DE10116723C1 - Vorrichtung zur Ablenkung von optischen Strahlen - Google Patents
Vorrichtung zur Ablenkung von optischen StrahlenInfo
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Abstract
Es wird eine Vorrichtung zur Ablenkung von optischen Strahlen vorgeschlagen, die ein Array aus Spiegelelementen aufweist, wobei jedes Spiegelelement unabhängig von einem anderen Spiegelelement in beliebigen Winkeln verdrehbar ist. Dieses Array ist vorteilhafterweise mikromechanisch herstellbar. Die Verdrehung kann entweder kapazitiv oder thermisch erfolgen. Das Array kann in einer Kamera als Ablenkspiegel oder als Linse angeordnet sein. Mit dem Array ist auch eine Abtastung eines Raumelements möglich. Ein Einsatz ist sowohl in einem passiven Infrarotmelder als auch in einem Streulichtrauchmelder möglich.
Description
Die Erfindung geht aus von einer Vorrichtung zur Ablenkung
von optischen Strahlen nach der Gattung des unabhängigen
Patentanspruchs.
Es ist bereits bekannt, mikromechanische Spiegelarrays zu
verwenden, bei denen die einzelnen Spiegelelemente in zwei
verschiedenen Winkelpositionen einstellbar sind. Diese
Spiegelarrays werden dann beispielsweise in Beamern zur
Präsentation eingesetzt.
Aus DE 43 08 314 A1 ist eine Vorrichtung zur Ablenkung von
optischen Strahlen bekannt, bei denen Spiegelelemente unab
hängig voneinander verdrehbar sind. Aus Patents Abstract of
Japan JP 11231234 A ist ein Spiegelarray aus Silizium herge
stellt bekannt. Aus "Physikalische Blätter 44 (1988) Nr.
12", Seiten 439 bis 446 ist ein Spiegelarray in einem Tele
skop für astronomische Anwendungen bekannt.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Ablenkung von optischen
Strahlen mit den Merkmalen des unabhängigen Patentanspruchs
hat demgegenüber den Vorteil, dass die einzelnen
Spiegelelemente unabhängig voneinander in beliebigen Winkeln
eingestellt werden können. Dies hat den Vorteil, dass
verschiedene Optiken wie Linsen, Spiegel und asphärische
Geometrien wie z. B. Paraboloide, Ellipsoide und
Zylinderoptiken realisiert werden können. Bei den Spiegeln
lassen sich durch das Ansteuern der einzelnen
Spiegelelemente, Hohlspiegel mit verschiedenen Brennweiten
und verschiedenen optischen Achsen verwirklichen. Durch die
hohe Auflösung des Arrays und die kleine Masse der
Spiegelelemente können diese Optiken über der Zeit gleitend
oder abrupt geändert werden. Die Schaltzeit der einzelnen
Spiegelelemente ist sehr kurz, im Bereich von Millisekunden
oder darunter, so dass unterschiedliche Optiken im
Zeitmultiplex dem optischen Sensor oder dem Bildaufnehmer
zur Verfügung stehen.
Durch die in den abhängigen Ansprüchen aufgeführten
Maßnahmen und Weiterbildungen sind vorteilhafte
Verbesserungen der im unabhängigen Patentanspruch
angegebenen Vorrichtung zur Ablenkung von optischen Strahlen
möglich.
Besonders vorteilhaft ist, dass das Array mikromechanisch
hergestellt wird. Damit ist eine Massenfertigung mit hoher
Güte und einer Vielzahl von Spiegelelementen leicht möglich.
Dabei ist es insbesondere von Vorteil, dass die Spiegel
entweder durch eine kapazitive oder eine thermische Aktorik
verdrehbar sind. Bei der kapazitiven Aktorik werden
elektrische Felder verwendet, während bei der thermischen
Aktorik beispielsweise durch verschieden hohe Stromstärken
und damit einer unterschiedlichen Aufheizung einer
mikromechanischen Struktur eine Verdrehung der
Spiegelelemente erreicht wird.
Darüber hinaus ist es von Vorteil, dass das erfindungsgemäße
Array in einem Strahlengang der Optik einer Kamera
eingebracht wird und alle Spiegelelemente auf den gleichen
Winkel eingestellt werden. Das Array wirkt dann wie ein
Planspiegel und das Sichtfeld der Kamera wird nach den
einfachen optischen Gesetzen mit Einfall- und Ausfallwinkel
am Planspiegel eingestellt. Durch das gleichzeitige Ändern
aller Winkel aller Spiegelelemente verhält sich das Array
genau so, als würde man einen Planspiegel in seiner Ebene
verdrehen. Da alle Spiegelelemente in der gleichen Ebene
liegen, kommt es bei großen Verdrehwinkeln teilweise zu
Abschattungen des Strahlengangs. Beim Verdrehwinkel von 45°
wird ein senkrecht einfallender Strahl um 90° abgelenkt und
trifft so auf die Rückseite des benachbarten
Spiegelelements, wenn dieses in der gleichen Richtung
abgelenkt ist. Diese Abschattung ist winkelabhängig und
beträgt bei einem um 60° abgelenkten Strahl ca. 50%. Damit
ist mit einem solchen Spiegelarray eine variable Verdrehung
des Kamerasichtfeldes um 60° aus der Strahlebene in jede
Richtung möglich, was in praktischen Anwendungsfällen
ausreichend ist.
Weiterhin ist es von Vorteil, dass das erfindungsgemäße
Array als optisches Abbildungssystem (Hohlspiegel)
ausgebildet ist, um so die schwere und große Linse, die
normalerweise für Kameras als Optik verwendet wird, zu
ersetzen. Durch die Variabilität des erfindungsgemäßen
Arrays können Spiegeloptiken unterschiedlicher Brennweite
eingestellt werden, so dass das Array als Zoom-Optik für
eine Kamera verwendet werden kann. Im Falle von Zoom muß
zwischen Spiegel und Bildaufnehmer ein variabler Abstand
vorgesehen werden. Da Spiegel weiterhin keine Lichtbrechung
verursachen, kommt es bei einer Spiegeloptik nicht zu
Farbverfälschungen, die aufwendig zu korrigieren wären, so
dass das Array mit den Spiegelelementen auch hier einen
Vorteil aufweist. Weiterhin ist das Array in der Lage,
beliebige optische Korrekturen zu realisieren. Durch eine
Anpassung der Einstellwinkel wird mit dem Spiegelarray neben
der Optik auch gleichzeitig die Schwenk-/Neigefunktion
realisiert. Für beobachtende Aufgaben mit Videokameras kann
man Kameras auf motorischen Achsen montieren und durch
Fernsteuerung die Blickrichtung ändern. Diese Einrichtung
nennt man Schwenk-Neige-Kopf. Wird die Linse in einem
Abbildungssystem durch ein erfindungsgemäßes Array als
Spiegel ersetzt, wobei sich die Kamera im Brennpunkt des
Spiegels befindet, dann kann durch eine unterschiedliche
Winkelausrichtung der Spiegelelemente eine Schwenk-Neige-
Funktion realisiert werden.
Weiterhin ist es von Vorteil, dass mit dem erfindungsgemäßen
Array auch eine Kamera ohne Bildaufnehmer realisiert werden
kann. Dies wird dadurch erreicht, dass mit dem Array ein
Raumelement abgetastet wird und diese Abtastung auf einen
Lichtempfänger fokussiert wird. Das Array wirkt demnach als
Hohlspiegel. Durch gleitende oder stufenförmige Verdrehung
der Spiegelelemente kann ein Punkt aus dem Raumelement auf
den Empfänger fokussiert werden. Wählt man für den Abtastweg
eine zeilenförmige Abtastung des Raumes ähnlich der Funktion
einer Fernsehröhre, dann erhält man am Ausgang des
Lichtempfängers ein Signal, das äquivalent dem eines
Bildaufnehmers ist. Das Spiegelarray übernimmt in diesem
Fall die Funktion der Optik mit variabler Brennweite, die
Schwenk-/Neigefunktion und die Abtastfunktion des
Bildaufnehmers. Damit werden auf der einen Seite die
erheblichen Kosten der Bildaufnehmer eingespart und auf der
anderen Seite kann mit der hohen Dynamik von Fotoempfängern
als Lichtempfänger gearbeitet werden, was zu einer
verbesserten Helligkeitsauflösung führt. Weiterhin ist die
Ortsauflösung durch die Fokussierung und den geometrischen
Abtastabstand bestimmt, so dass man nicht mehr auf die
Bildpunktbegrenzung diskreter Halbleiter begrenzt ist. Ein
CCD(Charge Coupled Device)-Kamerachip ist ein Array aus
vielen lichtempfindlichen Zellen. Bei üblichen Kameras sind
dies ungefähr 750 × 560 ≈ 440000 Zellen. Über die Optik (Linse)
wird aus dem Sichtfeld (Raum) auf jedem Bildpunkt des Arrays
ein Ortspunkt aus dem Raum abgebildet. Denkt man sich eine
Wand mit 10 m Breite, die über die Optik auf die Breite des
CCD-Chips abgebildet wird, so wird ein Wandelement von der
Breite 10 m/780 ≅ 13 mm auf ein CCD-Element abgebildet.
Wandstrukturen mit einer Breite von kleiner als 13 mm können
nicht mehr aufgelöst werden und verwaschen. Diese Grenze
wird Ortsauflösung genannt. Bildet man nun einen Punkt aus
dem Raum über einen aus dem erfindungsgemäßen Array
gebildeten Hohlspiegel auf eine Photodiode mit
vernachlässigbarer Ausdehnung ab und setzt für die
Kantenlänge eines Spiegelelements aus dem Spiegelarray
1/100 mm an und gibt einen Abstand von 10 cm und fokussiert
auf eine Wand, so ergibt sich schätzungsweise eine
Ortsauflösung von ca. 1 mm in 10 m Entfernung. Ändert man dann
langsam die optische Achse des Spiegels, so kann man mit
dieser Ortauflösung die Wand über eine Breite von 10 m
abtasten. Abhängig von der Spiegelelementgröße, der
Brennweite und der Größe des Photoempfängers ist man in der
Lage, die Ortsauflösung zu beeinflussen, ohne der
Beschränkung der Bildpunktzahl von CCDs zu unterliegen. Die
Farbfähigkeit einer solchen Kamera kann durch Nutzung von
drei Fotoempfängern mit optischen Farbfiltern erreicht
werden.
Es ist auch von Vorteil, dass das Array die komplizierte
Optik eines passiven Infrarotmelders ersetzt. Optiken für
passive Infrarotmelder gibt es für verschiedene Anwendungen
in unterschiedlichen Ausgestaltungen, z. B. um lange Flure
oder kompakte Räume zu überwachen oder um eine Montage an
Decken zu ermöglichen. Dies führt zu einer hohen
Gerätevielfalt mit entsprechendem Aufwand in Entwicklung und
Logistik. Durch die Variabilität des erfindungsgemäßen
Spiegelarrays ist eine Realisierung unterschiedlicher
optischer Geometrien und damit der Einsatz in den
verschiedenen Anwendungsbereichen möglich. Die
Spiegelgeometrie kann beispielsweise vor Ort direkt auf die
dort vorgefundenen Gegebenheiten ausgeführt werden, was zu
einer Reduzierung der Gerätevielfalt führt und auch noch vor
Ort eine Änderung der Überwachungseigenschaften des Geräts
ohne Austausch zulässt. Weiterhin kann das Spiegelarray
ähnlich wie bei der Kamera durch gleitendes Schwenken den
Raum abtasten. Man erhält dadurch ein ortsaufgelöstes
Temperaturprofil des Raums und kann die Position und den Weg
von sich bewegenden Personen einschätzen. Das Spiegelarray
kann mit einem Sensorarray aus pyroelektrischen oder
Thermosäulenelementen realisiert werden. Ein solches
Sensorarray könnte aus 2 × 2 Elementen oder einer anderen
Größe bestehen. Handelsüblich sind z. B. Sektorarrays mit 4 ×
8 Elementen. Eine sich bewegende Person wird aufgrund ihrer
Ausdehnung nun auf mehrere Elemente des Sensorarrays
abgebildet. Über die Ortsbestimmung des Sensorarrays kann
nun auf einfache Weise das Spiegelarray so angesteuert
werden, dass die sich bewegende Person optisch verfolgt
wird. Nutzt man als Wärmebildaufnehmer ein Element mit
kleiner Temperaturkapazität und entsprechend hoher
Meßfrequenz, so kann mit einer ähnlich gestalteten Anordnung
eine kostengünstige Wärmebildkamera aufgebaut werden.
Es ist weiterhin von Vorteil, dass das erfindungsgemäße
Array in einem Streulichtrauchmelder eingesetzt wird, der
entweder eine labyrinthartige Meßkammer aufweist oder ein
Freilichtstreulichtrauchmelder ist. Durch das Array kann das
Volumen der Meßkammer oder des Meßvolumens zeitlich und
räumlich abgetastet werden. Weiterhin kann man die Wände der
Meßkammer abtasten und erhält so über das gewonnene Signal
eine Aussage über die Verschmutzung der Kammer und die
Funktionsbereitschaft des Systems. Die Signale aus den
unterschiedlichen Streubereichen geben Aufschluss über die
Homogenität des Raumes und lassen Rückschlüsse auf Insekten
oder Staubpartikel zu. In Streulichtrauchmeldern ohne
Meßkammer, die den Rauch direkt im freien Raum messen,
gelten die gleichen Aussagen. Durch Vergleich der Signale
aus unterschiedlichen Raumbereichen kann zwischen einer
Störung und einem tatsächlichen Rauchsignal geschlossen
werden.
Es ist weiterhin von Vorteil, dass beispielsweise ein Array
dazu verwendet wird, um sowohl für einen passiven
Infrarotsensor und für einen Rauchmelder eingesetzt zu
werden. Damit lassen sich sehr kompakte multifunktionelle
Sensoren verwirklichen. Es ist im übrigen auch von Vorteil,
dass anstatt nur eines Arrays auch mehrere erfindungsgemäße
Arrays kombiniert werden können, um auch kompliziertere
Optiken zu realisieren.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung
dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung
näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer
erfindungsgemäßen Vorrichtung,
Fig. 2 ein drehbares Spiegelelement,
Fig. 3 die Bildung eines Hohlspiegels durch das Array,
Fig. 4 die Kombination eines Infrarotmelders mit einem
Streulichtrauchmelder,
Fig. 5 der Einsatz des Spiegelarrays in einer Kamera als
Planspiegel und
Fig. 6 der Einsatz des Spiegelarrays in einer Kamera für
eine räumliche Abtastung.
Viele Detektionsprinzipien in der Sicherheitstechnik
arbeiten mit speziellen Optiken. Passive Infrarotmelder
arbeiten mit segmentierten Optiken, um aus verschiedenen
Raumbereichen Wärmestrahlung auf einen Wärmestrahlungssensor
zu leiten. Diese Optiken bestehen aus Spiegeln und
Fresnellinsen, die individuell auf die Eigenschaften solcher
Detektoren entworfen sind und entsprechend hohen
Entwicklungsaufwand bedeuten. Erfindungsgemäß wird nun ein
Array aus Spiegelelementen eingesetzt, wobei die einzelnen
Spiegelelemente unabhängig voneinander in beliebige Winkel
verdrehbar sind. Damit lassen sich viele Optiken
realisieren, für die bisher eine individuelle Ausgestaltung
verwendet werden mußte. Damit wird eine hohe Flexibilität
erreicht. Das erfindungsgemäße Array wird auch als
Spiegelarray bezeichnet.
Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung der
erfindungsgemäßen Vorrichtung. Ein Array 1 aus
Spiegelelementen 2, hier sind es neun, wird durch einen
Prozessor 3 angesteuert. Der Prozessor 3 ist mit jedem
Spiegelelement 2 über eine eigene Leitung verbunden, um über
die dem Spiegelelement 2 zugeordnete Aktuatorik das
Spiegelelement 2 entsprechend der Signale, die der Prozessor
3 erhält, zu verdrehen. Die Aktuatorik ist am jeweiligen
Spiegelelement angeordnet. Um die Ansteuerbefehle des
Prozessors 3 umzusetzen, ist darüber hinaus eine
entsprechende Ansteuerelektronik bei der jeweiligen
Aktuatorik vorhanden. Alternativ kann diese
Ansteuerelektronik auch zentral angeordnet sein und alle
Aktuatoriken versorgen.
Der Prozessor 3 ist dabei beispielsweise mit einer
Eingabevorrichtung verbunden, um eine entsprechende
Verdrehung der Spiegelelemente 2 vorzunehmen. Beispielsweise
wird bei einer Kamera der Zoom durch einen Benutzer mittels
Betätigung der Eingabevorrichtung neu eingestellt und der
Prozessor 3 richtet dann die Spiegelelemente 2 entsprechend
neu aus, so dass dieser neue Zoom eingestellt wird. Der
Prozessor 3 regelt gleichzeitig den korrekten Abstand von
Spiegel und Bildaufnehmer.
Da das Array 1 mikromechanisch aus Silizium herstellbar ist,
ist eine Massenfertigung und eine Herstellung von Arrays mit
einer hohen Anzahl von Spiegelelementen möglich. Als
Aktuatorprinzipien können beispielsweise kapazitive oder
thermische Aktuatoren verwendet werden. Bei einer
kapazitiven Steuerung der Spiegelelemente wird eine
Adreßelektrode eingesetzt, wobei die Spannung zwischen der
Adreßelektrode und dem Spiegelelement die Auslenkung des
Spiegels bestimmt. Damit sind beliebige Winkel des
Spiegelelements im Vergleich zur Fläche einstellbar. Die
Ansteuerung kann dabei durch eine Pulsweitenmodulation
vorgenommen werden. Die Spiegelelemente 2 können durch eine
Oberflächenbehandlung, beispielsweise durch Bedampfen oder
Abscheiden mit einem Metall, für das Licht entsprechend gut
reflektierend ausgestaltet sein. Dabei kann insbesondere auf
interessierende Wellenlängenbereiche eingegangen werden,
indem für eine Infrarotanwendung eine Beschichtung gewählt
wird, die vorzugsweise Infrarotlicht mit einem hohem
Wirkungsgrad reflektiert.
Fig. 2 zeigt ein Spiegelelement 2, das um seine Achse, die
durch die gestrichelte Linie angedeutet ist, um einen
Drehpunkt 5 um einen beliebigen Winkel 4 drehbar ist. Dies
wird durch die entsprechende Aktuatorik erreicht. Damit sind
dann durch das Kollektiv der Spiegelelemente als Array 1
verschiedene Optiken darstellbar.
Fig. 3 zeigt beispielhaft, wie durch das Array 1 und das
Verdrehen der Spiegelelemente 2 ein Hohlspiegel nachgebildet
werden kann. Es ist hier eine Zeile von sieben
Spiegelelementen 2 dargestellt, die sich auf der Achse 5
befinden. Wie in Fig. 1 dargestellt ist auch eine Matrix von
Spiegelelementen 2 möglich. Dies erlaubt dann eine
Nachbildung einer komplexeren Optik durch das
erfindungsgemäße Array.
Die Spiegelelemente 2 sind hier durch den Prozessor 3 so
angesteuert worden, dass sie alle auf einen Brennpunkt F
zeigen. Parallel einfallendes Licht 6 wird dadurch auf den
Punkt F durch die Spiegelelemente 2 fokussiert. Damit wird
ein Hohlspiegel verwirklicht. Durch die Verdrehung der
Spiegelelemente 2 sind nahezu beliebige Brennpunkte F
realisierbar. Andere Spiegel sind durch eine entsprechende
Ansteuerung der Spiegelelemente möglich.
In Fig. 4 ist dargestellt, wie mit dem Array 1 und den
Spiegelelementen 2 ein kombinierter Passivinfrarotmelder und
ein Streulichtrauchmelder realisiert ist. Ein
Infrarotdetektor 7, hier ein pyroelektrischer oder
Thermosäulensensor, und der Streulichtempfänger 8 sind so
angeordnet, dass das Array 1 mit den Spiegelelementen 2, die
auf der Achse 5 angeordnet sind, auf beide abwechselnd das
empfangene Licht fokussiert. Der Prozessor 3 steuert also
die Spiegelelemente 2 so an das jeweils der Infrarotdetektor
7 und der Streulichtempfänger 8 im Brennpunkt liegen. Die
entsprechende Auswerteschaltung der Signale des
Infrarotempfängers 7 und des Streulichtrauchmelders 8 sind
hier der Einfachheit halber nicht dargestellt.
Dabei ist es insbesondere möglich, dass mit den
Spiegelelementen 2 ein Raumvolumen abgetastet wird. Je nach
Anwendung wird das Licht entweder auf den Infrarotsensor 7
oder den Streulichtsensor 8 für eine gewisse Zeit oder
abwechselnd fokussiert.
In Fig. 5 ist der Einsatz des Spiegelarrays 1 als
Planspiegel in einer Kamera dargestellt. Wiederum ist der
Einfachheit halber nur eine Zeile von Spiegelelementen 2
ohne den Prozessor 3 dargestellt. Das Spiegelarray 1
zeichnet sich hier dadurch aus, dass alle Spiegelelemente 2
um den gleichen Winkel synchron gedreht werden. Damit ist es
dann möglich das Kamerasichtfeld zu drehen. Die
Lichtstrahlen 6 werden durch das Spiegelarray 1 in einen
Lichtempfänger 9 der Kamera reflektiert.
In Fig. 6 ist der Einsatz des Spiegelarrays 1 in einer
Kamera 9 zur räumlichen Abtastung dargestellt. In Fig. 6a
sind die Spiegelelemente des Spiegelarrays 1 alle in einer
ersten Winkelposition und in Fig. 6b in einer zweiten
Winkelposition. Damit wird Licht, das aus verschiedenen
Winkeln des Raums kommt in die Kamera 9 reflektiert. Fig. 6c
zeigt die beiden Raumelemente, die den unterschiedlichen
Winkeln der Spiegelelemente in Fig. 6a und 6b entsprechen.
Der Winkel α1 entspricht dem Winkel der Spiegelelemente, der
in Fig. 6a gezeigt wird, und der Winkel α2 dem Winkel der
Spiegelelemente aus Fig. 6b. Damit kann dann eine schnelle
Abtastung eines Raums erfolgen, weil sich die einzelnen
Spiegelelemente, wie oben dargestellt, schnell schalten
lassen.
Claims (9)
1. Vorrichtung zur Ablenkung von optischen Strahlen (6), wo
bei die Vorrichtung wenigstens ein Array (1) aus
verdrehbaren Spiegelelementen (2) und einen Prozessor
(3) zur Ansteuerung der Spiegelelemente (2) aufweist,
wobei diese Spiegelelemente (2) unabhängig voneinander
in beliebigen Winkeln (4) verdrehbar sind dadurch ge
kennzeichnet, dass wenigstens eine Array (1) in einem
Streulichtrauchmelder zur Abtastung des Streuvolumens
und der Messumgebung angeordnet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
wenigstens ein Array (1) mikromechanisch herstellbar
ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass
die Spiegelelemente (2) durch eine kapazitive oder
thermische Aktuatorik verdrehbar sind.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine Array
(1) in einer Kamera als Ablenkspiegel angeordnet ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, dass das wenigstens eine Array (1) in
einer Kamera als Linse angeordnet ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, dass das wenigstens eine Array durch den
Prozessor (3) zur Abtastung eines Raumelements an
steuerbar ist, wobei das wenigstens eine Array (1) das
vom Raumelement kommende Licht auf einen Lichtempfänger
(7, 8) abbildet.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass
der Lichtempfänger (8) unterschiedliche Lichtsensoren
mit Farbfiltern zur Bildung einer farbfähigen Kamera
aufweist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass
der Lichtempfänger (7) als Infrarotdetektor ausgebildet
ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeich
net, dass das wenigstens eine Array (1) auf den
passiven Infrarotsensor (7) und einen Empfänger (8) des
Streulichtrauchmelders empfangenes Licht fokussiert.
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