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ERFINDUNGSGEBIET
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Die
vorliegende Erfindung betrifft allgemein den Aufbau optischer Fasern
und insbesondere die Ausbildung einer optischen Faser mit einer
Abschlußlinse.
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ALLGEMEINER
STAND DER TECHNIK
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Photonische
Bauelemente verwenden oftmals optische Fasern, um dazwischen oder
dadurch verlaufendes Licht effizient zu leiten und zu steuern. Insbesondere
können
die optischen Fasern Licht zwischen optischen Bauelementen übertragen,
Licht zu Komponenten in dem Bauelement leiten, Licht zu anderen
optischen Fasern übertragen
oder Licht von Komponenten in dem Bauelement oder anderen optischen
Fasern empfangen. Solche optischen Fasern weisen in der Regel einen
lichtdurchlässigen
Kern auf, der von einer lichtbegrenzenden Ummantelung umgeben ist.
Der Kern und die Ummantelung weisen Durchmesser in der Größenordnung
von 8–150 μm bzw. 100–700 μm auf, je
nach der Art der Faser (Einmoden oder Mehrmoden) und des Fasermaterials
(Glas oder Kunststoff).
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Obwohl
Licht direkt in den Kern einer optischen Faser eintreten oder diesen
verlassen kann, bedeutet die geringe Größe des Kerns, daß eine präzise Ausrichtung
des Kerns und der Quelle oder des Ziels des Lichts erforderlich
ist. Eine Möglichkeit,
um den Anforderungen einer präzisen
Ausrichtung für
optische Fasern zu genügen,
besteht darin, am Ende der optischen Faser eine kollimierende Linse
anzuordnen; die Linse weist optische Eigenschaften auf und ist so
positioniert, daß Licht,
das ansonsten nicht in den faseroptischen Kern eintreten würde, in
die Mitte der optischen Faser gelenkt wird. Das heißt, die
Linse leitet Licht in den Kern der optischen Faser.
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Ein
bekanntes Montageverfahren befestigt eine Mikrolinse an dem Ende
der optischen Faser. Wenngleich diese Anordnung den strengen Ausrichtungsanforderungen
der optischen Faser genügen
kann, macht die Prozedur zum Montieren der Mikrolinse an der optischen
Faser selbst den Herstellungsprozeß komplizierter; falls dies
nicht ordnungsgemäß erfolgt,
werden die optische Faser und die Linse nicht korrekt gekoppelt, wodurch
die optische Leistung reduziert wird. Da die effektive Kopplung
von Fasern und Linsen bei einem großen Sortiment von photonischen
Anwendungen erforderlich ist, wie etwa Detektoren/Lasern, Crossconnect-Einrichtungen usw.,
muß bei
Einsatz dieser Technik, um die Faser und die Linse zu verbinden,
sehr sorgfältig
vorgegangen werden, um eine ordnungsgemäße Ausrichtung und Montage
sicherzustellen.
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Gegenwärtig erfolgt
das Koppeln von optischer Faser und Linse von Hand. Aufgrund der
beteiligten engen Toleranzen und präzisen Ausrichtungen stellt
dies erhebliche Herausforderungen dar. Das manuelle Montieren der
Mikrolinse an der optischen Faser ist allgemein eine langsame und
aufwendige Prozedur, und zwar teilweise deshalb, weil sie unter
Verwendung einer aktiven Ausrichtung der optischen Komponenten erfolgt,
und teilweise deshalb, weil jeweils nur eine Mikrolinse und eine
Faser verbunden werden können.
Zudem ist möglicherweise
eine konstante Qualitätskontrollüberwachung
und eine Überprüfung jedes
Mikrolinsen-Faser-Paars
erforderlich, um sicherzustellen, daß die entstehenden Produkte,
die individuell hergestellt werden, gleichförmige Qualität aufweisen
und alle die erforderlichen optischen Charakteristiken besitzen.
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Wenngleich
bekannt ist, Linsen an optischen Fasern auszubilden, indem die optischen
Fasern in eine Flüssigkeit
getaucht werden, ist es schwierig, die auf die Faser aufgetragene
Flüssigkeitsmenge
präzise
zu steuern. Es ist folglich schwierig, einfach durch Tauchen der
Faserenden in eine Flüssigkeit
an optischen Fasern Linsen auszubilden, die eine gleichbleibende
Größe aufweisen
und präzise
dimensioniert sind.
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Es
besteht somit ein Bedarf an einem schnellen, präzisen und preiswerten System
zum Fixieren von Mikrolinsen an optischen Fasern.
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US-B-4,118,270
liefert ein Verfahren zum Formen einer an eine optische Faser gekoppelten
Mikrolinse. Bei einer ersten Ausführungsform wird eine Linse
ausgebildet, indem eine optische Faser in eine Ätzlösung getaucht wird. Bei einer
zweiten Ausführungsform
wird eine optische Faser in ein Bad aus Epoxidharz getaucht und
herausgezogen, um einen Linsentropfen auszubilden.
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US-A-2001/0033712
stellt mehrere faseroptische Körper
bereit, die in einer Hülse
angeordnet sind, um ausgegebenes Mikrolinsenmaterial aufzunehmen.
Die Mikrolinse füllt
einen Hohlraum innerhalb der Hülse,
um die darin angeordnete Faser zu kontaktieren.
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Kurze Darstellung
der Erfindung
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Ein
Verfahren zum Herstellen einer faseroptischen Baugruppe gemäß der Erfindung
ist so, wie in dem unabhängigen
Anspruch 1 dargelegt. Bevorzugte Formen sind in den abhängigen Ansprüchen dargelegt.
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Die
vorliegende Erfindung beschäftigt
sich mit der Anordnung und Herstellung einer faseroptischen Baugruppe
mit einer optischen Faser und einer mit der Fläche der optischen Faser verbundenen
Mikrolinse, wobei die Mikrolinse aus einem im voraus ausgegebenen
Flüssigkeitströpfchen hergestellt
wird, wobei die Flüssigkeit
ihre Tröpfchenform
beibehält
und an der Fläche
haftet. Die Mikrolinse kann so geformt werden, daß sie Licht
zwischen ihrer Oberfläche
und dem Kern der optischen Faser leitet.
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Die
faseroptische Baugruppe kann hergestellt werden durch Aufbringen
eines im voraus aufgegebenen Flüssigkeitströpfchens
auf die optische Faser, wobei die Flüssigkeit Eigenschaften derart
aufweist, daß das
Tröpfchen
stabil ist und seine Form bis zur Kontaktierung durch die optische
Faser behält.
Die Flüssigkeit haftet
an der optischen Faser als ein Tröpfchen an der Fläche der
optischen Faser, und das Tröpfchen
verfestigt sich, um die Mikrolinse auf der Fläche der optischen Faser auszubilden.
Gegebenenfalls kann die Form des Tröpfchens bei seiner Verfestigung
beispielsweise durch ein angelegtes elektrisches Feld geändert werden.
Eine Änderung
der Form des Tröpfchens ändert die
optischen Eigenschaften der entstehenden Mikrolinse.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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In
den Zeichnungsfiguren, die nicht maßstabsgetreu sind und die lediglich
veranschaulichend sind und in denen in den verschiedenen Ansichten
gleiche Bezugszeichen gleiche Elemente bezeichnen, zeigen:
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1 eine
Querschnittsvorderansicht einer gemäß der vorliegenden Erfindung
ausgebildeten Mikrolinsenbaugruppe;
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2 eine
Vorderquerschnittsansicht einer zweiten Mikrolinsenbaugruppe gemäß der vorliegenden Erfindung,
wobei eine optische Faser von einer Hülse eingefaßt ist;
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3 eine
Vorderquerschnittsansicht, die den Durchtritt von Licht durch die
Mikrolinsenbaugruppe von 2 zeigt;
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4A–D Ansichten
von Drahtgittermodellen, die zeigen, wie verschiedene Parameter
die Mikrolinsenausbildung beeinflussen; und
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5 eine
Vorderansicht, die eine Reihe von optischen Fasern zeigt, die zur
Ausbildung von Mikrolinsen darauf in eine Flüssigkeit getaucht werden.
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BESCHREIBUNG
DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORM
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1 zeigt
eine gemäß der vorliegenden
Erfindung hergestellte Mikrolinsenbaugruppe 1. Wie unten ausführlicher
erläutert
wird, beinhaltet die vorliegende Erfindung sowohl den Aufbau als
auch die Herstellung einer neuen Art von Mikrolinsenbaugruppe 1.
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Die
Mikrolinsenbaugruppe 1 enthält eine optische Faser 2,
bei der eine Ummantelung 3 einen Kern 5 umgibt.
Als ein nicht einschränkendes
Beispiel könnte
der Kern 5 einen Durchmesser in der Größenordnung von 9 μm und der
Durchmesser der Ummantelung 3 in der Größenordnung von 125 µm für eine typische
Einmodenglasfaser sein. Ebenfalls als nicht einschränkendes
Beispiel könnte
bei einer typischen Mehrmodenkunststoffaser (wie etwa der Prototyp
Kunststoffaser Lucida® von Lucent) des Kerns 5 in
der Größenordnung von
120 µm
und der Durchmesser der Ummantelung 3 in der Größenordnung
von 200 µm
liegen. Der Kern 5 und die Ummantelung 3 enden
an einer Fläche 9,
die bevorzugt flach ist und auch senkrecht zu der Achse der Faser
orientiert ist. Die flache Fläche 9 kann
auf bekannte Weise hergestellt werden. Optische Fasern der gerade
beschriebenen Art sind selbst bekannt und im Handel erhältlich,
und die vorliegende Erfindung läßt sich auch
auf alle geeigneten Fasern anwenden, die bekannt sind oder später entwickelt
werden. Da die optische Faser 2 selbst konventionell ist,
sind die präzisen
optischen Eigenschaften der Ummantelung 3 und des Kerns 5,
die die Übertragung
von Licht durch die optische Faser 2 ermöglichen,
selbst bekannt und brauchen deshalb nicht ausführlich hier erörtert zu
werden.
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Unter
weiterer Bezugnahme auf 1 wird die Mikrolinse 7,
die eine Oberfläche 4 aufweist,
an der Fläche 9 mit
der optischen Faser 2 verbunden. Die Mikrolinse 7 weist
einen Brennpunkt FP auf, der bevorzugt an oder in der Nähe der Fläche 9 in
der Mitte des Kerns 5 liegt (wenngleich gegenwärtig davon
ausgegangen wird, daß der
Brennpunkt bevorzugt genau am Rand der Faser liegt, je nach den
optimalen Einkoppelbedingungen für
eine bestimmte Faser, könnte
der Brennpunkt auch in einer gewissen Entfernung vom Faserrand weg
liegen. Als nicht einschränkendes
Beispiel könnte
die Mikrolinse 7 etwa 2,7 mm lang sein und an ihrem weitesten
Punkt einen Durchmesser von etwa 1,4 mm aufweisen, und die Oberfläche 4 der
Mikrolinse 7 könnte eine
Krümmung
von etwa 0,8 mm aufweisen.
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2 zeigt
eine alternative Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung, wobei die Mikrolinsenbaugruppe 101 eine
optische Faser 102 mit einem von der Ummantelung 103 umgebenen
Kern 105 enthält.
Die Ummantelung 103 ist wiederum von einer Hülse 111 umgeben,
die dazu dient, die optische Faser 102 zu stützen und
zu stärken.
Als nicht einschränkendes
Beispiel kann die Hülse 111 einen
Durchmesser von etwa 1,25 mm aufweisen und etwa 6 mm lang sein.
In der Regel werden Hülsen
aus Keramik, Glas, Metall oder Kunststoff hergestellt. Die Mikrolinse 107 wird
an der Fläche 109 an
der optischen Faser 102 angebracht. Wie in 2 gezeigt,
weist die Mikrolinse 107 einen auf der Fläche 109 liegenden
Brennpunkt FP auf, bevorzugt in der Mitte des Kerns 105 der
optischen Faser 102.
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Nun
unter Bezugnahme auf 3 wird gezeigt, daß ein Lichtstrahl 113 auf
die Oberfläche 104 der
Mikrolinse 107 auftrifft und in die Mikrolinse 107 hineinläuft. Der
Strahl 113 ist bevorzugt kohärent, und die Lichtstrahlen
des Strahls 113 sind bevorzugt parallel. Aufgrund der Krümmung und
Zusammensetzung der Mikrolinse 107 wird das Licht an der
Oberfläche 104 gemäß bekannter
Prinzipien der Optik gebrochen und dadurch in Richtung auf den Brennpunkt
FP umgelenkt. Da der Brennpunkt FP in der Mitte des Kerns 105 liegt, tritt
Licht in den Kern 105 ein und breitet sich auf bekannte
Weise entlang der optischen Faser 102 aus. Das sich durch die
optische Faser 102 ausbreitende Licht kann kohärent sein,
und die Lichtwellen können
im wesentlichen parallel sein.
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Es
versteht sich, daß Licht
durch die vorliegende Erfindung auf umgekehrte Weise laufen kann.
Bei dem in 3 dargestellten Beispiel läuft durch
die optische Faser 102 hindurchtretendes kohärentes Licht
entlang dem Kern 105, verläßt den Kern 105 am
Brennpunkt FP und tritt in die Mikrolinse 107 ein. Das
Licht läuft dann
durch die Mikrolinse 107 zu der Oberfläche 104 der Mikrolinse 107,
wo das Licht aufgrund der optischen Eigenschaften der Mikrolinse 107 gebrochen
wird und als Strahl 113 austritt. Die Mikrolinse 107 kann
geeignet dimensioniert sein, so daß der aus der Oberfläche 104 austretende
Strahl 113 im allgemeinen kohärent ist und die Lichtwellen
parallel sind.
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Es
versteht sich, daß Licht
durch die in 1 gezeigte Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung auf die gleiche Weise läuft, wie
in Verbindung mit 3 beschrieben wurde.
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Als
nächstes
werden Verfahren zum Ausbilden von Mikrolinsen an optischen Fasern
gemäß der vorliegenden
Erfindung beschrieben.
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Als
nicht einschränkendes
Beispiel und unter Bezugnahme auf 1 kann eine
Mikrolinse 7 aus einem im voraus ausgegebenen Flüssigkeitströpfchen 21 wie
etwa der Schmelze eines Polymers oder einer monomeren Flüssigkeit
ausgebildet werden. Dieses Material sollte ausreichend stabil sein,
damit das ausgegebene Tröpfchen 21 nach
der Ausbildung seine Form bis zur Kontaktierung durch die optische
Faser 2 beibehalten kann. Zu Beispielen für solche
Materialien zählen
Polymethylmethacrylat (PMMA) und andere transparente Acrylpolymere.
Das im voraus ausgegebene Flüssigkeitströpfchen 21 wird
bevorzugt auf die Fläche 9 der
optischen Faser 2 dadurch aufgebracht, daß die optische
Faser 2 in einer im allgemeinen vertikalen Orientierung
positioniert wird, wobei die Fläche 9 der
optischen Faser 2 im allgemeinen nach unten weist. Die
optische Faser 2 wird dann in der Pfeilrichtung A in Richtung
auf eine nicht klebende Oberfläche
eines Behälters 17 abgesenkt,
der das im voraus ausgegebene Flüssigkeitströpfchen 21 enthält, so daß die Endfläche 9 der optischen
Faser 2 das im voraus ausgegebene Flüssigkeitströpfchen 21 kontaktiert.
Gegenwärtig
wird vermutet, daß die
optische Faser 2 bevorzugt direkt nach unten bewegt wird,
bis die Endfläche 9 der
optischen Faser 2 die Oberfläche des im voraus ausgegebenen
Flüssigkeitströpfchen 21 kontaktiert.
Die optische Faser wird dann nach oben angehoben, so daß ein Tröpfchen 15 der
Flüssigkeit 21 mit
der gewünschten
Größe und Form an
der Endfläche 9 der
optischen Faser 2 haftet.
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Wie
in 1 gezeigt, weist der Behälter 17 einen erhöhten Rand 17' auf, der das
im voraus ausgegebene Tröpfchen 21 einzuschließen hilft.
Es könnten
andere Anordnungen verwendet werden; beispielsweise könnte auch
ein konkaver oder "schüsselförmiger" Behälter 17 verwendet
werden. Außerdem
könnten
Ränder 17' mit unterschiedlicher
Höhe verwendet
werden. Es könnte
jede geeignete nicht haftende Oberfläche 18 verwendet werden,
die gestattet, daß die
im voraus ausgegebenen Tröpfchen
ihre Form beibehalten, ohne die Innenseite des Behälters 17 zu
benetzen.
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Nach
der Ausbildung eines Tröpfchens 15 mit
der gewünschten
Form verfestigt sich das Tröpfchen 15. Als
nicht einschränkendes
Beispiel kann dies in dem Fall, daß das Tröpfchen 15 aus einer
Polymerschmelze besteht, durch Kühlen
erfolgen, und in dem Fall, daß das
Tröpfchen 15 aus
einer monomeren Flüssigkeit
besteht, durch eine Polymerisationsreaktion. Es könnte auch
jede beliebige andere geeignete Technik zum Härten des Tröpfchens 15 verwendet
werden.
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Die
Form des Tröpfchens 15,
das zur Linse 7 wird, wird durch die Wechselwirkung solcher
Faktoren wie etwa das Volumen des Flüssigkeitströpfchens 15 bestimmt.
Wie in den 4A–D gezeigt, ist es durch entsprechende
Auswahl des Volumens des Tröpfchens 15 möglich, die
Form der Tröpfchenoberfläche 4 einzustellen,
die als Mikrolinse 7 wirkt (4D legt
die X-Y-Koordinatenachsen
fest, die verwendet werden).
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Das
Volumen des Tröpfchens 15 kann
auf der Basis der folgenden Überlegungen
ausgewählt
werden: der Durchmesser der optischen Faser 2 oder, falls
wie in 2 gezeigt eine Hülse 111 verwendet
wird, der Durchmesser sowohl der optischen Faser 102 als
auch der Hülse 111,
der Brechungsindex der das Tröpfchen 115 bildenden
Flüssigkeit;
die spezifische Dichte der das Tröpfchen 115 bildenden
Flüssigkeit;
die Oberflächenspannung
der das Tröpfchen 115 bildenden
Flüssigkeit;
falls eine Polymerschmelze verwendet wird, der Wärmeausdehnungskoeffizient der
geschmolzenen Flüssigkeit
und die Temperaturabhängigkeit
ihres Brechungsindexes, oder, wenn das Tröpfchen aus einer monomeren
Flüssigkeit
gebildet wird, das Polymerisationsschrumpfen dieser monomeren Flüssigkeit
und ihre Brechungsindexänderung
aufgrund der Polymerisation; die Oberflächenspannung der Flüssigkeit,
aus der die Mikrolinse 2 oder 102 entsteht; und
die Schwerkraft.
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Gegebenenfalls
kann die Form des Tröpfchens 15 auch
unter Verwendung einer elektrostatischen Kraft abgeändert werden,
um das Tröpfchen 15 vor
oder während
des Prozesses seiner Härtung
zu der Mikrolinse 7 zu verformen. Die elektrostatische
Kraft kann erzeugt werden, indem ein im voraus ausgegebenes Flüssigkeitströpfchen 21 geladen
wird. Das angelegte elektrische Feld E übt dann eine elektrostatische
Kraft auf das Tröpfchen 15 aus,
die proportional zu seiner Ladung ist, und die elektrostatische
Kraft ändert
die Form des Flüssigkeitströpfchens 15,
während
es zu der Linse 107 härtet.
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Alternativ
kann man ein elektrisches Feld E anlegen, ohne das Tröpfchen zu
laden. In diesem Fall wird die Tröpfchenverlängerung proportional sein zu
der dielektrischen Suszeptibilität
(und somit der dielektrischen Permittivität) des Tröpfchenmaterials.
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Es
versteht sich, daß das
Tröpfchen 15 verlängert werden
kann, indem die Größe und Richtung
des angelegten elektrischen Felds E geeignet geändert wird, und das Ausmaß, in dem
das Tröpfchen 15 verformt wird,
kann gesteuert werden durch geeignete Auswahl der Größe des angelegten
elektrischen Felds E. Wenn genauer gesagt ein angelegtes elektrisches
Feld E zum Verformen des Tröpfchens 115 verwendet
wird, beeinflussen der Absolutwert und die Richtung des elektrischen
Feldvektors, Tröpfchenladung
und die dielektrische Permittivität des Tröpfchenmaterials die auf das
Tröpfchen 115 wirkende
Kraft. Der genaue Wert der das Tröpfchen 115 verformenden
Kraft kann entweder über
Standardgleichungen der Elektrodynamik berechnet oder in vielen
Umgebungen in der Praxis experimentell für eine gegebene Größe, ein
gegebenes Material und eine gewünschte
Verlängerung
des Tröpfchens
bestimmt werden.
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Wenngleich
das in 1 gezeigte angelegte elektrische Feld so dargestellt
ist, daß es
vertikal orientiert ist und als bevorzugt angesehen wird, werden
andere Feldorientierungen in Betracht gezogen und liegen innerhalb
des Schutzbereichs der vorliegenden Erfindung.
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Unter
Bezugnahme auf 2 kann eine Mikrolinse 107 auf
die gerade beschriebene Weise an der Endfläche 109 der optischen
Faser 102 ausgebildet werden.
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Nunmehr
unter Bezugnahme auf die
4A–D und zu
Zwecken der vorliegenden Erfindung kann die Form eines Flüssigkeitströpfchens
215,
315,
415 unter
Verwendung der folgenden Gleichungen modelliert werden, um eine
quantitative Analyse der Tröpfchenform
durchzuführen:
wobei
wobei γ ein willkürlicher dimensionsloser Parameter
ist, der die charakteristische Größe des Tröpfchens bestimmt, ϱ die
relative Dichte der Flüssigkeit
ist, Γ die
Flüssigkeitsoberflächenspannung
und g die Erdbeschleunigung ist, mit einem negativen Vorzeichen.
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Um
die Form des Tröpfchens
zu erhalten, sollte Gl. (1) mit den folgenden Randbedingungen gelöst werden:
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Die
Brennweite des durch Gl. (1) beschriebenen Tröpfchens mit den Randbedingungen
(6) wird durch die folgende Gleichung definiert:
wobei n der Brechungsindex
des Tröpfchenmaterials
ist.
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Das
Volumen des Tröpfchens,
dessen Gesamtlänge
genau gleich seiner Brennweite ist, wird bestimmt als:
wobei V ^ = β
3 Volumen
und Volumen das Tröpfchenvolumen
ist.
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In
den 4A–4C sind
mehrere Beispiele für
die möglichen
Lösungen
der Gl. (1)–(8)
gezeigt. Jedes der in den 4A–4C dargestellten
Tröpfchen 215, 315, 415 weist
ein Halsgebiet 221, 321, 421 und ein
Auswölbungsgebiet 223, 323, 423 auf.
Die Breite der Basis der Tröpfchen 215, 315, 415 ist ŵ, die Gesamtlänge ist l ^ und
das Volumen ist V ^. Die Tröpfchen
sind in dimensionslosen Koordinaten x ^ und ŷ gezeigt. Um sie in die tatsächlichen
Koordinaten x und y umzusetzten, werden die Gl. (2)–(5) benötigt. Für den Fall,
daß die Flüssigkeit
eine PMMA-Schmelze ist (Γ =
33·10–3 N
m–1, ϱ =
1,18·103 kg m–3, n = 1,49), führt eine
derartige Umsetzung zu folgendem:
- 1. Für γ = –0,15 (4A)
haben wir 1/β =
653 µm
und somit:
l ^ = 6,08 entspricht l = 3977 µm
ŵ = 5,21 entspricht w = 3407 µm
V ^ =
90,17 entspricht V = 25,2 μl
- 2. Für γ = –0,10 (4B)
haben wir 1/β =
534 µm
und somit:
l ^ = 6,08 entspricht l = 3247 µm
ŵ = 2,68 entspricht w = 1431 µm
V ^ =
61,99 entspricht V = 9,4 μl
- 3. Für γ = –0,07 (4C)
haben wir 1/β =
447 µm
und somit: l ^ = 6,08 entspricht l = 2717 µm ŵ = 1,41 entspricht w = 630 µm V ^ = 49,36
entspricht V = 4,4 μl
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Bei
Vergleich der 4A–C kann man anhand der gezeigten
Tröpfchen
sehen, daß die
Tröpfchen 215, 315, 415 zunehmend
konturierter werden; der Hals 421 des Tröpfchens 415 ist
viel ausgeprägter
als der Hals 221 des Tröpfchens 215.
Das Tröpfchen 415 könnte sich
für den
Einsatz mit der optischen Kunststoffaser wie der oben beschriebenen
Faser Lucida® eignen.
Andererseits könnte
das Tröpfchen 315,
das einen größeren Hals
aufweist, möglicherweise
für den
Einsatz mit der in einer Hülse ähnlich der
oben beschriebenen eingeschlossenen Faser geeignet sein.
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Die
vorliegende Erfindung bietet sich für die Massenproduktion von
Mikrolinsenbaugruppen an. Eine Ausführungsform zum Herstellen mehrerer
optischer Fasern mit daran montierten Mikrolinsen ist in 5 dargestellt
(der Klarheit halber sind nur Abschnitte der optischen Fasern gezeigt).
Wie hier gezeigt, ist eine Gruppe optischer Fasern 502, 502', 502'' ... 502n jeweils
derart an einem Rahmen 519 befestigt, daß die Flächen 509, 509', 509'' ... 509n der
optischen Fasern 502, 502', 502'' ... 502n nach unten unter den Rahmen 519 vorstehen. Der
Rahmen 519 wird dann in Pfeilrichtung B abgesenkt, so daß die Flächen 509, 509', 509'' ... 509n in
Kontakt mit den im voraus ausgegebenen Flüssigkeitströpfchen 521 gebracht
werden, die bei Verfestigung die nicht gezeigten Mikrolinsen bilden.
Als nicht einschränkendes
Beispiel kann bei der in 5 dargestellten Ausführungsform
der Rahmen 519 abgesenkt werden, bis die Flächen 509, 509', 509'' ... 509n der
optischen Fasern 502, 502', 502'' ... 502n gerade die Oberfläche der im voraus ausgegebenen
Flüssigkeitströpfchen 521 berühren.
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Auf
die gleiche Weise wie die in 1 dargestellte
Ausführungsform
weist der in 5 gezeigte Behälter 517 einen
erhöhten
Rand 517' auf,
der die im voraus ausgegebenen Tröpfchen 521 einschließen hilft. Es
könnten
andere Anordnungen verwendet werden; beispielsweise könnte auch
ein konkaver oder "schüsselförmiger" nicht gezeigter
Behälter 517 verwendet
werden. Außerdem
könnten
Ränder 517' mit unterschiedlicher
Höhe verwendet
werden. Es könnte
jede geeignete nicht haftende Oberfläche 518 verwendet
werden, die gestattet, daß die
im voraus ausgegebenen Tröpfchen 521 ihre
Form beibehalten, ohne die Innenseite des Behälters 517 zu benetzen,
wie etwa eine nicht haftende Oberfläche.
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Die
vorliegende Erfindung liefert die folgenden Vorteile bei Vergleich
mit existierenden Techniken zum Anbringen von Mikrolinsen an optischen
Fasern.
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Während der
Ausbildung gemäß der vorliegenden
Erfindung bewirkt die Oberflächenspannung
der auf die optische Faser aufgebrachten Flüssigkeit, daß die Mikrolinse
automatisch auf die Mitte des Faserkerns ausgerichtet wird und die
Brennweite der Linse auf den Rand (Endfläche) der Faser eingestellt
wird. Somit können
die teuren Geräte
und die langsame Ausrichtungsprozedur der traditionellen Bearbeitung,
die erforderlich sind, um eine derartige Positionierung zu erzielen,
vermieden werden.
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Ein
weiterer Vorzug der vorliegenden Erfindung besteht darin, daß die Oberfläche des
Linsenmaterials keine fremden Objekte kontaktiert, wodurch sichergestellt
wird, daß die
Linsenoberfläche
sehr glatt ist. Dies sollte Streuverluste der Linse reduzieren.
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Die
vorliegende Erfindung ist inhärent
parallel, was eine gleichzeitige Ausbildung vieler Mikrolinsen auf einem
Faserarray oder einem Faserband gestattet.
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Die
vorliegende Erfindung kann sehr kosteneffektiv sein und sollte keine
teuren Geräte
oder Materialien erfordern.
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Wenngleich
fundamentale neue Merkmale der Erfindung bei Anwendung auf Ausführungsbeispiele davon
gezeigt und beschrieben und hervorgehoben worden sind, versteht
es sich somit, daß verschiedene
Unterlassungen und Substitutionen und Änderungen hinsichtlich Form
und Details der offenbarten Erfindung von dem Fachmann vorgenommen
werden können,
ohne von dem Schutzbereich der Erfindung abzuweichen. Sie soll deshalb
nur wie durch den Schutzbereich des hier beigefügten Anspruchs beschränkt werden.