Raumtemperatur gerührt. Die
TLC-Analyse zeigte das vollständige
Verschwinden des Ausgangsmaterials an. Das Reaktionsgemisch wurde
mit Dichlormethan (200 ml) und anschließend mit 200 ml gesättigter
aq. NaHCO3-Lösung verdünnt. Die wässrige Schicht wurde abgetrennt
und mit Dichlormethan (2 × 200
ml) extrahiert, und die organischen Lösungen wurden vereinigt. Die
vereinigten organischen Lösungen
wurden zweimal mit 150 ml aq. NaHCO3-Lösung und
zweimal mit 200 ml Salzlösung
gewaschen. Die organische Schicht wurde getrocknet (Na2SO4), filtriert und unter Erhalt von 23,54
g Rohmaterial eingedampft. Das Rohmaterial wurde durch Flash-Chromatographie über Kieselgel unter
Verwendung von 3 % Ethylacetat/Petrolether als Elutionsmittel unter
Erhalt von 11,2 g reinem Material (III) gereinigt.
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Beispiel
2: Synthese von (+)-(1-α-H,
4-β-H, 5-α-H-4-[2,6-Dimethoxy-4-(1,1-dimethylheptyl)phenyl]-6,6-dimethylbicyclo[3.1.1]hept-2-en-2-carbinolpivalat
(IV)
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Einer
gut gerührten
Suspension von (III) (10,81 g, 23 mmol) und Kaliumcarbonat (12,84
g, 92 mmol) in wasserfreiem DMF (80 ml) wurde auf einmal Methyliodid
(30 ml, 0,46 mol) zugesetzt. Das Reaktionsgemisch wurde 3 Tage bei
Raumtemperatur unter einer Stickstoffatmosphäre gerührt. Die HPLC-Analyse (80 %
Acetonitril, 20 % Wasser) zeigte die Gegenwart von 17 % Ausgangsmaterial,
39 % Produkt und 27 % des monomethylierten Produkts (VI, nachstehend
beschrieben).
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Dem
Reaktionsgemisch wurde eine zusätzliche
Menge an Kaliumcarbonat (12,93 g) und Methyliodid (20 ml) zugesetzt.
Die Reaktion wurde nach 2 h gestoppt und mit 250 ml Ether und anschließend mit
200 ml Wasser verdünnt.
Die wässrige
Schicht wurde mit Ether (3 × 200
ml) extrahiert und die vereinigten organischen Schichten mit Wasser
(4 × 250
ml) gewaschen, getrocknet (Na2SO4), filtriert und unter vermindertem Druck
unter Erhalt von 11,15 g Rohmaterial eingedampft. Das Rohmaterial
wurde über
Kieselgel durch Flash-Chromatographie
unter Verwendung von 3 % Ether/Petrolether als Elutionsmittel unter
Bereitstellung von 5,27 g reinem (V) und 1,7 g reinem (VI) gereinigt.
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Beispiel
3: Synthese von (+)-(1-α-H,
-β-H, 5-α-H)-4-[2,6-Dimethoxy-4-(1,1-dimethylheptyl)phenyl]-6,6-dimethylbicyclo[3.1.1]hept-2-en-2-carbinol
(HU-308) (V)
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Die
Ausgangsmaterialien für
die Synthese von HU-308, 4-Hydroxymyrtenylpivalat (I) und 5-(1,1-Dimethylheptyl)resorcin
(II) und die Zwischenstufe (III) bei der Synthese von HU-308 wurden wie bereits
beschrieben [Mechoulam, R., Lander, N., Breuer, A. & Zahalka, J. (1990)
Tetrahedron:Asymmetry 1, 315–319]
und wie vorstehend beschrieben hergestellt. Die Synthese von HU-308
ist in 1 beschrieben. In 1 ist "a" trockene p-Toluolsulfonsäure in Methylenchlorid; "b" ist Kaliumcarbonat, Methanol; und "c" ist Lithiumaluminiumhydrid.
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Eine
Lösung
von Verbindung IV (5,076 g, 10,2 mmol) in frisch destilliertem wasserfreiem
Tetrahydrofuran (25 ml) wurde auf –40 °C gekühlt. Der kalten Lösung wurde
Lithiumaluminiumhydrid (1 N in THF, 12 ml) zugetropft. Das Reaktionsgemisch
wurde 10 min bei –40 °C und sodann
30 min bei Raumtemperatur gerührt. Die
TLC-Analyse zeigte das vollständige
Verschwinden der Verbindung (IV). Das Reaktionsgemisch wurde auf –40 °C abgekühlt, und
20 ml Ethylacetat und sodann 40 ml gesättigte wässrige MgSO4-Lösung wurden
zugesetzt. Die Schichten wurden getrennt, und die wässrige Schicht
wurde mit Ethylacetat (3 × 50
ml) extrahiert, und die vereinigten organischen Schichten wurden
mit Salzlösung
(2 × 100
ml) gewaschen, getrocknet (Na2SO4), filtriert, und das Lösungsmittel wurde durch Eindampfen
unter Erhalt eines Öls
entfernt, das unter Erhalt von 4,22 g reinem (V) lyophilisiert wurde.
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HU-308
weist einen Schmelzpunkt von 50 °C
auf, und [α]D = + 127 ° (c=2,87
mg/cc CHCl3). Die Struktur von HU-308 wurde
durch 1H-NMR, GC-MS und hochauflösende Massenspektrometrie
(HRMS) bestätigt. NMR,
300 MHz, (CDCl3): 6,45 (2H, s, aromatisch),
5,7 (1H, olefinisch), 4,12 (2H, CH3O-),
4,01 (1H, benzylisch), 3,7 (6H, OCH3). HRMS
berechnet für
C27H42O3,
414,6287, gefunden 414,3114.
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Beispiel
4: Synthese von (+)-(1-α-H,
4-β-H, 5-α-H)-4-[2,6-Methoxy-hydroxy-4-(1,1-dimethylheptyl)phenyl]-6,6-dimethylbicyclo[3.1.1]hept-2-en-2-carbinol
(VII)
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Eine
Lösung
der Verbindung VI (5,076 g, 10,2 ml) in frisch destilliertem wasserfreiem
Tetrahydrofuran (25 ml) wurde auf –40 °C abgekühlt. Der kalten Lösung wurde
Lithiumaluminiumhydrid (1 N in THF, 12 ml) zugetropft. Das Reaktionsgemisch
wurde 10 min bei –40 °C und sodann
30 min bei Raumtemperatur gerührt.
Die TLC-Analyse zeigte das vollständige Verschwinden des Ausgangsmaterials.
Das Reaktionsgemisch wurde auf –40 °C abgekühlt, und
20 ml Ethylacetat und sodann 40 ml gesättigte wässrige MgSO4-Lösung wurden zugesetzt. Die
Schichten wurden getrennt, und die wässrige Schicht wurde mit Ethylacetat
(3 × 50
ml) extrahiert, und die vereinigten organischen Schichten wurden
mit Salzlösung
(2 × 100
ml) gewaschen, getrocknet (Na2SO4), filtriert, und das Lösungsmittel wurde durch Eindampfen
unter Erhalt eines Öls
entfernt, das unter Erhalt von 4,22 g reinem (VII) lyophilisiert
wurde.
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Beispiel
5: Synthese von (+)-(1-α-H,4
-β-H, 5-α-H)-4-[2,6-Di(di-terbutylmethylsilyloxy)-4-(1,1-dimethylheptyl)phenyll-6,6-dimethylbicyclo[3.1.1]hept-2-en-2-carbinolpivalat
(VIII)
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Die
Umsetzung wurde unter einer Stickstoffatmosphäre durchgeführt. Einer gut gerührten Lösung der Verbindung
III (5,23 g, 11,1 mmol) und von t-Butyldimethylsilylchlorid (9,1088
g, 133,3 mmol) in trockenem THF (60 ml) wurde Imidazol(10,20 g,
66,76 mmol) zugesetzt. Das Reaktionsgemisch wurde bei Raumtemperatur über Nacht
gerührt.
Die Reaktion wurde durch Zugabe von Wasser (100 ml) gestoppt, und
die wässrige
Lösung wurde
mit Ether (3 × 150
ml) extrahiert. Die organischen Schichten wurden vereinigt und mit
Wasser (4 × 150 ml)
gewaschen. Die vereinigten organischen Schichten wurden getrocknet
(Na2SO4), filtriert
und unter vermindertem Druck unter Bereitstellung von 7,89 g reinem
(VIII) eingedampft.
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Beispiel
6: Synthese von (+)-(1-α-H,4
-β-H, 5-α-H)-4-[2,6-Di(di-tertbutylmethylsilyloxy)-4-(1,1-dimethylheptyl)phenyl]-6,6-dimethylbicyclo[3.1.1]hept-2-en-2-carbinol
(IX)
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Die
Verbindung VII (6,94 g, 10 mmol) wurde in frisch destilliertem THF
(50 ml) gelöst
und die Lösung auf –40 °C abgekühlt. Der
gekühlten
Lösung
wurde Lithiumaluminiumhydrid (1 N in THF, 12 ml) zugetropft. Das Kühlbad wurde
entfernt, und die Reaktion wurde bei Raumtemperatur 30 min rühren gelassen.
Die TLC-Analyse zeigte das vollständige Verschwinden des Ausgangsmaterials
an. Das Reaktionsgemisch wurde auf –40 °C abgekühlt, und 100 ml Ethylacetat
und anschließend
40 ml gesättigte
wässrige
MgSO4-Lösung wurden
zugesetzt. Die Schichten wurden getrennt, und die wässrige Schicht
wurde mit Ethylacetat (3 × 50
ml) extrahiert. Die vereinigten organischen Schichten wurden mit
Salzlösung
(2 × 100
ml) gewaschen, getrocknet (Na2SO4), filtriert und das Lösungsmittel durch Eindampfen
unter Erhalt eines Öls
entfernt, das unter Erhalt von 4,54 g reinem (IX) lyophilisiert
wurde.
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Beispiel
7: Synthese von (+)-(1-α-H,4
-β-H, 5-α-H)-4-[2,6-Di(di-tert-butylmethylsilyloxy)-4-(1,1-dimethylheptyl)phenyl]-6,6-dimethylbicyclo[3.1.1)hept-2-en-2-carboxaldehyd
(X)
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Einer
gut gerührten
Lösung
von Verbindung IX (2,59 g, 4,23 mmol) in wasserfreiem Dichlormethan
(30 ml) wurde Pyridiniumdichromat (3,22 g, 8,46 mmol) zugesetzt,
und das Reaktionsgemisch wurde 30 min bei Raumtemperatur gerührt. Die
TLC-Analyse zeigte das vollständige
Verschwinden des Ausgangsmaterials an. Das Reaktionsgemisch wurde
mit Wasser (300 ml) verdünnt,
und die wässrige
Schicht wurde mit Dichlormethan (3 × 200 ml) extrahiert. Die organischen
Schichten wurden vereinigt, mit Wasser (4 × 250 ml) gewaschen, getrocknet
(Na2SO4), über Celite
filtriert, und das Lösungsmittel
wurde durch Eindampfen unter Erhalt von 2,5 g Rohmaterial entfernt.
Das Rohmaterial wurde durch Flash-Chromatographie über Kieselgel
unter Verwendung von 3 % Ether/Petrolether als Elutionsmittel unter
Erhalt von 1,81 g reinem (X) gereinigt.
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Beispiel
8: Synthese von (+)-(1-α-H,4
-β-H, 5-α-H)-4-[2,6-Di(di-terbutylmethylsilyloxy)-4-(1,1-dimethylheptyl)phenyl]-6,6-dimethylbicyclo[3.1.1]hept-2-en-2-carbonsäure (XI)
-
Einer
gut gerührten
Lösung
von Verbindung X (13,6 g, 22,28 mmol) in t-BuOH (120 ml) wurden
in kleinen Portionen 2-Methyl-2-buten (60 ml), eine gesättigte wässrige Lösung von
NaH2PO4 (30 ml)
und Natriumchlorit (11,10 g, 122,2 mmol) zugesetzt. Das Reaktionsgemisch
wurde bei Raumtemperatur über
Nacht gerührt und
die Reaktion durch Zugabe von 100 ml Wasser gestoppt. Die wässrige Schicht
wurde mit Ethylacetat (3 × 250
ml) extrahiert, und die organische Schicht wurde mit Wasser (3 × 300 ml)
gewaschen. Die vereinigten organischen Schichten wurden getrocknet
(Na2SO4), filtriert
und unter vermindertem Druck eingedampft. Der resultierende Rückstand
(15 g) wurde durch Flash-Chromatographie über Kieselgel
unter Verwendung eines Gradienten von 5 % bis 20 % Ethylacetat/Petrolether
unter Erhalt von 13,49 g (XI) (Ausbeute 96 %) gereinigt.
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Beispiel
9: Synthese von (+)-(1-α-H,4
-β-H, 5-α-H)-4-[2,6-Dihydroxy-4-(1,1-dimethylheptyl)phenyl]-6,6-dimethylbicyclo[3.1.1]hept-2-en-2-carbonsäure (XII)
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Einer
gut gerührten
Lösung
von Verbindung XI (3,13 g, 5 mmol) in THF (50 ml) wurde auf einmal
Tetrabutylammoniumfluorid (5,24 g, 20 mmol) zugesetzt. Das Reaktionsgemisch
wurde bei Raumtemperatur 30 min gerührt, mit 100 ml Ether verdünnt, mit
Wasser (5 × 150
ml) gewaschen, getrocknet (Na2SO4), filtriert und unter vermindertem Druck
unter Erhalt von 2,74 g (XII) eingedampft.
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Beispiel
10: Synthese von (+)-(1-α-H,4
-β-H, 5-α-H)-4-[2,6-Diacetylmethyloxy-4-(1,1-dimethylheptyl)phenyl]-6,6-dimethylbicyclo[3.1.1]hegt-2-en-2-carbonsäure (XIII)
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Einer
Suspension von Verbindung XII (0,109 g, 0,25 mmol) und Kaliumcarbonat
(0,13 8 g, 1 mmol) in wasserfreiem Aceton (4 ml) wurde Chloraceton
(60 μl,
0,75 mmol) zugesetzt. Das Reaktionsgemisch wurde unter Rückfluss
gerührt,
und eine katalytische Menge von Kaliumiodid wurde zugesetzt. Nach
3 h wurden die Feststoffe durch Filtration entfernt und mit Dichlormethan
gewaschen. Das Dichlormethan-Lösungsmittel
wurde mit dem Aceton-Filtrat
vereinigt, und die vereinigten Lösungsmittel
wurden durch Eindampfen entfernt. Der resultierende Rückstand
wurde über
eine C18-Umkehrphasensäule unter Verwendung von 70
% Acetonitril (30 % Wasser, 0,1 % Essigsäure) unter Erhalt von 86 mg
reinem (XIII) (67 % Ausbeute) gereinigt.
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Beispiel
11: Synthese von (+)-(1-α-H,4-β-H, 5-α-H)-4-[2,6-Di(methylacetatoxy)-4-(1,1-dimethylheptyl)phenyl]-6,6-dimethylbicyclo[3.1.1]hept-2-en-2-carbonsäure (XIV)
-
Einer
gut gerührten
Suspension von Verbindung XIII (0,12 g, 0,3 mmol) und Kaliumcarbonat,
wasserfrei (0,18 g, 1,3 mmol), in trockenem Aceton (10 ml) wurde
Methylbromacetat (95 μl,
1 mmol) zugesetzt. Das Reaktionsgemisch wurde 4 h unter Rückfluss
gerührt
und sodann bei Raumtemperatur über
Nacht rühren
gelassen. Die HPLC-Analyse
zeigte 2 Produkte, das mono- und das dialkylierte Produkt. Eine
zusätzliche
Menge an Methylbromacetat (95 μl,
1 mmol) wurde zugesetzt, und das Erhitzen unter Rückfluss
wurde für
weitere 3 h fortgesetzt. Die HPLC-Analyse zeigt einen einzigen Peak,
entsprechend dem dialkylierten Produkt. Die Feststoffe wurden durch
Filtration entfernt und mit Dichlormethan gewaschen. Das Dichlormethan-Lösungsmittel wurde
mit dem Aceton-Filtrat
vereinigt, und die vereinigten Lösungsmittel
wurden entfernt. Der resultierende Rückstand wurde in Ethylacetat
(10 ml) gelöst,
die organische Lösung
mit Wasser gewaschen, getrocknet (Na2SO4), filtriert und unter Erhalt von 0,12 g
reinem (XIV) (78 % Ausbeute) eingedampft.
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Beispiel 12: Wirkungen
von HU-308 auf Tiere
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Tiere und Verabreichung
der Arzneimittel
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Weibliche
Sabra-Mäuse
(2 Monate alt, Harlan-Sprague Dawley, Jerusalem) wurden für eine Serie
von Tests der psychotropen Wirkungen (die "Tetrade") zur Bewertung der Darm-Immotilität ("Defäkation") und für die Entzündungs-
und peripheren Schmerztests eingesetzt. Der Blutdruck wurde in männlichen
Sabra-Ratten gemessen. HU-308, SR 141716A und SR 144528 (die letzteren
beiden waren eine großzügige Spende
der Fa. Sanofi Reserche, France) wurden in einem Vehikel von Ethanol:Emulphor:Salzlösung (1:1:18)
[Martin, B.R., Compton, D.R., Thomas, B.F., Prescott, W.R., Little,
P.J., Razdan, R.K., Johnson, M.R., Melvin, L.S., Mechoulam, R. & Ward, S.J. (1991)
Pharmacol. Biochem. Behavior, 40, 471–478 und Fride, E. & Mechoulam, R.
(1993) Eur. J. Pharmacol. 231, 313-314] gelöst und in Volumina von 0,1
ml/10 g in Mäuse
oder von 0,1 ml/100 g in Ratten injiziert. HU-308 wurde in den Verhaltens-,
Entzündungs-
und antinozizeptiven Tests intraperitoneal (i.p.) an Mäuse verabreicht.
In den Experimenten, wobei der Blutdruck aufgezeichnet wurde, wurde
es i.v. an Ratten verabreicht.
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Rezeptorbindungstests
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Die
CB1-Bindungstests wurden mit Synaptosomen-Membranen, die aus Rattenhirnen
hergestellt wurden, durchgeführt
[Devane, W.A., Hanus, L., Breuer, A., Pertwee, R.G., Stevenson,
L.A., Griffin, G., Gibson, D., Mandelbaum, A., Etinger, A., & Mechoulam, R.
(1992) Science 258, 1946–1949].
Die CB2-Tests wurden mit transfizierten Zellen durchgeführt [Mechoulam,
R., Ben-Shabat, S., Hanus, L., Ligumsky, M., Kaminski, N.E., Schatz,
A.R., Gopher, A., Almog, S., Martin, B.R., Compton, D.R., Pertwee,
R.G., Griffin, G., Bayewitch, M., Barg, J. & Vogel, Z. (1995) Biochem. Pharmacol.
50, 83–90].
Die zuvor beschriebene Sonde [3H]HU-243 wurde
in einem Ligandenbindungstest auf Zentrifugationsbasis eingesetzt
[Devane, W.A., Hanus, L., Breuer, A., Pertwee, R.G., Stevenson,
L.A., Griffin, G., Gibson, D., Mandelbaum, A., Etinger, A., & Mechoulam, R. (1992)
Science 258, 1946–1949
und Devane, W.A., Breuer, A., Sheskin, T., Jarbe, T.U.C., Eisen,
M. & Mechoulam
R. (1992) J. Med. Chem. 35, 2065–2069].
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Pharmakologische Tests
an Mäusen
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An
jeder Maus wird eine Serie von 4 aufeinanderfolgenden Untersuchungen
unter Befolgung einer Standardprozedur, die zur Bewertung der psychoaktiven
Cannabinoidinduzierten Wirkungen in Mäusen eingesetzt wird [Martin,
B.R., Compton, D.R., Thomas, B.F., Prescott, W.R., Little, P.J.,
Razdan, R.K., Johnson, M.R., Melvin, L.S., Mechoulam, R. & Ward, S.J. (1991)
Pharmacol. Biochem. Behavior, 40, 471–478], unter Verwendung von
Zeitintervallen, die den bereits beschriebenen entsprechen [Fride,
E. & Mechoulam,
R. (1993) Eur. J. Pharmacol. 231, 313–314], durchgeführt. Zu
verschiedenen Zeitpunkten nach der Injektion wurden die Mäuse in 4
Tests nacheinander getestet. Die 4 Tests waren (1) motorische Aktivität (Umherlaufen
und Aufrichten) in einem offenen Feld (20×30 cm, eingeteilt in 12 Quadrate
von gleicher Größe) für 8 min;
(2) Immobilität
("Katalepsie") auf einem Ring
von 5,5 cm Durchmesser für
4 min; (3) Körpertemperatur
mit einem Telethermometer (Yellow Springs Instruments Co.); und
(4) Analgesie auf einer bei 55 °C
gehaltenen Heizplatte, gemessen als Latenz (in Sekunden) bis zum
ersten Hinterpfoten-Lecken
oder Springen von der Platte (letztere Reaktion wurde selten festgestellt)
mit einem Maximum von 45 s. Die Ergebnisse dieser Studie sind in 3 in
graphischer Form dargstellt.
-
Hemmung der Darm-Motilität
-
Die
Darm-Motilität
wurde durch Injektion von HU-308 (20, 50 oder 100 mg/kg) in die
Mäuse und
sofortiges Separieren der Mäuse
in einzelne Käfige
nach der Injektion und Aufzeichnen der Anzahl der fäkalen Pellets
alle 15 min für
2 h gemessen. Die Rektaltemperatur wurde ebenfalls als Maß der zentralen
Aktivität
aufgezeichnet. Die Ergebnisse dieser Studie sind in 4 in
graphischer Form bereitgestellt.
-
Arachidonsäure-induzierte
Ohrentzündung
bei der Maus Die Ohrentzündung
wurde durch Bewerten des Ohrgewebe-Anschwellens nach topischer Anwendung
von Arachidonsäure
gemessen. Es hat sich gezeigt, dass nicht-steroide entzündungshemmende
Arzneimittel das Anschwellen bei diesem Modell herabsetzen [Young,
J.M., Spires, D.A., Bedord, C.J., Wagner, B., Ballaron, S. & De Young, L.M.
(1984) J. Invest. Dermatol. 82, 367–371]. Zu verschiedenen Zeiten
nach den i.p. Injektionen von HU-308 (50 mg/kg) wurde die Arachidonsäure auf
die innere Oberfläche
eines Ohrs (4,5 mg in 5 ml Ethanol) aufgebracht. Das gegenüberliegende
Ohr diente als Kontrolle (5 ml Ethanol). Die Ohrdicke wurde alle
15 min für
90 min (in 0,01 mm Einheiten) beginnend unmittelbar nach der Arachidonsäure-Aufbringung
unter Verwendung einer Dickemessskala (Mitutoyo, Japan) bestimmt.
Die Ergebnisse dieser Studie sind in 6 in graphischer
Form bereitgestellt.
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Periphere Schmerzen
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Schmerzen,
die durch das periphere Nervensystem vermittelt wurden, wurden im "Formalin-Test" für kutane
(periphere) Schmerzen getestet [Tjolson, A., Berge, O-G., Hunskaar,
S., Rosland, J.H. und Hole, K. (1992) Pain, 51, 5–17; Calignano;
A., La Rana, G., Giuffrida, A. & Piomelli,
D. (1998) Nature (London) 394, 277–280; und Jagger, S.I, Hasnie,
F.S., Sellaturay, S. und Rice, A.S.C. (1998) Pain 76, 189–199]. HU-308
(oder Vehikel) wurde i.p. injiziert. Bei den Experimenten, die einen
Antagonisten umfassten, wurde der Antagonist 15 min vor HU-308 i.p.
verabreicht. 90 min nach der HU-308-Injektion wurde Formalin s.c. in die
Hinterpfote einer Maus injiziert. Unmittelbar nach der Formalin-Verabreichung
wurde der Schmerz alle 5 min 1 h lang durch die Häufigkeit
gemessen, mit der sich das Tier die Formalin-injizierte Pfote leckte.
Die Ergebnisse dieser Studie sind in 7 in graphischer
Form bereitgestellt.
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Blutdrucktest
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Der
systemische Blutdruck wurde in männlichen
Ratten (Sabra-Stamm, 270–350
g) aufgezeichnet. In die Femoralarterie wurde unter Pentobarbitalanästhesie
(60 mg/kg) eine chronische Kanüle
(P 50, Clay Adams) implantiert. Die Jugularvene wurde zur Arzneimittelverabreichung
kanüliert.
Die Arterienkanüle
wurde an einen Drucküberträger (Db23,
Statham City) angeschlossen, und der Überträger wurde an ein Datensammelsystem
(CODAS Software und Scroller-Karte, Dataq, Ohio) angeschlossen.
Der Druck wurde mit einer Geschwindigkeit von 1/s aufgezeichnet.
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Die
Aufzeichnungen wurden 30–60
min vor der Behandlung durchgeführt.
Die Vorbeobachtungen zeigten, dass die Wirkungen von HU-308 auf
den Blutdruck innerhalb eines 30-minütigen Zeitraums nach der Behandlung
auf normal zurückkehrten.
Daher wurden die Messungen 30 min im Anschluss an die i.v. Bolusinjektionen
von HU-308 durchgeführt.
Jeder Ratte wurde nur 1 Dosis von HU-308 (5–40 mg/kg) mit oder ohne Antagonist
(SR141716A zur Blockierung der CB1-Rezeptoren; SR144528 zur Blockierung
der CB2-Rezeptoren) verabreicht. Die Ergebnisse dieser Studie sind
in 5 in graphischer Form bereitgestellt.
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Statistische Analysen
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Die
Zeitkurven wurden durch Zweiwege-Varianzanalysen (ANOVA: Zeit gegen
Dosis) verglichen. Die Unterschiede aus den Vehikelbehandlungen
wurden durch die Einwege-ANOVAS
und sodann durch die Newman-Keuls-Posthoc-Tests (Prism Software
von Graphad, San Diego) verglichen.
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Beispiel 13: Aktivität von HU-308
bei Essigsäure-induzierter
entzündlicher
Darmerkrankung
-
Die
Aktivität
von HU-308 bei der Herabsetzung der Essigsäure-induzierten entzündlichen
Darmerkrankung (IBD) wurde bewertet. Männliche Sprague-Dawley-Ratten
(10 Wochen alt, 200–250
g) wurden mit einer Ketamin-Rompun-Kombination leicht anästhesiert.
Ein Polyethylenkatheder (äußerer Durchmesser
1,7 mm) wurde durch das Rektum 5 cm in den Darm inseriert, und 2
ml 5 % Essigsäurelösung wurden
langsam in den Darm verabreicht. 15 s später wurde der Darm mit 3 ml
Salzlösung
und anschließend
15 s später
mit weiteren 3 ml Salzlösung
gewaschen. Unmittelbar danach wurden die Tiere entweder mit HU-308
(10 oder 20 mg/kg) oder seinem Vehikel (2 ml/kg) behandelt. HU-308
oder sein Vehikel wurden durch Verdünnen von 0,3 ml entweder von
HU-308 oder seinem Vehikel mit 2,7 ml Salzlösung hergestellt. HU-308 oder
sein Vehikel wurden i.p. und 7 Tage lang verabreicht. Die Tiere
wurden 1 Woche lang klinisch verfolgt, und das Körpergewicht, die Gegenwart
von Blut im Stuhl, die Stuhlkonsistenz wurden überwacht und täglich aufgezeichnet
und auf einer Skala von 0 bis 4 nach der in Tabelle 1 bereitgestellten
Skala bewertet [Murthy et al., Dig. Dis. Sci., 38(9), 1722–1734, (1993)].
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Tabelle
1: Kriterien zur Bewertung des Krankheitsaktivitätsindex der entzündlichen
Darmerkrankung (DAI)
1
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Sieben
Tage nach Krankheitsauslösung
wurden die Tiere mit Phenobarbital (100 mg/kg i.p.) euthanasiert,
der gesamte Darm wurde entfernt, der Länge nach aufgeschnitten und
unter einem Vergrößerungsglas untersucht.
Jeder sichtbare Schaden am Darm wurde aufgezeichnet und bewertet.
Die Bewertungsskala für die
Darmbeschädigung
ist in Tabelle 2 bereitgestellt.
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Tabelle
2: Offene pathologische Bewertungsmethode zur Bewertung der Schwere
der entzündlichen
Darmerkrankung
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Das
klinische Ergebnis wurde unter Verwendung der Varianzanalyse (ANOVA)
und anschließend durch
den Post-hoc-Test von Duncan analysiert. Ein nicht parametrischer
Test (Wilcox Rank Sum Test) wurde zur Bewertung der offensichtlichen
pathologischen Befunde eingesetzt.
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8 zeigt,
dass die Krankheitsentwicklung, wie angegeben, durch den Krankheitsaktivitätsindex (DAI)
am Tag 3–4
das Maximum erreichte, und dass HU-308 (10 mg/kg) im Vergleich zu
seinem Vehikel und HU-308 (20 mg/kg) die Krankheitsschwere herabsetzte
und die Heilung erhöhte.
In 8 beschreibt die Linie "a" HU-308
(10 mg/kg) vs. Vehikel, p<0,05;
Linie "b" beschreibt HU-308
(10 mg/kg) vs. HU-308 (20 mg/kg), p<0,05; und Linie "c" beschreibt
HU-308 (20 mg/kg) vs. Vehikel, p<0,05.
Die Unterschiede waren an den Tagen 2, 3 und 4 statistisch signifikant
(p<0,05).
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9 ist
ein Balkendiagramm der pathologischen Gesamtbefundbewertung (Tabelle
2) für
unbehandelte Mäuse,
Mäuse die
mit Vehikel behandelt wurden, Mäuse
die mit 10 mg/kg HU-308 behandelt wurden und Mäuse, die mit 20 mg/kg HU-308
behandelt wurden. 9 zeigt, dass HU-308 die pathologische
Läsionsschwere
im Vergleich zu seinem Vehikel im Gastrointestinaltrakt um 35 %
verringerte (p<0,05
für 10
mg/kg und p=0,052 für
20 mg/kg). Die Ergebnisse dieser Studie zeigen, dass 10 und 20 mg/kg
HU-308, an Mäuse
täglich 7
Tage lang i.p. verabreicht, die Schwere der Säure-induzierten entzündlichen
Darmkrankkeit herabsetzen kann.
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Beispiel 14: Entzündungshemmende
Wirkung von HU-308 in Autoimmunerkrankungsmodellen
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Autoimmunerkrankungen
gehen mit einem erhöhten
Spiegel an entzündlichen
Cytokinen einher. Die zweckmäßigsten
Modelle zum Studium einer Autoimmunerkrankung sind experimentelle
allergische Encephalomyelitis (EAE) und experimentelle Autoimmun-Arthritis in Nagern.
EAE ist eine neurologische Autoimmunerkrankung, die durch eine Sensibilisierung
der Tiere gegenüber
dem Myelin-Basisprotein aus dem Zentralnervensystem, das auch als
enzephalitogenes Basisprotein bekannt ist, hervorgerufen wird. Es
wird davon ausgegangen, dass EAE ein Modell für die menschliche Krankheit
multiple Sklerose ist. Die experimentelle autoimmune Arthritis wird
in Tieren durch Immunisierung mit Collagen in Freund's Kompletthilfsstoff
ausgelöst. Die
Fähigkeit
der CB2-spezifischen Verbindungen der allgemeinen Formel 1 zur Verhinderung
oder Linderung der klinischen Symptome der autoimmunen Arthritis
und EAE wird bewertet.
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Autoimmune Arthritis
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Das
Ziel der Studie besteht darin, die Aktivität von HU-308 bei der Verhinderung
der autoimmunen Arthritis zu testen. Die experimentelle autoimmune
Arthritis wird in Tieren durch Immunisierung mit Collagen Typ II
in Freund's Komplettadjuvans
ausgelöst.
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In
der Studie werden erwachsene männliche
CD-1-Mäuse
(27–33
g), mindestens 5 pro Behandlungsgruppe, verwendet. Jedem Tier werden
100 μg/ml
Collagen Typ 2 in 0,1 ml Freund's
Komplettadjuvans verabreicht. Das Collagen wird subkutan in die
Basis des Schwanzes verabreicht. Das Volumen einer jeden Hinterpfote
wird unter Verwendung eines Plethysmometers (im Handel von Hugo
Basill, Italien, erhältlich)
vor der Collagen-Verabreichung
und an den Tagen 1, 4, 7, 10, 13 und 16 der Behandlung (30 min nach
der Arzneimittelbehandlung) gemessen. Die folgenden Behandlungsgruppen
werden getestet: Vehikel (reines Co-Lösungsmittel unter Verwendung
eines Standardvolumens von 10 ml/kg) allein, HU-308 in Dosen von
2–15 mg/kg
alle 3 Tage, HU-308 in Dosen von 2–15 mg/kg einmal täglich und
Diclofenac 10 mg/kg (10 mg/kg) alle 3 Tage als positive Kontrolle.
Sämtliche
Behandlungen werden intraperitoneal verabreicht. HU-308 wird aus
einer 5%igen Stammpräparation
in Co-Lösungsmittel
durch 1:25 Verdünnen
mit Salzlösung
eingesetzt. Das gleiche Verfahren wird mit reinem Co-Lösungsmittel
durchgeführt.
Diclofenac wird von Pharmos als eine Lösung von 1mg/ml hergestellt.
Gleichzeitig mit dem Vermessen der Pfoten werden sie nach dem Verfahren
von R.O Williams, Proc. Natl. Acad. Sci. USA: 89:9784–9788 auch
klinisch bewertet, wobei 0=normal, 1=leicht geschwollen und Erythem,
2=auffallendes ödematöses Schwellen
und 3=Gelenkstarrheit bedeutet. Am Tag 15 der Behandlung werden
die Tiere mit Pentobarbital 100 mg/kg i.p. euthanasiert. Blutproben
(in Heparin) werden zur Bestimmung der Hämatokrit-Spiegel und der HU-308-Blutspiegel genommen.
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Das
Arthritis-verwandte Hauptzeichen, das bei der experimentellen autoimmunen
Arthritis offensichtlich ist, besteht im Anschwellen der Pfoten.
Die Tiere, die mit HU-308 behandelt wurden, zeigen im Vergleich zu
den anderen Behandlungsgruppen eine herabgesetzte Inzidenz und Schwere
des Anschwellens der Pfoten. Die Unterschiede werden unter Verwendung
einer nicht parametrischen Analyse (Wilcoxon Rank Sum Test) verglichen.
Die Diclofenac-behandelten Tiere zeigen im Vergleich zu den Vehikel-behandelten
Ratten ein kleineres Pfotenvolumen, allerdings ist dieser Unterschied
statistisch nicht signifikant.
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Linderung der er experimentellen
autoimmunen Encephalomyelitis (EAE)
-
Aus
der Technik sind verschiedene Systeme zur Induktion der autoimmunen
Encephalomyelitis bekannt, in Abhängigkeit vom Stamm des Tieres
und des zur Induktion der Krankheit eingesetzten Antigens. Die EAE
wird unter Verwendung von Lewis-Ratten getestet, in denen die Krankheit
etwa am Tag 10 nach der Induktion einsetzenden Symptome und etwa
18 Tage nach der Induktion der Krankheit spontane Genesung zeigt.
Die Tiere (mindestens 5 pro Testgruppe) werden nach einem Plan von
12 h Licht/12 h Dunkelheit bei einer konstanten Temperatur von 22 °C mit Futter
und Wasser ad libitum gehalten. EAE wird in den Tieren durch Immunisierung
mit gereinigtem Meerschweinchen-Myelin-Basisprotein,
emulgiert in Freund's
Komplettadjuvans, induziert. Meerschweinchen-Myelin-Basisprotein (mbp) wird aus mit
Chloroform/Ethanol entfetteten Rückenmarkshomogenaten
hergestellt, und das isolierte Protein wird unter Verwendung der
Ionenaustauscherchromatographie gereinigt. Jedes Tier erhält 50 μg des gereinigten
Proteins. Eine Lösung
von mbp (0,5 mg/ml) wird mit einem gleichen Volumen Freund's Komplettadjuvans,
enthaltend 4 mg/ml Mycobakterium tuberculosis, emulgiert, und jedes
Tier erhält
100 μl (jeweils
50 μl in
die Hinterpfote).
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Die
Tiere werden mit HU-308 oder Vehikel-Kontrolle, intravenös in einem
Volumen von 2 ml verabreicht, behandelt. Die Behandlungsdauer wird
von Tag 10 bis Tag 18 nach Induktion der Krankheit mit mindestens
5 Tieren pro Gruppe variiert. Die Ergebnisse zeigen eine Herabsetzung
der mittleren klinischen Bewertung in den HU-308 behandelten Tieren
nach der folgenden Skala: 1 zeigt Schwanzparalyse, 2 zeigt Paraplegie,
3 zeigt Quadriplegie, 4 zeigt vollständige Körperparalyse und 5 zeigt Tod.
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Die
hier beschriebene und beanspruchte Erfindung soll durch die speziellen
hier offenbarten Ausführungsformen
im Umfang nicht eingeschränkt
werden, da diese Ausführungsformen
mehreren Aspekten der Erfindung als Erläuterung dienen sollen. Alle äquivalenten
Ausführungsformen
sollen innerhalb des Umfangs der Erfindung liegen. In der Tat werden
der Fachwelt die verschiedenen Modifikationen der Erfindung, zusätzlich zu
denjenigen, die gezeigt und hier beschrieben sind, aus der vorhergehenden
Beschreibung klar. Solche Modifikationen sollen in den Umfang der
beigefügten
Ansprüche
fallen.