DE3644225C2 - - Google Patents
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- DE3644225C2 DE3644225C2 DE3644225A DE3644225A DE3644225C2 DE 3644225 C2 DE3644225 C2 DE 3644225C2 DE 3644225 A DE3644225 A DE 3644225A DE 3644225 A DE3644225 A DE 3644225A DE 3644225 C2 DE3644225 C2 DE 3644225C2
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- G02B26/00—Optical devices or arrangements for the control of light using movable or deformable optical elements
- G02B26/08—Optical devices or arrangements for the control of light using movable or deformable optical elements for controlling the direction of light
- G02B26/0875—Optical devices or arrangements for the control of light using movable or deformable optical elements for controlling the direction of light by means of one or more refracting elements
-
- G—PHYSICS
- G02—OPTICS
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- G02B3/00—Simple or compound lenses
- G02B3/12—Fluid-filled or evacuated lenses
- G02B3/14—Fluid-filled or evacuated lenses of variable focal length
Description
Die Erfindung betrifft ein optisches Bauteil mit veränderba
rer Brennweite nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
In Übereinstimmung mit dem Oberbegriff des Anspruchs 1 zeigt
die DE-OS 34 24 068 ein optisches Bauteil veränderbarer Brenn
weite, bei dem auf einem elastomeren Körper durch ein Fassungs
glied eine optisch wirksame Fläche definiert wird, deren Krüm
mung dadurch gesteuert geändert werden kann, daß auf den Kör
per mit Hilfe des Fassungsgliedes direkt oder indirekt ein
positiver oder negativer Druck ausgeübt wird.
Allerdings ist dieses optische Bauteil mit dem Problem behaf
tet, daß in der Nähe des Umfangs der Öffnung eine stärkere
Verformung entsteht als im Bereich der Öffnungsmitte, z. B.
aufgrund der Spannungskonzentration in der Nähe des Umfangs
der Öffnung. Dadurch entsteht eine nicht-sphärische Oberflä
che mit einer stärkeren Krümmung in der Nähe der Öffnungs-
Peripherie, so daß es schwierig ist, eine gewünschte Ober
flächenverformung zu erhalten. Dies macht es unmöglich, ge
wünschte optische Kennwerte zu erzielen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein optisches Bau
teil mit veränderbarer Brennweite zu schaffen, welches in
der Lage ist, während der Verformung konstant eine sphärische
Oberfläche oder eine gewünschte asphärische Oberfläche bei
zubehalten.
Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 angegebene Erfindung
gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen
angegeben.
Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung an
hand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine schematische Schnittansicht einer Ausführungs
form eines erfindungsgemäßen optischen Bauteils mit
veränderlicher Brennweite, und
Fig. 2 eine schematische Schnittansicht einer weiteren Aus
führungsform des erfindungsgemäßen optischen Bauteils
mit veränderlicher Brennweite.
Fig. 1 zeigt eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen opti
schen Bauteils mit veränderlicher Brennweite. Diese Ausfüh
rungsform umfaßt ein elastisches oder elastomeren Körper (Elastomerteil) 1, eine
wahlweise vorzusehende Halteplatte 2 aus beispielsweise
Glas, eine Lochplatte 3 als Fassungs- und Verformungsglied oder
mit einer Öffnung 4 zum Veranlassen einer
Verformung des Elastomerteils 1, und eine optische Mittel
achse 5.
Das Elastomerteil 1 besitzt in seinem Inneren entlang der
optischen Achse 5 einen Schermodulgradienten. Der Gradient
des Schermoduls (Schubmoduls) kann vorzugsweise einen konti
nuierlichen Verlauf haben, wobei sich der Schermodul allmäh
lich entlang der optischen Achse des Elastomerteils ändert.
Bei dieser Ausführungsform besitzt das Elastomerteil einen
durchgehenden Schermodulgradienten, der von einem maximalen
Schermodul an der Oberfläche des Elastomerteils, die im Be
reich der Öffnung 4 freiliegt, allmählich zu der Halteplatte
2 hin abnimmt. Das Elastomerteil 1 wird bei dieser Ausfüh
rungsform vorab in Form einer konvexen Linse hergestellt, je
doch ist die Form nicht auf diese spezielle Möglichkeit be
schränkt. Das Elastomerteil 1 kann vielmehr eine praktisch
beleibige ursprüngliche Gestalt haben, z. B. die Form einer
Platte oder einer konkaven Linse haben. Der zu schaffende
Schermodulgradient kann abhängen von der gewünschten Form
des optischen Bauteils mit veränderlicher Brennweite, und er
kann sich kontinuierlich in einer Richtung entlang der opti
schen Achse 5 ändern. Alternativ kann, wenn das optische
Bauteil mit veränderlicher Brennweite beispielsweise die in
Fig. 2 dargestellte Ausgestaltung aufweist, ein Elastomer
teil 1 mit einem Paar Lochplatten 3 vorgesehen sein, wobei
die Lochplatten das Elastomerteil 1 in Richtung der opti
schen Achse 5 sandwichartig einfassen. Dabei kann das Elasto
merteil 1 einen Gradienten besitzen, der in der Nähe der
beiden Lochplatten 3 relativ groß und im Bereich einer Quer
mittellinie 6 relativ klein ist. In diesem Fall können die
Schermoduln an den beiden Oberflächen im Bereich der Loch
platten gleich groß oder unterschiedlich sein.
Das optische Bauteil veränderlicher Brennweite gemäß Fig. 1
ähnelt dem in der obenerwähnten DE-OS 34 24 068
beschriebenen Bauteil, mit der Ausnahme,
daß das Elastomerteil 1 den oben näher beschriebenen Scher
modulgradienten besitzt.
Für den Betrieb des optischen Bauteils wird die Lochplatte 3
als Einrichtung zur Ausübung eines positiven oder negativen Drucks
entlang der optischen Achse 5 bewegt, damit sich die Ober
flächengestalt des Elastomerteils 1 ändert. Hierzu wird das
Elastomerteil 1 veranlaßt, aus der Öffnung 4 der Lochplatte
3 auszutreten oder in die Öffnung zurückzusinken, um die ge
wünschte Brennweite zu erhalten. Wenn das Elastomerteil ver
anlaßt wird, aus der Öffnung vorzutreten, wird die Loch
platte 3 entlang der optischen Achse 5 in Richtung auf die
Halteplatte 2 bewegt, um das Elastomerteil 1 zusammenzu
pressen. Wird andererseits das Elastomerteil 1 veranlaßt,
zurückzusinken, so geschieht dies dadurch, daß die Loch
platte 3 nach oben bewegt wird, um auf das Elastomerteil 1
einen Unterdruck auszuüben. Das in Fig. 2 dargestellte opti
sche Bauteil kann ähnlich gehandhabt werden wie das Bauteil
nach Fig. 1, indem zumindest eine der Lochplatten 3 ent
lang der optischen Achsen bewegt wird, um die relative Lage
der Lochplatten 3 zu ändern. Der Schermodul des Elastomer
teils 1 liegt vorzugsweise im Bereich von 104 bis 108 dyn/cm2
(103-107 N/m2), insbesondere im Bereich von 104 bis
107 dyn/cm2 (103-106 N/m2). Folglich kann der Schermodul
gradient des Elastomerteils 1 vorzugsweise in den genannten
Bereichen liegen.
Der Schermodul (oder Steifigkeitsmodul) läßt sich im vor
liegenden Zusammenhang definieren als ein Schermodul, wie er
mit Hilfe eines Rheometers gemessen wird, welches ein Paar
Kreisplatten oder eine Kombination aus einer Kreisplatte und
einem Konus (ASTM D-4065) aufweist. Ein handelsübliches
Rheometer dieses Typs ist das Universal Rheometer RDS 700,
hergestellt von der Firma Rheometrics Co.
Für gewöhnlich wird ein optisches Bauteil bei Zimmertempe
ratur verwendet, es kann jedoch auch vorkommen, daß höhere
oder niedrigre Temperaturen herrschen, so daß die oben ange
gebenen Bereiche des Schermoduls zu verstehen sind für
eine Temperatur, bei der das optische Bauteil eingesetzt
wird.
Im folgenden soll etwas näher auf die Bedeutung des Scher
modulgradienten eingegangen werden. In einem optischen Bau
teil mit veränderlicher Brennweite, das von einem Elastomer
teil Gebrauch macht, welches nicht den oben erläuterten
Schermodulgradienten besitzt, sondern in seinem Inneren
einen gleichförmigen einheitlichen Schermodul besitzt, be
steht die Neigung, daß in der Nähe des Umfangs der Öffnung 4
eine starke Verformung auftritt und lediglich in der Nähe
der optischen Achse 5 eine kleinere Verformung stattfindet.
Dies hat zur Folge, daß die Oberfläche des Elastomerteils 1
eine nicht-sphärische (nicht-kugelige) Oberfläche ist, deren
Krümmungsradius in der Nähe des Umfangs der Öffnung größer
ist. Demzufolge ist es schwierig, eine sphärische oder eine
asphärische Oberfläche mit einer gewünschten Krümmung zu
erhalten.
Im Gegensatz dazu werden solche Schwierigkeiten durch das
erfindungsgemäße Bauteil mit variabler Brennweite verhindert.
Der Grund dafür ist noch nicht vollständig geklärt, kann
jedoch in folgendem gesehen werden: Bei dem erfindungsge
mäßen Bauteil mit veränderlicher Brennweite besitzt das
Elastomerteil, wie es in Verbindung mit der Ausführungs
form nach Fig. 1 erläutert wurde, einen solchen Schermodul
gradienten, daß der Schermodul umso größer wird, desto
dichter man sich an der Oberfläche der Öffnung befindet,
so daß die gesamte Verformungsenergie minimiert werden kann,
wenn der freie Energieaustausch eines Bereichs in der Nach
barschaft der Oberfläche des Elastomerteils 1 in der Öff
nung 4 so klein wie möglich gemacht wird. Wenn deshalb das
Elastomerteil 1 einen Überdruck oder einen Unterdruck durch
Einwirkung der Lochplatte 3 empfängt, besitzt der Oberflä
chenbereich des Elastomerteils 1 die Neigung, in einem Be
reich in der Nähe des Umfangs der Öffnung 4, der eine
größere Fläche aufweist, eine kleinere Verformung zu verur
sachen, während in einem Bereich dicht bei der optischen
Achse 5 eine größere Verformung verursacht wird. Demzufolge
erfährt der Oberflächenbereich des Elastomerteils 1 eine
solche Verformung, daß eine nicht-sphärische Oberfläche ge
schaffen wird, die in der Nähe des Umfangs eine kleinere
Krümmung und in der Nähe der optischen Achse 5 eine größere
Krümmung besitzt, abhängig von dem internen Schermodul
gradienten, wodurch in dem Elastomerteil insgesamt die oben
erwähnte unerwünschte Verformung, die eine nicht-sphärische
Oberfläche mit größerer Krümmung am Umfang erzeugt, neutra
lisiert wird. Als Gesamtergebnis erhält man ein optisches
Bauteil mit veränderlicher Brennweite, welches sich ver
formen kann, während eine sphärische oder eine gewünschte
asphärische Oberfläche beibehalten wird. Weiterhin hat ein
kleinerer Schermodulgradient die Funktion, in einem Bereich
in der Nähe des Umfangs eine größere Krümmung zu schaffen,
während ein größerer Gradient die Funktion hat, in der Nähe
des Umfangs eine kleinere Krümmung zu schaffen. Mithin ist
es möglich, ein optisches Bauelement mit veränderlicher
Brennweite zu schaffen, das in der Lage ist, eine Verformung
zu veranlassen, während eine sphärische oder eine gewünschte
asphärische Oberfläche beibehalten wird, z. B. dadurch, daß
man einen kleineren Schermodulgradienten vorsieht, wenn eine
sphärische oder eine asphärische Oberfläche mit einer großen
Krümmung insgesamt gewünscht wird, oder dadurch, daß man
einen größeren Schermodulgradienten vorsieht, um eine sphä
rische oder eine aspärische Oberfläche mit insgesamt klei
nerer Krümmung zu erhalten.
Es ist erforderlich, daß das Elastomerteil mit einem Scher
modulgradienten in Richtung der optischen Achse nicht nur
die Eigenschaft besitzt, ansprechend auf eine beaufschlagende
Belastung eine Formänderung durch Spannung zu veranlassen,
sondern außerdem Reversibilität besitzt, um bei Fortfall der
Spannung aufgrund einer Belastungs-Beseitigung die Ursprungs
form weiter anzunehmen. Das den Schermodulgradienten auf
weisende Elastomerteil läßt sich leicht dadurch herstellen,
daß man beispielsweise eine optisch transparente Elastomer
Substanz mischt mit einer optisch transparenten anorgani
schen Substanz, um einen Konzentrations-Gradienten der anor
ganischen Substanz zu bilden. Der Konzentrations-Gradient
der anorganischen Substanz kann beispielsweise dadurch er
halten werden, daß man eine Sedimentation verwendet oder
Schwerkräfte ausnutzt.
Bevorzugte Beispiele für die anorganische Substanz umfassen
optisch transparente Stoffe wie Silicagel und transparentes
Aluminiumoxid. Besonders bevorzugte Stoffe sind Kieselerde
in der Form von Silicagel und gedampfter Kieselerde. Die
Kieselerde muß sich nicht aus Siliciumdioxid (SiO2) aus
schließlich zusammensetzen, sondern kann in Form eines
Hydrats vorliegen oder ein Alkalimetall, ein Erdalkalimetall,
ein Übergangsmetall, ein Seltene-Erde-Metall oder derglei
chen enthalten. Auch eignet sich Kieselerde, die zum Zweck
der Neutralisierung von Silanolgruppen (Si-OH) einer Fett
affinitäts-Behandlung unterworfen wurde, wie man es bei
Silicagel und dergleichen beobachtet. Es ist ebenfalls mög
lich, in die Oberfläche einer Kieselerdesubstanz eine orga
nische Funktionsgruppe einzubringen, indem man eine Behand
lung mit einer Reihe von organischen Silanverbindungen durch
führt, die allgemein als Silankoppelmittel bezeichnet werden,
z. B. Trimethylchlorsilan, Vinyltrimethoxysilan und γ-Gly
cidoxypropyltrimethylsilan oder organische Titanverbindungen,
die als "Titanat-Koppelmittel" bezeichnet werden.
Die anorganische Substanz kann in irgendeiner Form verwendet
werden, einschließlich Granulatform oder zerkleinerte oder
pulverisierte Partikel. Im allgemeinen verwendet man die an
organische Substanz vorzugsweise in Form von Pulver oder
Teilchen, einschließlich Teilchen der obengenannten Form,
deren mittlere Teilchengröße vorzugsweise 50 µm oder weniger,
am meisten bevorzugt 0,5 bis 50 µm, insbesondere 1 bis 20 µm
beträgt, um eine Lichtstreuung zu vermeiden. Die Menge der
mit der Elastomer-Substanz vermischten anorganischen
Substanz liegt vorzugsweise in der Größenordnung von 0,5 bis
30 Gew.-Teile pro 100 Teile Elastomer-Substanz, abhängig von
dem gewünschten Schermodulgradienten.
Die Elastomer-Substanz, die im Rahmen der vorliegenden Erfin
dung zu verwenden ist, kann ausgewählt werden aus einer
breiten Vielfalt von Substanzen, einschließlich Polymer-
Substanzen wie Polysiloxane und Gummi, die nicht nur die
Eigenschaft besitzen, ansprechend auf eine beaufschlagende
Belastung eine Formänderung durch Spannung zu veranlassen,
sondern ebenfalls Reversibilität besitzen, damit bei Fort
fall der Beanspruchung die ursprüngliche Form durch Weg
fall der Spannung wiederhergestellt wird. Unter diesen
Stoffen sind Polysiloxane besonders bevorzugt, da sie einen
hohen Schermodul besitzen und außerdem hervorragende opti
sche Eigenschaften aufweisen. Darüber hinaus lassen sich die
mechanischen Festigkeitseigenschaften dieser Stoffe, z. B.
die Zugfestigkeit und die Zerreißfestigkeit, dadurch er
höhen, daß man die oben genannte anorganische Substanz,
insbesondere eine Kieselerde, einbringt.
Ein durch Mischen von Kieselerde mit einem Polysiloxan er
haltenes Elastomerteil hat gegenüber einem Elastomerteil,
welches nur aus Polysiloxan besteht, verbesserte physikali
sche Eigenschaften, z. B. besitzt der Stoff eine Zugfestig
keit, die bis zu 50mal größer ist als ein Elastomerteil aus
nur Polysiloxan. Die Zerreißfestigkeit ist etwa 6 bis 7mal
höher, und die Bruchdehnung ist bis zu 5mal größer als bei
einem Teil aus nur Polysiloxan. Außerdem erhält man einen
breiten Bereich für den Schermodul, nämlich einen Bereich
von 5 × 103 dyn/cm2 bis 109 dyn/cm2 (5 × 102 bis 108 N/m2).
Typische Beispiele für die Polysiloxane umfassen Polysiloxan-
Verbindungen wie Polydimethylsiloxan, Poly-(dimethylsiloxan
polydiphenylsiloxan-)Copolymer, Polymethylphenylsiloxan und
Poly-(dimethyl-diphenylmethylphenyl-)Siloxan-Copolymer.
Diese Verbindungen lassen sich entweder allein oder in
Kombination von zwei oder drei Stoffen verwenden. Diese
Polysloxane können modifiziert oder denaturiert sein mit
Hilfe einer organischen Funktionsgruppe wie z. B. einer
Carboxyl-, Amin- oder Vinyl-Gruppe. Derartige Polysiloxane,
die mit einer organischen Funktionsgruppe modifiziert sind,
werden deshalb bevorzugt, weil sie dem Elastomerteil da
durch eine außerordentliche Verformbarkeit verleihen, daß
sie verschiedene Arten von Vernetzungs- oder Härtungseigen
schaften in Abhängigkeit von Wärme, Licht oder dergleichen
zeigen.
Beispiele für Elastomer-Substanzen zur Herstellung des Elasto
merteils umfassen Polybutadien, Polychloropren, Polyisopren
und ein sogenanntes Acrylgel, welches vernetztes Polymer aus
Acrylharz, Methacrylats oder einer Kombination dieser Stoffe,
aufgequollen mit Wasser oder einem organischen Lösungsmittel,
enthält.
Das erfindungsgemäße optische Bauelement läßt sich z. B. da
durch betreiben, daß man auf das Verformungsglied 3 mecha
nisch eine Kraft ausübt.
Im folgenden soll ein spezielles Beispiel für die Herstellung
eines Modulationsbauelements mit veränderlicher Brennweite
erläutert werden.
Das in Fig. 1 dargestellte optische Bauteil mit veränderli
cher Brennweite wurde wie folgt hergestellt:
Das Elastomerteil 1 wurde folgendermaßen hergestellt: Poly
dimethylsiloxan (KE 106 der Firma Shinetsu Kagaku Kogyo K. K.)
wurde in einer Menge von 100 Gew.-Teilen mit 20 Gew.-Teilen
Silicagel (Siloid von der Firma Fuji Division K. K.) bei
Zimmertemperatur ausreichend gemischt, und das Gemisch wurde
in eine Form gegeben, dessen innere Kontur der Gestalt des
Elastomerteils nach Fig. 1 entsprach. Die Abmessungen der
Form waren so gewählt, daß das Elastomerteil eine Dicke von
10 mm entlang der optischen Achse, eine Länge von 50 mm und
eine Quebreite von 10 mm besaß. Das Elastomer-Gemisch in
der Form wurde in einem Zentrifugen-Separator derart ange
ordnet, daß seine die Öffnungsoberfläche bildende Seite be
züglich der Drehachse der Zentrifuge nach außen zeigte. Dann
wurde der Zentrifugen-Separator mit 12 000 UPM gedreht, um
einen Konzentrations-Gradienten des Silicagels in dem Ge
misch zu erhalten. Dann wurde bei 120°C ausgehärtet, um
ein Elastomerteil 1 zu erhalten.
Separat wurde eine Meßprobe zum Messen des Schermoduls des
Elastomerteils in gleicher Weise hergestellt. Das Proben-
Elastomerteil 1 wurde mit flüssigem Stickstoff abgekühlt,
und es wurden drei Probenschichten von jeweils 20 µm Dicke
von einer oberen Schicht, einer mittleren Schicht (genau
in der Dicken-Mitte) und einer unteren Schicht abge
schnitten, betrachtet in Richtung von der Öffnungsseite
zur Halteplatte 2 hin. Die drei Probenschichten wurden mit
Hilfe eines Spannungstestgeräts gemessen, wobei die Scher
moduln der drei Probenschichten von der oberen, der mittle
ren und der unteren Schicht folgende durch Messung und Be
rechnung ermittelten Werte hatten: 2,4 × 107 dyn/cm2
(2,4 × 106 N/m2), 6 × 106 dyn/cm2 (6 × 105 N/m2) bzw.
1,1 × 106 dyn/cm2 (1,1 × 105 N/m2).
An dem so erhaltenen Elastomerteil 1 wurden eine Glasträger
platte 2 und eine Lochplatte 3 befestigt, um das in Fig. 1
gezeigte fertige optische Bauteil mit veränderlicher Brenn
weite zu vervollständigen.
Das schließlich erhaltene optische Bauteil besaß eine sphä
rische Öffnungsfläche mit einem Krümmungsradius von 50 mm,
einer Länge a von 25 mm und einem Öffnungsdurchmesser b von
20 mm.
Bei dem so erhaltenen Elastomerteil 1 wurde die Oberflächen
gestalt geändert, indem die Lochplatte 3 angedrückt wurde,
so daß das Elastomerteil 1 verformt wurde, während eine
exakt sphärische Oberfläche mit einem Krümmungsradius im
Bereich von 25 bis 110 mm beibehalten wurde.
Ein optisches Bauteil mit veränderlicher Brennweite gemäß
Fig. 1 wurde wie im Beispiel 1 hergestellt, mit der Ausnahme,
daß in das Elastomerteil 1 keine Kieselerde eingemischt wurde
und das Elastomerteil nicht mit einem Schermodulgradienten
ausgestattet wurde. Als die Glas-Lochplatte gegen das so
hergestellte Elastomerteil gedrückt wurde, um die Oberflä
chenform zu ändern, zeigte die sich einstellende Oberfläche
in der Nähe des Öffnungsumfangs eine stärkere Krümmung, be
saß also nicht eine gleichförmige sphärische Form.
Die Erfindung schafft mithin ein optisches Bauteil mit ver
änderlicher Brennweite, bei dem eine veränderliche Brenn
weite durch Verformung geschaffen werden kann, während eine
sphärische oder eine gewünschte asphärische Oberfläche bei
behalten wird.
Claims (12)
1. Optisches Bauteil veränderbarer Brennweite, mit
- - einer optisch wirksamen Fläche als Bestandteil eines elastomeren Körpers,
- - einem Fassungsglied, das die optisch wirksame Fläche definiert, und
- - eine Einrichtung zur Ausübung eines positiven oder ne gativen Druckes auf den Körper mit Hilfe des Fassungs gliedes oder in Zusammenwirkung mit diesem, um die Krüm mung der optisch wirksamen Fläche gesteuert zu ändern,
dadurch gekennzeichnet, daß
der elastomere Körper einen Gradienten im Schermodul längs
seiner optischen Achse besitzt.
2. Bauteil nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Schermodul von der optisch wirksamen Fläche aus zum
Inneren des elastomeren Körpers hin kontinuierlich abnimmt.
3. Bauteil nach Anspruch 1,
bei dem der Schermodul des elastomeren Körpers im Bereich
von 104-108 dyn/cm2 (103-107 N/m2) liegt.
4. Bauteil nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Schermodul des elastomeren Körpers im Bereich von 104-
107 dyn/cm2 (103-106 N/m2) liegt.
5. Bauteil nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
der elastomere Körper eine Elastomer-Substanz und eine an
organische Substanz enthält, und daß der Schermodulgradient
geschaffen wird durch einen Konzentrations-Gradienten der
anorganischen Substanz in dem elastomeren Körper entlang
der optischen Achse.
6. Bauteil nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
die anorganische Substanz in Form von Partikeln mit einer
mittleren Partikelgröße im Bereich von 0,5 bis 50 µm vor
handen ist.
7. Bauteil nach Anspruch 6,
bei dem die anorganische Substanz die Form von Partikeln
mit einer mittleren Partikelgröße im Bereich von 1 bis
20 µm hat.
8. Bauteil nach Anspruch 5,
bei dem die anorganische Substanz in dem Material mit
einem Anteil von 0,5 bis 30 Gew.-Teilen pro 100 Gew.-
Teile der Elastomer-Substanz enthalten ist.
9. Bauteil nach einem der Ansprüche 5 bis 8,
bei dem die anorganische Substanz Kieselerde aufweist.
10. Bauteil nach einem der Ansprüche 5 bis 9,
bei dem die Elastomer-Substanz Polysiloxan aufweist.
11. Bauteil nach Anspruch 5,
bei dem die anorganische Substanz Kieselerde und die
Elastomer-Substanz Polysiloxan aufweist.
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