DE19538769A1 - Hybrid-Staustrahltriebwerk für den Unterwasserbetrieb - Google Patents
Hybrid-Staustrahltriebwerk für den UnterwasserbetriebInfo
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-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B63—SHIPS OR OTHER WATERBORNE VESSELS; RELATED EQUIPMENT
- B63H—MARINE PROPULSION OR STEERING
- B63H11/00—Marine propulsion by water jets
- B63H11/02—Marine propulsion by water jets the propulsive medium being ambient water
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Antrieb für Wasserfahr
zeuge, bei dem sich die Vortriebskraft als unmittelbare Reaktions
kraft aus einer definiert beschleunigten Wassermenge ergibt.
Antriebe für Wasseroberflächenfahrzeuge im allgemeinen sowie U-
Boote, Torpedos und sonstige Unterwasserfahrzeuge sind in mannig
faltiger Form bekannt. Gemein ist diesen Antrieben, daß sie in der
Regel eine Strömungsbeschleunigung des Wassers an rotierenden Flü
geln erzeugen und den so erzeugten hydrodynamischen Auftrieb am
Flügel im Sinne von Vortrieb nutzen.
Des weiteren sind Wasserfahrzeugantriebe in Form von Schaufelrä
dern sowie deren Ableitungen und zu diesen verwandte Wassertrans
portbänder in gekapselter Ausführung bekannt. Ihre Wirkweise be
ruht darauf, daß nicht die Auftriebskomponente, sondern die Wider
standskomponente an den Vorrichtungen, mit den das Wasser be
schleunigt wird, zum Vortrieb genutzt wird.
Schließlich sind noch solche Unterwasserfahrzeugantriebe bekannt,
bei denen eine Potentialdifferenz an einem Schiffsrumpf dazu ge
nutzt werden soll, Wasserteilchen längs des Rumpfes zu beschleuni
gen und so einen Vortrieb zu erhalten.
Der Nachteil der genannten Antriebe ist dabei darin zu sehen, daß
ein vergleichsweise hoher mechanischer oder sonstiger Aufwand be
trieben werden muß, daß diese Antriebe schwer sind und daß insbe
sondere eine Wasserverunreinigung nicht ausgeschlossen werden
kann.
Wünschenswert wäre zumindest in Sonderfällen ein leichter, unkom
plizierter Antrieb, bei dem eine Wasserverunreinigung bereits
durch die Tatsache ausgeschlossen ist, daß keine wasserverunreini
genden Betriebs- und Hilfsstoffe zum Einsatz kommen.
Ein solcher Antrieb ist bei Einbezug von Akkumulatoren als Ener
giespeicher für Elektromotoren nicht bekannt.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen leichten, unkomplizier
ten Antrieb für Wasserfahrzeuge zu ermöglichen, bei dessen Verwen
dung eine Wasserverunreinigung sicher ausgeschlossen werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem Hybrid-Staustrahl
triebwerk bzw. einem Pulso-Triebwerk für den Unterwasserbetrieb
gelöst.
Staustrahltriebwerke der Luftfahrt weisen keine rotierenden Teile
auf und bestehen im wesentlichen aus einem Diffusor, einer Expan
sionskammer und einem nachgeordneten Strömungsbeschleuniger nach
dem Venturi-Prinzip. Die Wirkweise dieser Staustrahltriebwerke be
ruht darauf, daß bei gegebenem hohen Staudruck des Mediums Luft am
Eintritt und dessen Beaufschlagung mit Treibstoff das resultie
rende Gemisch in der Expansionskammer gezündet und in Strömungs
richtung beschleunigt werden kann.
Die Gerichtetheit der Gasbeschleunigung setzt dabei neben der be
sonderen Form der Expansionskammer und einem nachgeordneten Strö
mungsbeschleuniger immer einen hohen Staudruck im Eintritt der
Vorrichtung - dem Diffusor - voraus. Das Staustrahltriebwerk ist
somit nicht stationär zu betreiben und kann auch nicht zum Start
eines Luftfahrzeuges eingesetzt werden.
Dieser Nachteil kann in der Luftfahrt dadurch ausgeglichen werden,
daß die Zündung des Gasgemisches durch ein nach dem Diffusor ange
ordnetes Flatterventil gepulst wird. Die Expansionskammer wird
durch dieses Flatterventil bei Zündung des Gemisches durch den
Expansionsdruck selbsttätig entgegen der Strömungsrichtung ge
schlossen und der Beschleunigungsvorgang wird somit eindeutig ge
richtet, ohne daß ein sehr hoher Staudruck im Diffusor vorliegen
muß. Derartige Pulsotriebwerke können auch stationär betrieben
werden, wenn die Reaktionskette mittels eingepreßter Luft durch
den Diffusor in Gang gesetzt wird.
Charakteristisch ist für beide Triebwerksvarianten, daß ihre
Effektivität mit zunehmender Relativbewegung durch das Medium Luft
steigt - mithin bei hoher Fluggeschwindigkeit bzw. hohem Stau
druck.
Für einen Unterwasserstaustrahlantrieb in erfindungsgemäßer Aus
führung wird das oben genannte, bekannte Prinzip wie folgt wei
terentwickelt:
Beschleunigungsmedium ist nicht Luft, sondern Wasser, dessen
Dichte etwa 800 mal größer ist als die Dichte der Luft. Dement
sprechend werden die erforderlichen hohen Staudrücke im
Staustrahltriebwerk bereits bei wesentlich kleineren Relativbewe
gungen des Triebwerks im Medium erreicht.
Der Vortrieb aus erzeugter Beschleunigung des Mediums Wasser fällt
entsprechend dessen höherer Dichte größer aus.
Neu ist an der hier vorgelegten Erfindung, daß nicht das Strömungs
medium mit Treibstoff versetzt und gezündet wird, sondern daß zur
Erzeugung geeigneter Druckverhältnisse in der Expansionskammer
entweder ein gasförmiges oder flüssiges Medium mit hohem Druck
eingeleitet wird oder das das Medium Wasser durch intensive Anre
gung mit energiereicher Strahlung - Schall und elektromagnetische
Wellen - zur Verdampfung angeregt wird.
Im Falle des gepulsten Triebwerkes bewirkt dies, daß das in der
Kammer vorliegende Medium Wasser gerichtet nach hinten durch die
Beschleunigereinheit beschleunigt wird. Eine zusätzliche Pulsung
des Druckmediums selbst - Wasser, Preßluft, erzeugter Wasserdampf
- kann dann auch bei sehr geringen Staudrücken entsprechend gerin
gen Vorwärtsgeschwindigkeiten des Triebwerkes im Wasser eine nie
derfrequente, diskontinuierliche Beschleunigung des Mediums Wasser
bewirken.
Die zeitgleich vorliegende Reaktionskraft sorgt dann für eine Be
schleunigung des Triebwerkes und des mit diesem verbundenen Boots
körpers.
Es sind somit drei mögliche Varianten zu unterscheiden, die von
der Erfindung abgedeckt werden:
Kontinuierliche Beschleunigung im offenen Staustrahltriebwerk
durch Erzeugung von Gasdruck in der Expansionskammer, gepulste Be
schleunigung durch ein Flatterventil im Einlaßbereich des
Triebwerkes sowie Pulsung des zugeleiteten oder erzeugten Druckme
diums selbst in der Expansionskammer.
Das in der Zeichnung wiedergegebene Unterwasserstaustrahltriebwerk
zeigt in schematischer, beispielhafter Ausführung ein Triebwerk
mit Flatterventil im Einlaßbereich und mit gepulster Zuführung ei
nes gasförmigen Druckmediums.
In einem Triebwerksmantel (8), gebildet aus einem Einlaß (1), ei
ner Expansionskammer (2) und einem Strömungsbeschleuniger (3) be
findet sich hinter dem Einlaß ein Flatterventil (5). Der Zustrom
des Mediums Wasser wird hier beispielhaft durch einen Kegel (4)
kanalisiert.
Die Reaktionswand der Expansionskammer weist ebenfalls beispiel
haft einen Kegel (6) auf, der die Aufgabe hat, daß aus der Zulei
tung (7) austretende Druckmedium im Eintrittsbereich der Kammer
günstig zu verteilen, so daß das Flatterventil (5) schließt und
die vollständige Wasserquantität in der Expansionskammer ausge
trieben werden kann.
Die zusätzliche Pulsung des Druckmediums ist schematisch durch ein
umlaufendes Kugelventil (10) in der Druckzuleitung (9) dargestellt,
und wird im Beispiel dadurch bewirkt, daß ein Bypass (11) das Ku
gelventil öffnend und schließend im Rotation versetzt. Andere Mög
lichkeiten der Pulsung des Druckmediums durch andere Ventile oder
auch durch Erzeugung von Druckstößen im Druckmedium sind im Sinne
dieser Erfindung.
Claims (4)
1. Unterwasserstaustrahltriebwerk in offener oder gepulster
Ausführung,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Medium Wasser im Triebwerk durch ein in die
Expansionskammer geleitetes, gasförmiges Medium hohen Drucks
beschleunigt wird.
2. Unterwasserstaustrahltriebwerk in offener oder gepulster
Ausführung,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Medium Wasser im Triebwerk in der Expansionskammer durch
Beaufschlagung mit energiereicher Strahlung in den gasförmigen
Zustand zur Erzeugung hohen Expansionsdrucks überführt wird.
3. Unterwasserstaustrahltriebwerk in offener oder gepulster
Ausführung,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Medium Wasser im Triebwerk zur Erzeugung eines hohen
Expansionsdrucks in der Expansionskammer mit zugeführten flüssigen
Druckmedien beaufschlagt wird.
4. Unterwasserstaustrahltriebwerk in offener oder gepulster
Ausführung,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Erzeugung des Druckes in der Expansionskammer nach den
Möglichkeiten aus den Ansprüchen 1 bis 3 zusätzlich selbst gepulst
ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995138769 DE19538769A1 (de) | 1995-10-18 | 1995-10-18 | Hybrid-Staustrahltriebwerk für den Unterwasserbetrieb |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995138769 DE19538769A1 (de) | 1995-10-18 | 1995-10-18 | Hybrid-Staustrahltriebwerk für den Unterwasserbetrieb |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19538769A1 true DE19538769A1 (de) | 1996-03-07 |
Family
ID=7775155
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1995138769 Ceased DE19538769A1 (de) | 1995-10-18 | 1995-10-18 | Hybrid-Staustrahltriebwerk für den Unterwasserbetrieb |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19538769A1 (de) |
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- 1995-10-18 DE DE1995138769 patent/DE19538769A1/de not_active Ceased
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