DE2924072C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
Titandioxid. Insbesondere basiert das Verfahren auf einer
gesteuerten Hydrolyse eines flüssigen Aerosols, das eine
flüchtige flüssige Titan(IV)-verbindung enthält. Durch das
erfindungsgemäße Verfahren wird Titandioxid in Form von im
wesentlichen nicht zusammengeballten festen Teilchen mit
einer gleichmäßigen kugeligen Form und einer sehr engen
Größenverteilung erhalten.
Titandioxid besitzt eine große Vielzahl von Anwendungs
möglichkeiten, z.B. als Pigment, als Katalysator oder
als Fotoüberträger sowie andere Anwendungen. Verfahren
zur Herstellung von Titandioxid sind in der Technik be
kannt. In einem dieser Verfahren wird Ilmeniterz, das
Titan und Eisen enthält, mit Schwefelsäure behandelt, und
die dabei entstehende Lösung wird thermisch hydrolysiert
und dann in Gegenwart von Salzen und/oder orientierenden
Kernen hydrolysiert. Ein anderes dieser Verfahren basiert
auf der Chlorierung von mineralischem Rutil und/oder
angereicherten titanhaltigen Erzen unter Bildung von
Titantetrachlorid mit anschließender Reinigung des Titan
tetrachlorids und dessen Oxidierung in Gegenwart anderer
Chloride, insbesondere von AlCl₃.
Das Titandioxid, das bei derartigen Verfahren entsteht,
liegt typischerweise in Form von unregelmäßigen pris
matischen oder sphäroiden Teilchen vor, die außerdem im
allgemeinen eine breite Größenverteilung aufweisen.
Bekanntlich macht eine breite Teilchengrößenverteilung
von Titandioxidteilchen dieses Material für viele in
dustrielle Anwendungen nicht so geeignet. Beispielsweise
können die Farbreinheit und die optischen Eigenschaften
von Titandioxidpigmenten entweder allein oder im Gemisch
mit anderen Pigmenten nachteilig beeinflußt werden. Außer
dem sind nach diesen Verfahren hergestellte Titandioxid
teilchen oft zusammengeballt; und in der Regel sind lang
wierige und teure Verfahren zum Zerkleinern dieser Aggre
gate in kleinere einzelne Teilchen erforderlich.
Andererseits ist es bekannt, daß die Hydrolyse von wäßrigen
Lösungen von Titantetrachlorid zur Bildung von Titandioxid
als nadelförmige Teilchen mit einer hauptsächlichen Rutil
kristallstruktur führt.
E. Matÿevic et al in Journal of Colloid and Interface
Science, Band 61, S. 302 (1977) beschreiben die Herstellung
von nicht zusammengeballten kugeligen Titandioxidteilchen
in einer engen Größenverteilung durch Hydrolyse einer
Titantetrachloridlösung bei erhöhten Temperaturen in Gegen
wart von Schwefelsäure (Sulfationen). Diese Methode ist
jedoch nicht voll zufriedenstellend, weil sehr lange Be
handlungszeiten erforderlich sind, die Ausbeuten gering sind
und sehr kleine Teilchen, beispielsweise etwa 0,2 µm oder
weniger, die zur Pigmentherstellung geeignet sind, nicht
erhalten werden. Außerdem erscheinen nicht alle Titandioxid
teilchen als reguläre Kugeln.
In der US-PS 1 931 380 wird ein Verfahren zur Herstellung
von Titandioxid in Form einheitlicher fein verteilter Partikel
beschrieben, indem Titantetrachlorid in Gegenwart von Wasser
dampf in der Gasphase verdampft wird. Hierbei werden keine
kugeligen TiO₂-Partikel erhalten.
In der US-PS 34 06 012 wird ein Verfahren zur Herstellung
von Metalloxidpigmenten, wie z.B. TiO₂, durch Gasphasenoxi
dation von Metallhalogeniden offenbart. Auch hier wird TiO₂
nicht in Form kugeliger Partikel erhalten.
Die US-PS 29 98 391 beschreibt ein Verfahren zur Aeroli
sierung einer Flüssigkeit, wobei eine enge Partikelgrößen
verteilung in den Aerosolen erzielt wird. Diese Aerosole
können zur Oberflächenbeschichtung verwendet werden.
Es ist daher erstrebenswert, daß Titandioxidteilchen fol
gende Eigenschaften aufweisen:
(i) eine enge Größenverteilung;
(ii) praktisch keine Zusammenballungen und
(iii) eine im wesentlichen gleichmäßige Kugelform.
(ii) praktisch keine Zusammenballungen und
(iii) eine im wesentlichen gleichmäßige Kugelform.
Diese Eigenschaften gestatten die Anwendung exakter
Lichtbrechungslehren auf das optische Verhalten der Teil
chen, wodurch im voraus der optimale Durchmesser des
Titandioxids für seine verschiedenen Anwendungszwecke
bestimmt werden kann.
Aufgabe der Erfindung war es somit, ein Titandioxid in
Form einzelner Teilchen in einer sehr engen Teilchengrößen
verteilung und einer im wesentlichen kugeligen Form sowie
ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Titandioxids
bereitzustellen, das eine große Auswahl an Teilchendurch
messern gestattet, wobei jedoch der gewünschte Durchmesser
in einer sehr engen Größenverteilung vorliegt.
Diese Aufgabe wird durch das erfindungsgemäße Verfahren
gemäß Anspruch 1 gelöst.
Im breitesten Sinne betrifft die Erfindung ein Verfahren zur
Herstellung von Titandioxid, indem eine hydrolysierbare
Ti(IV)-Verbindung mit Wasserdampf in einem dynamischen Strom
in Kontakt gebracht wird, wobei dieses Verfahren dadurch ge
kennzeichnet ist, daß ein flüssiges Aerosol mit diskreten
flüssigen Tropfen der hydrolysierbaren Ti(IV)-Verbindung
eingesetzt wird.
Das Titandioxid wird nach dem erfindungsgemäßen Verfahren gewonnen in Form von
im wesentlichen gleichmäßigen kugeligen Teilchen, die
im wesentlichen nicht zusammengeballt sind und einen
Durchschnittsdurchmesser von etwa 0,05 bis etwa 3 µm auf
weisen. Das Verfahren gestattet die Bildung von Titandioxid
teilchen mit dem gewünschten Durchschnittsdurchmesser in
einer sehr engen Größenverteilung. Beispielsweise kann die
Breite der Teilchengrößenverteilung, σ o, nur 0,1 betragen.
σ o ist das Maß der Breite der Größenverteilung, wie es
von W.F. Espenscheid et al in J. Phys. Chem., Bd. 68,
Seite 3093 (1964) definiert wird. Niedrigere Werte von σ o
zeigen eine größere Gleichmäßigkeit der Teilchengröße an.
Die bevorzugten erfindungsgemäßen Produkte besitzen im
allgemeinen einen σ o-Wert, der zwischen 0,1 und 0,2 liegt
und ein Tyndall-Spektrum in einer höheren Größenordnung
zeigt, d.h. daß ein Lichtstrahl, der durch eine Dispersion
von Teilchen dringt, verschiedene Farben schafft als eine
Funktion des Betrachtungswinkels. Diese Spektren zeigen
sich nur bei Dispersionen mit einer sehr engen Größenver
teilung (vgl. beispielsweise M. Kerker, The Scattering of
Light and other Electromagnetic Radiation, Academic Press,
New York 1969, Seite 397). Die bekannten TiO₂-Teilchen
zeigten diese Spektren nicht.
Nach dem erfindungsgenäßen Verfahren können die Titandioxid
teilchen auch mit verschiedenen Hydratationsgraden hergestellt
werden. Im wasserfreien Zustand sind die Teilchen außer
gewöhnlich rein, d.h. sie enthalten mehr als 99,8 Gew.-%
Titandioxid. Die dabei entstehenden Teilchen sind leicht
dispergierbar in Wasser, ohne die gleichmäßige Form und
Größe zu verlieren.
Die im erfindungsgemäßen Verfahren als Ausgangsmaterialien
verwendbaren Titanverbindungen können aus einer großen
Vielzahl von hydrolysierbaren, flüchtigen, flüssigen Titan
verbindungen ausgewählt werden. Geeignete Verbindungen
sind diejenigen, die einen Dampfdruck von etwa 1 Torr
(1 Torr = 1 mm Hg) bei einer gegebenen Temperatur (in
Abhängigkeit von der Verbindung) aufweisen, die zwischen
etwa -30° und etwa 200° C liegt. Zu diesen Verbindungen
gehören beispielsweise Titan(IV)-alkoxide (die einen solchen
Dampfdruck bei relativ hohen Temperaturen innerhalb des
Temperaturbereiches zeigen und TiCl₄ (das diesen Dampfdruck bei
Temperaturen an der unteren Grenze des Bereichs zeigt).
Besonders geeignete Titan(IV)-alkoxide sind diejenigen,
die 1 bis 6 C-Atome aufweisen, z.B. Titanisopropoxid,
Titanethoxid oder Titanpentoxid. Das Titantetrachlorid
kann üblicherweise durch Chlorierung eines titanhaltigen
Erzes und anschließender Reinigung und Destillation auf
normale Weise erhalten werden. In der Praxis ist es möglich,
Titantetrachlorid zu verwenden, das von der Herstellung
von Titandioxid durch das vorstehend genannte wohlbekannte
Chlorierungsverfahren stammt.
Das Aerosol, das flüssige Tröpfchen der hydrolysierten
Titanverbindung suspendiert in einem Trägergas enthält,
wird unter Anwendung bekannter Verfahren hergestellt,
beispielsweise durch Zerstäuben. Um ein Aerosol herzu
stellen mit Tröpfchen einer sehr engen Größenverteilung
und einem kleineren mittleren Durchmesser, wird vorzugs
weise ein Generator für einen Flüssigaerosol-Fallstrom
verwendet. Im allgemeinen wird in einer solchen Vor
richtung die flüssige Komponente in einer geschlossenen
Kammer verdampft, mit einem strömenden Trägergas vermischt
und anschließend im Trägergas bei einer niedrigen Tempera
tur kondensiert. Gegebenenfalls kann die Kondensation in
Gegenwart von heterogenen Kernen durchgeführt werden,
was normalerweise in einer noch engeren Teilchengrößenver
teilung resultiert.
Ein bevorzugtes Verfahren zur Herstellung des flüssigen
Aerosols besteht in folgenden Stufen:
(a) Kernbildung,
(b) Verdampfung,
(c) Kondensierung,
(d) Wiedererhitzen und
(e) Wiederkondensieren.
(b) Verdampfung,
(c) Kondensierung,
(d) Wiedererhitzen und
(e) Wiederkondensieren.
Der Ausdruck "Kernbildung" wird im vorliegenden in seinem
üblichen Sinne verwendet und betrifft die Bildung einer
neuen Phase aus einer homogenen Umgebung, wie eine feste
Phase aus einer Dampfphase oder eine flüssige Phase aus
einer Dampfphase unter Übersättigungsbedingungen. Die Kern
bildung kann so gesteuert werden, daß sie entweder homogen
oder heterogen erfolgt. Die homogene Kernbildung findet
statt, wenn die neue Phase selbst induziert wird, d.h.
sie findet spontan beim kritischen Grad der Übersättigung
statt. Die heterogene Kernbildung findet statt, wenn die
Bildung der neuen Phase durch die Gegenwart eines Fremd
materials induziert wird, z.B. von Feststoffteilchen.
Beispielsweise wird bei der homogenen Kernbildung die
vorher verdampfte hydrolysierbare Titanverbindung durch
Kühlen zu einzelnen flüssigen Teilchen in einem strömenden
Trägergas kondensiert. Das Trägergas ist vorzugsweia ein
inertes Material wie Stickstoff, Helium oder Luft, vorzugs
weise trockene Luft oder irgendeines der anderen üblicher
weise als Träger für feste oder flüssige Aerosole ver
wendeten Gase. Das Verfahren wird unter relativ hohen
Übersättigungsbedingungen durchgeführt, d.h. die dampf
förmige Titanverbindung ist in Mengen von 200 bis 300%
Übersättigung vorhanden.
Wenn heterogene Kernbildung angewandt wird, werden feste
Kerne, die aus einer Vielzahl von Materialien hergestellt
sein können, wie ionische, metallische oder ähnliche,
in ein strömendes Trägergas eingeführt, wie eines der
vorstehend beschriebenen. Die Art des Feststoffes ist
nicht kritisch und tatsächlich kann jeder Feststoff ver
wendet werden, vorausgesetzt, daß er thermisch stabil,
inert bezüglich der Titanverbindung ist und in der
Lage ist, im Temperaturbereich zwischen 100 und 1 500° C
zu verdampfen oder zu sublimieren. Besonders geeignete
Materialien sind beispielsweise AgCl, NaCl und NaF.
Die Feststoffkerne werden dadurch erzeugt, daß man zuerst
das Trägergas über den Feststoff führt, der auf eine
Temperatur erhitzt wurde, die mindestens ausreicht, um
dessen Sublimierung oder Verdampfung zu verursachen
(was in Abhängigkeit vom Material sehr weit schwanken
kann). Der dampfförmige Feststoff wird dann unter seine
Verdampfungs- oder Verflüssigungstemperatur gekühlt und
somit zu einzelnen Feststoffteilchen, beispielsweise
mit einem Durchmesser von 10 bis 100Å im strömenden
Trägergas kondensiert. Die Feststoffteilchen wirken
als Kondensationsstellen (Kerne) für die hydrolysierbare
Titanverbindung, die zuvor verdampft wurde und die nun
mit den Feststoffkernen im Trägergas vermischt wird. Im
Vergleich zu homogener Kernbildung ist ein geringer
Übersättigungsgrad, beispielsweise 5% Übersättigung für
Dämpfe der Titanverbindung, ausreichend, um zu kondensieren.
Sowohl die homogene als auch die heterogene Kernbildungs
technik ist wohlbekannt und im nachstehenden im einzelnen
genauer beschrieben.
Im Vergleich zur heterogenen Kernbildung ist die homogene
Kernbildung gegenüber Temperatur- und Druckgradienten in
einem strömenden System empfindlicher, was in Konzentrations
gradienten resultiert. Außerdem wird die homogene Kern
bildung leichter durch Verunreinigungen und Unregelmäßig
keiten in den Behälteroberflächen beeinträchtigt.
Folglich ist es in einem homogenen Kernbildungssystem
schwieriger, die Teilchengröße zu steuern. Daher wird
bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens die
heterogene Kernbildung bevorzugt.
Fig. 1 ist eine schematische Zeichnung eines bevorzugten
erfindungsgemäßen Verfahrens.
Fig. 2 erläutert eine bevorzugte Modifikation des in
Fig. 1 gezeigten Generators zur Herstellung eines Aerosols
aus einem flüssigen Aerosolfallstrom.
Fig. 3 zeigt ein Scanning-Elektronenmikrobild (SEM) von
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten kugeli
gen Titandioxidteilchen, die
durch gesteuerte Hydrolyse eines flüssigen Titan(IV)-
ethoxidaerosols (vgl. Beispiel 3) hergestellt wurden.
Die Vergrößerung beträgt das 5000fache.
Fig. 4 stellt ein Scanning-Elektronenmikrobild der
gleichen Probe wie in Fig. 3 dar mit einer 1000fachen
Vergrößerung.
Fig. 5 stellt ein Transmissions-Elektronenmikrobild von
erfindungsgemäß hergestellten kugeligen Tiandioxidteilchen dar, die
durch gesteuerte Hydrolyse eines flüssigen Titan(IV)-
ethoxidaerosols (vgl. Beispiel 4) hergestellt wurden.
Die Vergrößerung beträgt das 20 000fache.
Fig. 6 stellt ein Scanning-Elektronenmikrobild von er
findungsgemäß hergestellten kugeligen Titandioxidteilchen dar, die
durch gesteuerte Hydrolyse eines flüssigen Titan(IV)-
isopropoxidaerosols (vgl. Beispiel 5) hergestellt wurden.
Die Vergrößerung beträgt das 5000fache.
In Fig. 1 wird Inertgasstrom 2 durch Trockensäulen 4 und
6 geführt, die mit einem geeigneten Trockenmittel gefüllt
sind, beispielsweise Magnesiumperchlorat, Phosphorpentoxid
oder ähnlichem. Der getrocknete Inertgasstrom 8 wird
durch ein geeignetes Filter 10 filtriert. Der filtrierte
Inertgasstrom 12 wird bei einer durch einen Strömungsmesser
14 kontrollierten Fließgeschwindigkeit in den Generator
16 für Feststoffkerne bei einer gleichmäßigen Fließge
schwindigkeit geführt.
Kerngenerator 16 enthält ein Sillimanitrohr 18, worin
ein "Vicor" (Quartz)-Glasboot, das ein festes Kernbildungs
material, z.B. Silberchlorid, enthält, zentriert ist.
Die Temperatur des Kernbildungsgenerators 16 ist so einge
stellt, daß ein geeigneter Dampfdruck für die Bildung des
festen Kernbildungsmaterials entsteht. Je nachdem welches
Material für die Bildung des Feststoffkerns verwendet wird,
schwankt die Temperatur. Im Falle von AgCl können bei
spielsweise Temperaturen zwischen 590 und 650° C angewandt
werden. Geeignete Temperaturen für andere Materialien sind
leicht bestimmbar mit nur geringem Arbeitsaufwand oder
können aus der Literatur ermittelt werden.
Der Inertgasstrom 12 streift durch das Sillimanitrohr 18
und wird mit dem verdampften festen Kernbildungsmaterial
vermischt. Beispielsweise kann bei Verwendung eines Sili
manitrohrs mit einem Durchmesser von 25 mm im Fall von
Titan(IV)-alkoxiden die Fließgeschwindigkeit des Inert
gases zwischen 150 und 1500 ml/Min. und für Titantetra
chlorid zwischen 40 und 3000 ml/Min. gehalten werden,
jedoch können andere Fließgeschwindigkeiten angewandt
werden solange die Reynoldszahl weniger als 2000 beträgt.
Beim Austreten aus dem Kerngenerator 16 kühlt das dampf
förmige Kernbildungsmaterial ab und kondensiert, wobei
sich der Strom 20 bildet, der Teilchen von Feststoff
kernen suspendiert im Inertgas enthält. Strom 20 wird an
schließend thermisch in Kühlschlange 22 auf die Temperatur
des Flüssigaerosolgenerators eingestellt.
Der vorgeheizte Strom 24, der das Inertgas und einen festen
Kondensationskern enthält, streift durch den Generator 26
für den flüssigen Aerosolfallstrom, der
eine geschlossene rohrförmige Kammer enthält, deren
Innenwände mit einem dünnen kontinuierlichen fließenden
Film einer flüchtigen flüssigen hydrolysierbaren Titan
verbindung bedeckt ist. Der flüssige Film fließt vom
oberen Reservoir 28 zum unteren Reservoir 30, von wo er
mit Hilfe einer peristaltischen Pumpe 32 zum oberen
Reservoir 28 rückgeführt wird. Die gesamte Anordnung wird
bei Temperaturen gehalten, die genügend Dampfdruck der
hydrolysierbaren flüssigen Titanverbindung liefern, jedoch
unterhalb der Verdampfungstemperatur des festen Kernes
liegen.
Vorzugsweise ist die Temperatur des Generators für den flüs
sigen Aerosolfallstrom derart, daß ein Dampfdruck innerhalb
des Gefäßes von 13 Pa bis 13·10² Pa und bevorzugt zwischen
13 Pa und 2·10² Pa entsteht. Beispielsweise wird bei Ver
wendung von Titan(IV)-ethoxid als hydrolysierbare Verbin
dung eine Temperatur von zwischen 75 und 99° C im Generator
für den fallenden Flüssigkeitsfilm aufrechterhalten. Im
Falle von Titan(IV)-isopropoxid wird eine Temperatur von
zwischen 30 und 60° C und im Falle von Titantetrachlorid
eine Temperatur von zwischen 0 und 40° C aufrechterhalten.
Wegen des hohen Dampfdrucks des TiCl₄ ist die Menge an
Dampf, die im inerten Trägergas erzeugt wird, wesentlich
größer als im Falle von Titan(IV)-alkoxiden.
Im allgemeinen wird die Gasfließgeschwindigkeit durch den
Generator für den flüssigen Aerosolfallstrom 26 im lami
naren Bereich gehalten, d.h. entsprechend einer Reynolds
zahl weniger oder gleich 2000. Die lineare Geschwindig
keit des flüssigen Aerosolfallstroms sollte nahe oder
gleich der linearen Geschwindigkeit des fließenden Gases
sein.
Ein bevorzugter Generator für einen flüssigen Aerosolfall
strom wird in Journal of Colloid and Interfaces Science,
Bd. 34, S. 534, Fig. 1 (1970) beschrieben und kann im vor
liegenden Verfahren verwendet werden. Der Generator für den
flüssigen Aerosolfallstrom ist vorzugsweise so modifiziert,
daß er ein Kopfstück, wie es in Fig. 2 gezeigt wird,
enthält, das aus einem Trägergaseinlaß 26 a, Einlaß für die
Flüssigkeit (von der peristaltischen Pumpe) 26 b, Flüssig
keitskopf 26 c, flüssigem Aerosolfallstrom 26 d, Auslaß zu
einem Bad mit einer konstanten Temperatur 26 e und einem
Stopfen 26 f besteht.
Wie weiterhin in Fig. 1 gezeigt ist, strömt der Inertgas
strom, enthaltend den kondensierten Feststoffkern und den
Dampf der hydrolysierbaren Titanverbindung vom Generator
des flüssigen Fallstroms 26 in einen ersten Kühler 33
bei einer gesteuerten Temperatur, worin der Dampf der
hydrolysierbaren Titanverbindung unterhalb seiner Ver
flüssigungstemperatur gekühlt wird und somit auf dem Fest
stoffkern in Form von flüssigen Tröpfchen gleichmäßiger
Größe kondensiert. Beispielsweise wird der Kühler bei
einer Temperatur von etwa 25° C für Titan(IV)-alkoxide
und zwischen -6 und -30° C für Titantetrachlorid gehalten.
Um die Gleichmäßigkeit der Teilchengröße zu erhöhen,
strömt der dabei entstehende flüssige Aerosolstrom
vom ersten Kühler 33 in Heizrohr 34, wo eine zweite Ver
dampfung der hydrolysierbaren Titanverbindung stattfindet
(wobei die erste Verdampfung im Generator des fallenden
flüssigen Films stattfand). Heizrohr 34 wird bei einer
Temperatur gehalten, die mindestens ausreicht, um eine
vollständige Verdampfung des flüssigen Aerosols zu ge
statten. Im allgemeinen sind Temperaturen, die denjenigen
entsprechen, die für die Verdampfung der hydrolysier
baren Verbindung im Aerosolgenerator verwendet werden,
geeignet. Das verdampfte flüssige Aerosol wird danach
wieder kondensiert im zweiten Kühler 36 mit Hilfe einer
Kühlleitung 38.
Die Verdampfungs- und Kondensationsstufen können ge
gebenenfalls wiederholt werden. Am Schluß der zweiten
Kondensationsstufe oder nach der gewünschten Anzahl an
Verdampfungs- und Kondensationsstufen ist das flüssige
Aerosol der hydrolysierbaren Titanverbindung fertig für
die Hydrolyse und Umwandlung in kugeliges Titandioxid.
Um die kugeligen Titandioxidteilchen aus den flüssigen
Tröpfchen der hydrolysierbaren Titanverbindung zu erhalten,
wird letztere in Kontakt mit Wasserdampf gebracht. Die
Hydrolyse kann in einer oder mehreren Stufen durchgeführt
werden. Der Kontakt zwischen den flüssigen Tröpfchen der
hydrolysierbaren Titanverbindung und Wasserdampf wird er
zielt, beispielsweise indem man einen Inertgasstrom, der
mit Wasserdampf gesättigt ist, in den Aerosolstrom ein
spritzt.
In Fig. 1 wird die bevorzugte Hydrolyse in drei Stufen
durchgeführt. In der ersten Stufe wird Strom 42, der
ein mit Wasserdampf gesättigtes Inertgas enthält, wie
beispielsweise Helium, Stickstoff oder Luft, in eine
erste Hydrolysenverteilerkammer 40 eingespritzt, durch
die das flüssige Aerosol fließen kann. Eine geeignete
Verteilerkammer wird in McRae et al. in Journal of
Colloid and Interface Science, Bd. 53, Seite 411 (1975)
beschrieben und läßt sich im vorliegenden verwenden.
Die Wasserdampfmenge im Trägergas sollte über der stöchio
metrischen Menge liegen, die zur vollständigen Hydrolyse
der Titanverbindung benötigt wird. Um ein zu schnelles
Verdampfen der flüssigen Tröpfchen im Aerosol zu verhindern,
wird die erste Hydrolysenverteilerkammer 40 auf einer
Temperatur gehalten, die nicht höher ist als die Konden
sationstemperatur des flüssigen Aerosols. Vorzugsweise
wird sie bei dieser Kondensationstemperatur gehalten.
In der zweiten Stufe wird das partiell hydrolysierte
flüssige Aerosol von der ersten Verteilerkammer 40 in die
zweite Hydrolyseverteilerkammer 44, die auf Raumtemperatur
gehalten wird, geführt, wo es sich mit einem zweiten
Strom eines wassergesättigten Inertgasstromes 42 vermischt.
In der dritten Stufe wird der aus der zweiten Verteiler
kammer 44 entweichende Strom, der partiell hydrolysiertes
Aerosol, überschüssigen Wasserdampf von den ersten beiden
Stufen und Reaktionsprodukte enthält, z.B. HCl und Alkohol,
auf eine Temperatur zwischen 100 und 250° C in einer
länglichen Kammer 46 erhitzt. Hier erfolgt vollständige
Hydrolyse.
Während der Hydrolyse reagieren die flüssigen Tröpfchen
der Titanverbindung mit dem Wasserdampf und bilden festes
kugeliges Titandioxid und/oder Hydroxidteilchen von im
wesentlichen gleicher Größe. Die Nebenprodukte der Hydrolyse
hängen von der Art der jeweils verwendeten hydroly
sierbaren Titanverbindung ab. Beispielsweise wird im
Fall von Titantetrachlorid als Ausgangsmaterial Chlor
wasserstoff bei der Hydrolyse freigesetzt. Im Fall von
Titanalkoxiden als Ausgangsmaterial werden die entsprechen
den Alkohole freigesetzt, z.B. Ethanoldampf bei Titaneth
oxid. Die dabei entstehenden festen Titandioxidteilchen
sind außergewöhnlich rein.
Nach der Hydrolyse wird der Aerosolstrom 48, der feste
kugelige Titandioxidteilchen und Reaktionsprodukte
suspendiert im Trägergas enthält, behandelt, um die Titan
dioxidteilchen abzutrennen. Übliche Verfahren zum Ab
trennen von Feststoffen aus Feststoff/Gasaerosolen
lassen sich anwenden wie Filtration, elektrostatisches
Ausfällen, Wärmegradientablagerung mit Hilfe eines Thermo
positors oder Zyklonenzentrifugieren.
Wenn Titanalkoxide als Ausgangsmaterialien verwendet
werden, werden die festen Aerosolteilchen vorzugsweise
in einem Thermopositor gesammelt. Titandioxidteilchen,
die von Titantetrachlorid erzeugt wurden, werden
vorzugsweise auf einem Millipor-Filter gesammelt,
beispielsweise mit einer Porengröße von etwa 0,22 µm,
um Korrosion des Thermopositors durch das Nebenprodukt
HCl zu vermeiden. Die Ausbeute kann 98% erreichen.
Typische kugelige Titandioxidteilchen werden in den Fig.
3 bis 6 gezeigt. Diese besitzen im wesentlichen gleich
mäßige Form und Größe.
Gegebenenfalls kann die kristalline Struktur und der
Wassergehalt der Titandioxidteilchen geändert werden,
indem man die kugeligen Teilchen einer Wärmebehandlung
bei Temperaturen zwischen 250 und 1100°C unterwirft.
Diese Wärmebehandlung kann vor der Titandioxidgewinnungs
stufe (durch Erhitzen des festen Aerosolstroms) oder nach
der Titandioxidgewinnungsstufe durchgeführt werden. Das
erstere Verfahren wird bevorzugt, und es kann durch direktes
oder indirektes Erhitzen erfolgen. Da höhere Temperaturen
angewandt werden, wird mit Hilfe dieses Verfahrens der
Wassergehalt in den kugeligen Titandioxidteilchen ver
ringert und der Gehalt an Rutilkristallstruktur er
höht (von Anatas zu Rutil).
Die Titandioxidteilchen können zur Erzielung einer entweder
positiven oder negativen statischen Oberflächenladung be
handelt werden, indem man eine Suspension der Teilchen in
Wasser bildet und den pH-Wert steuert. Die erfindungsgemäßen
Teilchen besitzen normalerweise einen elektrokinetischen
Punkt der Ladung 0 beim pH-Wert im Bereich zwischen 4,0
und 5,5. Unterhalb dieses pH-Bereichs sind die Titandioxid
teilchen positiv geladen und oberhalb dieses pH-Bereichs
sind die Titandioxidteilchen negativ geladen.
Im allgemeinen resultiert eine Erhöhung der Fließgeschwin
digkeit des Trägergases für das Aerosol in kleineren
mittleren Teilchendurchmessern. Wenn beispielsweise
Helium in einem AgCl-haltigen Ofen bei konstanter Tempera
tur fließt, wird mit steigender Trägergasfließgeschwindig
keit eine entsprechende Verringerung des mittleren Teilchen
durchmessers der kondensierten flüssigen Teilchen er
reicht, die schließlich in der Gewinnung von kleineren
Titandioxidteilchen nach der Hydrolyse resultiert.
Gleichermaßen resultiert eine Temperaturerhöhung des
Kerngenerators im allgemeinen in kleineren mittleren
Durchmessern der flüssigen Teilchen, die auf dem festen
Kern kondensieren, und folglich in kleineren mittleren
Durchmessern der TiO₂-Teilchen. Bei einer konstanten
Fließgeschwindigkeit wird der mittlere Teilchendurchmesser
im allgemeinen verringert, wenn die Temperatur erhöht wird.
Im allgemeinen resultiert die Temperaturerhöhung im
Generator für den flüssigen Aerosolfallstrom in
einer größeren mittleren Tröpfchengröße bei Kondensation
der verdampften Flüssigkeit und folglich in größeren
mittleren Größen der TiO₂-Teilchen.
Je größer die Anzahl der in einen Dampf der hydrolysierbaren
Titanverbindung eingeführten Kerne, desto kleiner sind
die bei der Kondensation sich bildenden flüssigen Teil
chen unter sonst gleichen Bedingungen.
Nachstehende Beispiele dienen der weiteren Erläuterung
der Erfindung.
Helium, das über Magnesiumperchlorat und Phosphorpentoxid
vorgetrocknet und durch ein Millipore-Filter mit einer
Porengröße von 0,22 µm filtriert worden war, wurde bei
einer Fließgeschwindigkeit von 1100 ml/Min. in einen Kern
generator eingeführt. Der Kerngenerator enthielt ein rohr
förmiges äußeres Metallgehäuse, ein Sillimanitrohr
mit einem Durchmesser von 25 mm, das in dem rohrförmigen
Gehäuse eingeschlossen war, und ein "Vicor" (Quartz)-
Glasboot, das festes AgCl als Kernbildungsmaterial ent
hielt. Die Temperatur des Ofens wurde auf 620° C einge
stellt. Das mit dampfförmigem Silberchlorid vermischte
Helium kondensierte beim Entweichen aus dem Kerngenerator,
wobei sich feste Kerne von Silberchlorid bildeten, die
in dem fließenden Strom des Heliumgases dispergiert waren.
Das mit festen Kernen beladene Gas wurde dann in einer
Kühlschlange auf 96,5° C vorerhitzt und durch den Generator
für flüssigen Aerosolfallstrom, der einen Durchmesser von
22 mm hatte, bei der gleichen Temperatur und mit einer
Fließgeschwindigkeit in der laminaren Region geführt. Der
flüssige Aerosolfallstrom bestand aus Titanethoxid, das
durch eine peristaltische Pumpe im Kreislauf geführt wurde.
Die lineare Geschwindigkeit des flüssigen Aerosolfallstroms
wurde etwa auf diejenige der Gasfließgeschwindigkeit einge
stellt. Die Verweilzeit des Gases im Aerosolgenerator be
trug etwa 4 Sekunden. Das Titanethoxid wurde bei einer
Temperatur des Aerosolgenerators von 96,5° C verdampft und
die Titanethoxiddämpfe mit dem fließenden Strom des Helium
gases und der suspendierten festen Kerne vermischt. Ein
Dampf, der Heliumgas, Titanethoxiddampf und feste AgCl-
Teilchen (Kerne) enthielt, entwich aus dem Generator für
den flüssigen Aerosolfallstrom. Der Strom wurde in einem
Kühler auf 25° C gekühlt, und der Titanethoxiddampf konden
sierte in einer ersten Stufe auf dem festen AgCl-Kern,
wobei sich ein flüssiges Aerosol bildete. Das
flüssige Aerosol wurde in
einem Heizrohr erhitzt, um die Verdampfung der flüssigen
Tröpfchen zu vervollständigen und wurde dann bei 25° C
in einem zweiten Kühler wieder kondensiert.
Die dabei entstehenden Titanethoxidtröpfchen in dem
Aerosol besaßen eine engere Größenverteilung, was durch
ein Tyndall-Sektrum in einer größeren Größenordnung
gezeigt wird, wie durch das Erscheinen verschiedener
Farben des gestreuten Lichts durch die Teilchen bei
unterschiedlichen Betrachtungswinkeln demonstriert wird.
Das Titanethoxid wurde wie folgt hydrolysiert:
Mit Wasserdampf gesättigtes Stickstoffgas wurde mit dem flüssigen Aerosol durch radiale Injektion durch einen Ver teiler bei 25° C in einer ersten Hydrolysekammer vermischt. Ein partiell hydrolysiertes Aerosol floß dann in eine zweite Verteilerhydrolysekammer, wo es wieder mit einem Strom von mit Wasserdampf gesättigtem Stickstoff bei Raumtemperatur vermischt wurde. Es wurde ein Überschuß an Wasserdampf, etwa das 2fache der stöchiometrischen Menge, die erforderlich ist, um vollständig mit den Aerosol tröpfchen zu reagieren, verwendet. Um die Hydrolyse und die Umwandlung des Titanethoxids zu Titandioxid zu ver vollständigen, wurde das Aerosolgemisch durch ein Rohr, das auf eine Temperatur zwischen 100 und 200° C erhitzt worden, war, geleitet. Das dabei entstehende feste Aerosol, das kugelige Titandioxidteilchen enthielt, die in Heliumgas suspendiert waren, wurde in einem Thermopositor gewonnen. Die Titandioxidteilchen besaßen einen mittleren Durch messer von 0,17 µm und eine Teilchengrößenverteilung, σ o, von 0,20.
Mit Wasserdampf gesättigtes Stickstoffgas wurde mit dem flüssigen Aerosol durch radiale Injektion durch einen Ver teiler bei 25° C in einer ersten Hydrolysekammer vermischt. Ein partiell hydrolysiertes Aerosol floß dann in eine zweite Verteilerhydrolysekammer, wo es wieder mit einem Strom von mit Wasserdampf gesättigtem Stickstoff bei Raumtemperatur vermischt wurde. Es wurde ein Überschuß an Wasserdampf, etwa das 2fache der stöchiometrischen Menge, die erforderlich ist, um vollständig mit den Aerosol tröpfchen zu reagieren, verwendet. Um die Hydrolyse und die Umwandlung des Titanethoxids zu Titandioxid zu ver vollständigen, wurde das Aerosolgemisch durch ein Rohr, das auf eine Temperatur zwischen 100 und 200° C erhitzt worden, war, geleitet. Das dabei entstehende feste Aerosol, das kugelige Titandioxidteilchen enthielt, die in Heliumgas suspendiert waren, wurde in einem Thermopositor gewonnen. Die Titandioxidteilchen besaßen einen mittleren Durch messer von 0,17 µm und eine Teilchengrößenverteilung, σ o, von 0,20.
Sowohl in der ersten als auch in der zweiten Hydrolyse
kammer zeigte das Aerosol ein Tyndall-Spektrum in einer
größeren Größenordnung, wodurch eine gleich
mäßige Aerosolteilchengröße angezeigt wurde. Das ge
wonnene Titandioxid in Form eines Pulvers war leicht in
Wasser durch Ultraschall dispergierbar, und das dabei
entstehende Sol zeigte ebenfalls ein Tyndall-Spektrum
in größerer Größenordnung. Bei elektronenmikroskopischer
Untersuchung stellte man fest, daß die suspendierten
Teilchen gleichmäßig kugelig, nicht zusammengeballt und
von enger Größenverteilung waren.
Man verfuhr nach Beispiel 1 mit dem Unterschied, daß
die Temperatur des Aerosolgenerators 90,5° C betrug. Die
gewonnenen kugeligen Titandioxidteilchen besaßen einen
Durchschnittsdurchmesser von 0,12 µm und eine Teilchen
größenverteilung, σ o, von 0,20.
Man verfuhr nach Beispiel 1 mit dem Unterschied, daß
eine Heliumfließgeschwindigkeit von 150 ml/Min. angewandt
wurde. Die dabei entstehenden kugeligen Titandioxidteil
chen besaßen einen Durchschnittsdurchmesser von 0,60 µm
und eine Teilchengrößenverteilung, σ o, von 0,16.
Fig. 3 und 4 sind Scanning-Elektronenmikrobilder von
solchen Titandioxidteilchen, die in Wasser suspendiert
und wieder getrocknet worden waren.
Man verfuhr nach Beispiel 1 mit dem Unterschied, daß
eine Heliumfließgeschwindigkeit von 800 ml/Min. angewandt
wurde.
Die dabei entstehenden kugeligen Titandioxidteilchen
besaßen einen Durchschnittsdurchmesser von 0,22 µm und
eine Teilchengrößenverteilung, σ o, von 0,14.
Fig. 5 ist ein Transmissionselektronenmikrobild von
solchen Titandioxidteilchen, die in Wasser suspendiert und
wieder getrocknet worden waren.
Man verfuhr nach Beispiel 1 mit dem Unterschied, daß
Titan(IV)-isopropoxid verwendet wurde, wobei die Helium
fließgeschwindigkeit auf 500 ml/Min. und die Temperatur
des Generators für den fallenden flüssigen Aerosolfilm
bei 59° C gehalten wurden.
Fig. 6 ist ein Scanning-Elektronenmikrobild solcher
Titandioxidteilchen, die in Wasser suspendiert und wieder
getrocknet worden waren.
Dieses Beispiel erläutert die Herstellung von Titandioxid
teilchen aus Titantetrachloridaerosolen, wobei die gleiche
Einrichtung wie in Beispiel 1 verwendet wurde.
Ein Stickstoffstrom, der über dem Trocknungsmittel Drierit oder einem ähnlichen
Mittel getrocknet worden und durch ein Millipore-Filter
mit einer Porengröße von 0,22 µm filtriert worden war,
wurde bei einer Fließgeschwindigkeit von 100 ml/Min. in
einen Kerngenerator eingeleitet, der festes Silberchlorid
enthielt. Die Temperatur des Generators wurde auf 620° C
eingestellt. Der Stickstoffstrom vermischte sich mit dem
dampfförmigen Silberchlorid und kondensierte beim Ent
weichen aus dem Stickstoffgenerator, wobei feste AgCl-
Kerne dispergiert in dem fließenden Strom des Stickstoff
gases erhalten wurden. Das mit den festen Kernen beladene
Gas wurde dann durch einen Generator für einen flüssigen
Aerosolfallstrom der durch ein mit einem Thermostat
ausgestatteten Bad auf 26° C gehalten wurde, geführt. Der
flüssigen Aerosolfallstrom bestand aus Titantetrachlorid,
TiCl₄, das durch eine peristaltische Pumpe im Kreislauf
geführt wurde. Das Titantetrachlorid wurde mit einer Ge
schwindigkeit von 880 mg/Std. verdampft und der Dampf
auf den AgCl-Kernen durch Kühlen auf -6° C in einem ersten
Kühler kondensiert. Das dabei entstehende flüssige Aerosol
wurde dann vollständig verdampft in einem Rohr, das über
die Verdampfungstemperatur des Titantetrachlorids erhitzt
wurde, und in einem Kühler bei -6° C wieder kondensiert.
Die Titantetrachloridtröpfchen wurden in 2 Stufen hydro
lysiert. In der ersten Stufe wurde mit Wassergas gesättigter
Stickstoff mit dem flüssigen Aerosol in einer Verteiler
kammer bei -6° C vermischt. In der zweiten Stufe wurde
Stickstoffgas, das mit Wasserdampf gesättigt worden war,
in einer zweiten Verteilerkammer in das partiell hydroly
sierte flüssige Aerosol der ersten Stufe eingespritzt.
Ein Gasstrom, der die Aerosolteilchen, Chlorwasserstoff
(das Produkt der Hydrolyse von Titantetrachlorid) und
überschüssigen Wasserdampf enthielt, wurde durch ein 40 cm
langes Glasrohr bei einer Temperatur von 200° C geführt.
Beim Entweichen aus dem erhitzten Glasrohr wurden die
festen Aerosolteilchen von Titandioxid durch einen rohr
förmigen Ofen, der bei etwa 900° C gehalten wurde, geführt.
Das Titandioxid wurde in Form eines Pulvers auf einem
Millipore-Filter mit einer Porengröße von 0,22 µm gesammtelt.
Eine chemische Analyse des gewonnen Pulvers zeigte eine
Reinheit von mehr als 99,9% an. Der Rest enthielt 0,02 %
Ag und 0,07% Cl.
Bei elektronenmikroskopischer Untersuchung stellte man fest,
daß die Titandioxidteilchen vollständig kugelig waren.
Der mittlere Durchmesser der Teilchen betrug 1,2 µm und
die Größenverteilung, σ o, 0,5. Die Titandioxidteilchen
waren durch Ultraschall leicht in Wasser dispergierbar.
Nach Abscheidung aus Wasser erwiesen sich die Teilchen
immer noch als vollständig kugelig.
Claims (12)
1. Verfahren zur Herstellung von Titandioxidpartikeln,
indem eine hydrolysierbare Ti-IV-Verbindung mit
Wasserdampf in einem dynamischen Strom in Kontakt ge
bracht wird, dadurch gekennzeichnet, daß man diskrete,
im wesentlichen kugelige TiO₂-Partikel von im wesentlichen
gleichmäßiger Form und Größe mit einem durchschnittlichen
Durchmesser von 0,05 bis etwa 3 µm in einer Teilchen
größenverteilung s o von 0,1 erhält, indem man ein flüssiges
Aerosol mit diskreten flüssigen Tropfen einer hydroly
sierbaren Titan-IV-Verbindung einsetzt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man das flüssige Aerosol herstellt, indem man
- (a) den Dampf der hydrolysierbaren Titan(IV)-verbindung in Gegenwart eines Inertgases auf eine Temperatur kühlt, die zumindest ausreicht, um den Dampf zu einzelnen flüssigen Tröpfchen zu kondensieren ohne das Inertgas zu kondensieren,
- (b) die flüssigen Tröpfchen der Titan(IV)-verbindung (a) verdampft und
- (c) den Dampf der hydrolysierbaren Titan(IV)-verbindung von (b) wieder zu flüsigen Tröpfchen dieser Ver bindung mit einer engeren Teilchengrößenverteilung unter Bildung des erwünschten flüssigen Aerosols kondensiert.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
man Stufen (b) und (c) jeweils mindestens einmal
wiederholt
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß man den Dampf der hydrolysierbaren
Titan(IV)-verbindung in Gegenwart des Inertgases unter
Anwendung von homogener Kernbildung kondensiert.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß man den Dampf der hydrolysierbaren
Titan(IV)-verbindung in Gegenwart des Inertgases unter
Anwendung von heterogener Kernbildung kondensiert.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die heterogene Kernbildung durch Kondensieren des
Dampfes der hydrolysierbaren Titan(IV)-verbindung auf
einem festen Kondensationskern erfolgt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß man als hydrolysierbare Titan(IV)-
verbindung Titan(IV)-alkoxid oder Titantetrachlorid
verwendet.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Kontakt zwischen flüssigem Aerosol
und Wasserdampf dadurch erfolgt, daß man
- (a) einen mit Wasserdampf gesättigten Inertgasstrom in einen fließenden Strom des flüssigen Aerosols bei einer Temperatur, die nicht über der Konden sationstemperatur des Aerosols liegt, unter Bildung einer partiell hydrolysierten Titan(IV)-verbindung einbringt,
- (b) einen zweiten mit Wasserdampf gesättigten Inertgas strom in einen fließenden Strom des partiell hydro lysierten flüssigen Aerosols von Stufe (a) ein bringt und
- (c) das Gemisch aus Stufe (b) auf eine Temperatur erhitzt, die ausreicht, um zumindest die Titan(IV)-verbindung vollständig zu Titandioxid zu hydrolysieren.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
man als Temperatur der Stufe (a) die Kondensationstempera
tur des Aerosols anwendet.
10. Verfahren nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet,
daß man das Gemisch aus wasserdampf-gesättigtem Inert
gas und partiell hydrolysiertem flüssigen Aerosol auf
eine Temperatur zwischen 100 und 250° C erhitzt.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß man die kugeligen Titandioxidteilchen
vor deren Gewinnung auf eine Temperatur zwischen 250
und 1100° C erhitzt.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch ge
kennzeichnet, daß man die kugeligen Titandioxidteilchen
nach deren Gewinnung auf eine Temperatur zwischen 250
und 1100° C erhitzt.
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